Seewölfe - Piraten der Weltmeere 34. Roy Palmer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 34 - Roy Palmer страница 3

Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 34

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954392919

isbn:

СКАЧАТЬ auf de Morales nieder.

      Der Gepeinigte versuchte den Angriff abzuwehren. Er trachtete geradezu verzweifelt danach, eine Bresche in den Hagel aus Hieben zu treiben, doch jedes Unterfangen wurde durch Rodriguez’ Heftigkeit unterbunden.

      De Morales’ Wangen färbten sich rot bis violett. Seine Stirn hatte Schrammen. Seine Unterlippe platzte auf, und aus seiner Nase tropfte plötzlich Blut. Für kurze Zeit konnte er die Arme des Generalkapitäns festhalten, doch dann riß jener sich wieder los unf drang von neuem auf ihn ein.

      „Aufhören“, stammelte de Morales. „Ich ergebe mich.“

      Rodriguez stieß einen wilden Schrei aus. Er klang mehr wie ein Heulen. „Ha! Er ergibt sich! Daß ich nicht lache. Hier bestimme ich, wann alles vorüber ist.“

      Und er drosch weiter auf den aufmüpfigen Mann ein. Vielleicht hätte er ihn umgebracht, wenn jetzt nicht oben auf Deck Rufe erschollen wären. Schritte trampelten den Niedergang hinunter. Jemand hatte offensichtlich Rodriguez’ Schrei gehört.

      Ein Trupp Seesoldaten erschien im Unterdeck. Das Öllicht war zu Boden gefallen, brannte aber noch und verbreitete schwache Helligkeit, die zukkend und gespenstisch auf die Szene fiel.

      Don Francisco Rodriguez packte de Morales und richtete ihn auf. Der Mann bot keinen schönen Anblick. Er war arg traktiert worden, konnte sich aber doch noch selbständig auf den Beinen halten. Ihm war schwindlig, doch er wurde nicht ohnmächtig.

      „Sargento“, sagte Rodriguez zu dem Anführer des Trupps. „Dieser Mann hat sich unbotmäßig verhalten. Bringen Sie ihn nach oben und lassen Sie ihn auf der Kuhlgräting festbinden. Dann schnappen Sie sich die Neunschwänzige und geben ihm dreißig Hiebe.“

      Der Sargento bemerkte de Morales’ Blick auf sich und trat plötzlich von einem Fuß auf den anderen. „Aber — aber Señor Capitan General, es ist doch der Erste Offizier.“

      „Wollen Sie etwa einen Befehl verweigern?“ schrie Rodriguez.

      „Nein, Señor.“

      „Dann bringen Sie ihn ’rauf!“

      „Jawohl.“

      „Dreißig Hiebe, verstanden? Dreißig!“

      Der Sargento und die Seesoldaten schleppten den Ersten Offizier nach oben. Don Francisco Rodriguez schritt hinter ihnen her und begleitete das Unternehmen mit seinen Flüchen und Verwünschungen. De Morales war zu geschwächt, um noch Widerstand zu leisten. Willenlos ließ er sich mit Rohlederstreifen auf die Kuhlgräting binden. Als Rodriguez jedoch neben ihn trat, schaute er zu ihm auf. Die „San Josefe“ begann immer mehr in der kabbeligen See zu schlingern. Rodriguez’ feistes Antlitz verwischte sich vor dem grauen Morgenhimmel.

      „Ich fordere Sie zum Duell“, sagte de Morales unter großen Anstrengungen. Rodriguez lachte so heftig, daß er sich den überlappenden Bauch halten muße. „Das könnte dir so passen, du Meuterer! Hast du vergessen, daß ein Mann wie ich eine Herausforderung nur von ihm ebenbürtigen Männern annimmt, nicht von einem Dreck wie dir? Von dir lasse ich mir höchstens noch die Stiefel putzen. Ich erkläre dich hiermit als degradiert, du Hund.“

      Er trat zurück und und gab dem Sargento einen Wink. Der begann mit Unterstützung der Seesoldaten, dem gefesselten, halb besinnungslosen Mann die Kleider vom Leib zu fetzen. Unter Rodriguez’ unnachgiebigem Blick griff der Sargento sich schließlich die Neunschwänzige. Er hob sie hoch, holte aus und ließ sie auf den bloßen Rücken des Ersten Offiziers niederpfeifen.

      Die Riemen der Gerte klatschten auf die Haut und ließen sie platzen. De Morales preßte die Lippen zu einem Strich zusammen. Er zwang sich mit aller Macht dazu, keinen Laut von sich zu geben. Diese Genugtuung wollte er dem Generalkapitän nicht lassen.

      „Schlag zu!“ herrschte Rodriguez den Sargento an. „Fester, mit mehr Schwung, Mann! Und zähl gefälligst mit, wenn du nicht selbst auf der Gräting landen willst!“

      „Zwei“, sagte der Mann. Er schlug wieder zu, diesmal mit größerer Anstrengung. De Morales hielt der Versuchung stand, vor Schmerz loszubrüllen. Der Sargento hielt sich strikt an seine Order, denn jedem Mann an Bord war die Unberechenbarkeit des Francisco Rodriguez bekannt. Wer bei ihm in Ungnade fiel – und das konnte schnell passieren –, der wurde seines Lebens nicht mehr froh.

      „Drei!“

      Don Francisco Rodriguez schaute zu, wie de Morales unter den Schlägen blutete und sich alle Mühe gab, nicht zu schreien. Rodriguez bereitete es Spaß, den Mann leiden zu sehen. Endlich hatte er einen Sündenbock gefunden, an dem er sich auslassen konnte! De Morales mußte doppelt und dreifach büßen: für seine Dreistigkeit, für den Verlust der Galeonen, für die Raubzüge der Karibik-Piraten, für die Serranilla-Bänke.

      „Vier!“

      De Morales öffnete den Mund und stieß einen Schrei aus.

      Der Generalkapitän lachte amüsiert auf. „So gefällst du mir schon besser, mein Freund. Wer bleibt unter der Neunschwänzigen schon still? Das schafft keiner, also mach dir nicht allzuviel daraus.“ Er drehte sich zu der Mannschaft um, die sich auf Back und Kuhl versammelt hatte. „Hört zu, ihr Bastarde! Hört euch sein Gebrüll an und laßt es euch eine Lehre sein, denn so ergeht es jedem, der seinen Kapitän beleidigt!“

      „Fünf“, sagte der Sargento, aber dann unterbrach der Ausguck im Großmars die Züchtigung des degradierten Offiziers. Er lehnte sich ein Stück über, winkte und rief: „Deck! Mastspitzen Süd-Süd-Ost achteraus!“

      „Wie viele Masten?“ brummte Rodriguez.

      „Zwei!“

      „Wo befinden wir uns?“ fragte Rodriguez seinen Bootsmann.

      „Etwa zehn Meilen südlich der Insel Grand Cayman, mi Capitan General.“

      Rodriguez rieb sich das schwammige Doppelkinn. „Ich wette meinen Degen, daß es die ‚Cartagena‘ ist. Al diablo, dieser Satansbraten von einem Diaz de Veloso muß verdammt scharf gesegelt sein, wenn er uns jetzt schon einholt.“ Er begab sich aufs Achterdeck, trat ans Schanzkleid über der Heckgalerie und hielt selbst mit dem Spektiv Ausschau. Auf der Kuhl geißelte der Sargento den degradierten Ersten Offizier — jetzt allerdings wieder mit sehr laschen Hieben.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

СКАЧАТЬ