Im Auge des Falken. J.L. Langley
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Название: Im Auge des Falken

Автор: J.L. Langley

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Regelence

isbn: 9783958235908

isbn:

СКАЧАТЬ des Fensters und ließ die beiden Flügel aufschwingen. »Reiten. Was sonst?« Colton war ein absoluter Pferdenarr. Wäre es ihm erlaubt gewesen, hätte er wohl sein komplettes Leben auf einem Pferderücken verbracht.

      »Ich meinte, wohin du reitest.«

      »Ich werde –«

      Die Tür öffnete sich.

      Aiden ließ die Vorhänge los und warf sich auf den Boden, in der Hoffnung, dass das Sofa vor dem Fenster ihn verdeckte. Keine Sekunde später landete Colton neben ihm. Die Tür schloss sich wieder und man hörte ein Keuchen.

      Dreck. So nah dran und doch so fern. Jetzt würden sie mit Sicherheit erwischt werden. Die Mahagoni-Beine des Sofas mit ihren zu Adlerklauen geformten Füßen waren hoch und zwischen dem beigefarbenen Stoff und dem Fußboden befand sich eine Lücke von gut 25 Zentimetern. Jeder, der nach etwas suchte, würde sie sehen. Wenn es sich um Cony und Vater handelte, waren Colton und er so gut wie tot.

      Aiden versuchte, etwas unter dem Sofa hindurch zu erkennen, aber die Chaiselongue blockierte seine Sicht zur Tür. Er fing Coltons Blick auf und nickte in die entsprechende Richtung. Sein Bruder sollte es riskieren und nachschauen, wer mit ihnen im Raum war. Colton war auf der anderen Seite des Sofas und konnte um die Ecke linsen.

      Colton schüttelte jedoch den Kopf und formte lautlos mit den Lippen: »Du.«

      So ein Feigling. Wenn man wollte, dass etwas gemacht wurde... Aiden rutschte auf dem Bauch zu seiner Ecke des Sofas, aber noch bevor er einen Blick daran vorbei werfen konnte, quietschte Muffin: »Payton!«, und krabbelte unter der Chaiselongue hervor.

       Payton? Aiden lugte um die Seite des Sofas. Sein zweitältester Bruder eilte hastig weiter ins Zimmer und fing Muffin auf, die auf ihn zustürzte.

       Paytons Blick landete auf dem offenen Fenster und seine Brauen zogen sich zusammen. Er sah nach unten und entdeckte Aiden. »Wa–«

       Colton erhob sich. »Payton, was machst du denn hier?«

       Payton verdrehte die Augen und starrte Colton wütend an. »Ich renne um mein Leben. Was macht ihr hier? Ich habe mich geopfert, damit ihr hier rauskommt, und ihr seid immer noch da?« Er schnitt eine Grimasse, sortierte Muffin auf seinem Arm und rannte zum Fenster. »Muffin, du bist nackt.«

       Sie kicherte und nickte.

       »Und du bist nass.« Payton wischte sich eine Hand an der Hose ab und schob den Vorhang beiseite. »Warum ist sie nass?«

       »Badezeit«, antworteten Aiden, Muffin und Colton wie aus einem Mund. Nur klang es bei Muffin eher nach: »Badeßeid.«

       Payton stöhnte und warf einen Blick aus dem Fenster. »Das hab ich vergessen. Schlechte Planung auf der ganzen Linie. Ich bring Tarren um.«

       Er setzte Muffin ab und sah sich draußen noch einmal versichernd um, bevor er aus dem Fenster kletterte. Dann beugte er sich von außen wieder rein und griff nach Muffin. Nachdem das kleine Mädchen wieder auf seiner Hüfte saß, bedeutete er Aiden und Colton, ihm zu folgen.

       »Kommt schon. Ihr habt nur noch ein paar Sekunden, bis unser Vater und Sire hier sind. Sie arbeiten sich Raum für Raum vor.«

       Aiden schnappte sich sein Zeichenpad, während Colton durch den sich bauschenden goldenen und dunkelblauen Brokatstoff verschwand. Sein Bruder besaß immerhin die Höflichkeit, sein Pad für ihn zu halten, während er selbst nach draußen kletterte.

       Nachdem er das Gerät von Colton wieder entgegengenommen hatte, machten die drei sich samt Muffin auf den Weg zur Grundstücksgrenze der Residenz. Colton übernahm die Führung und Payton und Muffin bildeten den Schluss. Wenn sie es auf die Rückseite des Anwesens schafften, würden die Hecken und Rosenbüsche der Parkanlage sie verbergen und sie könnten ungesehen die Stallungen erreichen.

       »Hey.« Payton tippte Aiden auf die Schulter. »Gib mir dein Krawattentuch.«

       »Wie bitte?« Aiden sah über die Schulter zu seinem Bruder. Payton trug einen blassblauen Gehrock über einem schneeweißen Hemd und einer Halsbinde. »Warum?«

       Payton verdrehte die Augen und blies sich eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn, als wäre die Antwort völlig offensichtlich.

       »Damit ich was habe, um Muffin zu bedecken. Ich kann ja schlecht mit ihr herumlaufen, wenn sie nackt ist.«

       Aiden sah keinen Grund warum nicht, sie war ja noch ein Kleinkind. Es war vielleicht nicht akzeptabel, sie unbekleidet herumlaufen zu lassen, aber es wäre schlimmer, wenn jemand Aiden so schlampig sah. Nicht, dass es ihn selbst störte, aber Vater würde ihm das Fell über die Ohren ziehen, wenn er einen Skandal verursachte.

       Bei dem Gedanken verschluckte sich Aiden beinahe. Wie oft hatte er schon Standpauken über die Regeln angemessenen Verhaltens gehört und sie missachtet? Allein ohne Anstandsbegleitung auszugehen, war skandalös genug, wenn man ihn denn erwischte.

       »Na schön, Colton, halt mal.« Aiden reichte sein Zeichenpad an seinen Bruder weiter und löste seine Halsbinde, um Payton den Stoff zuzuwerfen.

       »Danke. Nimm sie mal eben, damit ich meins ausziehen kann.« Payton übergab ihm das nackte Kind und entledigte sich seiner eigenen Halsbinde.

       Muffin grapschte mit ihren kleinen, pummeligen Händchen nach Aidens Wangen und drückte ihm einen feuchten Kuss mitten auf den Mund. »Iß liep' Abe'teuer.«

       »Könntet ihr euch mal beeilen?«, zischte Colton nach hinten. Er war bereits ein ganz schönes Stück vorausgeeilt.

       Sie rannten ihm hinterher, Muffin klammerte sich an Aidens Hals fest und Payton war noch immer mit seinem Halstuch beschäftigt. Als sie schließlich die Seite des Parks erreichten, die direkt gegenüber der Stallungen lag, hielten sie kurz inne, um wieder zu Atem zu kommen.

       Aiden stellte Muffin wieder auf ihre eigenen Beine und Payton wickelte die Halstücher um sie wie eine Art Bikini-Toga. Es war eine interessant aussehende Kombination, aber Muffin schien das nicht zu stören.

       Sie warf sich in Pose. »Hübs'?«

       Aiden lachte leise. »Ja, Muffin, du bist hübsch.«

       Grollend reichte Colton Aiden sein Zeichenpad. »Rexley bringt uns um, wenn er sie so sieht.«

       Payton nahm Muffin wieder auf den Arm und schnaubte. »Na ja, immer noch besser, als sie nackt rumlaufen zu lassen.«

       Colton zuckte die Schultern. »Auch wieder wahr.« Er sah zur Residenz zurück und legte den Kopf schief. »Jetzt müssen wir uns nur noch in die Ställe schleichen. Ich muss Apollo holen, wenn ich zum Fluss reiten will.«

       »Warum verschwendest du deine freie Zeit mit einem Ritt zum Fluss? Das kannst du auch in Begleitung machen.«

       Grinsend hob Colton eine Augenbraue. »Ja, aber wenn ich dort heute ohne Anstandsbegleitung auf Lord Wentworth treffe, kann ich –«

       Payton schüttelte bereits den Kopf, bevor Colton seinen Satz beenden konnte. »Nein. Du gehst allein nicht mal in die Nähe von Viscount Wentworth. Sebastian Hastings ist vielleicht der Befehlshaber der königlichen Garde, aber er ist auch Witwer, alleinstehend und nicht zu vergessen, ein Lebemann der schlimmsten Sorte. Du wirst kompromittiert! Und was dann? Vater und Cony werden mich dafür verantwortlich machen, СКАЧАТЬ