Название: Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783959791977
isbn:
Als er zwischen den Lagerschuppen verschwand und den Parkplatz ansteuerte, hörte Parker hinter sich in kurzen Abständen das röhrende Schnarren des Anlassers.
Wie lange mochten die beiden Gangster brauchen, bis sie dahinterkamen, daß der Diesel nicht mehr mitmachte …?
Parkers Weg führte an einer öffentlichen Fernsprechzelle vorbei.
Nach Einwurf der notwendigen Münzen rief der Butler einen gewissen Mr. Walt Hostans an. Er hatte Glück, Hostans meldete sich.
»Hier spricht Josuah Parker«, stellte der Butler sich mit beherrschter Stimme vor, »ich komme gerade von der ›Isabel‹, Mr. Hostans. Mir scheint, daß Ihre beiden Männer den Anlasser unnötig minieren.«
»Wie …?« fragte Hostans gedehnt zurück.
»Ich fürchte, daß die ›Isabel‹ nicht auslaufen kann, Mr. Hostans«, setzte Parker seinem Gesprächspartner auseinander. »Damit dürfte es unmöglich sein, die flüssige Beiladung der Yacht auszuladen. Dort an den Kais können Sie das nicht riskieren. Ich werde mein Wissen um diesen Alkohol vergessen, sofern Sie mir sagen können, wo Mr. Harrison sich aufhält. Ein gutes Tauschgeschäft, wie mir scheint.«
»Hol’ Sie der Teufel«, brüllte Hostans, »das werden Sie noch bereuen, Parker. Ich lasse Sie hetzen, bis Sie nicht mehr japsen können. Darauf können Sie Gift nehmen.«
»Ich werde wieder anrufen, wenn Sie sich etwas beruhigt haben«, meinte Josuah Parker und legte auf.
*
»Ich freue mich ungemein, Sie im Hause Mr. Randers begrüßen zu können.«
Josuah Parker empfing am anderen Tag Leutnant Current an der Stahltür, die auf den Dachgarten führte. Current verbiß sich ein Grinsen. Parker war eben unverbesserlich. Und störrisch dazu. Wenn er nicht reden wollte, hielt er seinen Mund. Versuchte man ihn unter Druck zu setzen, reagierte er ungemein sauer.
»Vom Ausflug zurück?« fragte Current, ohne auf den vergangenen, Tag deutlicher anzuspielen.
»Ich unternahm nur einen kleinen, harmlosen Spaziergang, Sir.«
»Schon die Morgenzeitungen gelesen, Parker?«
Die beiden Männer schritten auf das Penthouse zu.
»Natürlich, Sir. Es gehört zu meinen Obliegenheiten und Pflichten, die Zeitungen zu sichten, bevor ich sie an Mr. Rander weiterreiche.«
»Irgend etwas Interessantes gefunden?« Currents Stimme klang gespielt harmlos.
»Kaum, Sir«, erwiderte Parker wortkarg.
»Sollten Sie wirklich die Meldung übersehen haben, nach der eine Motoryacht ›Isabel‹ unten im Hafen ausbrannte?«
»Nach der amtlichen Statistik von Chikago, Sir, ereignen sich alle drei Minuten …!«
»Ich weiß, ich weiß …!« unterbrach Current den Butler. »Doch gerade dieser Brand interessiert mich ganz besonders. Die Motoryacht gehörte nämlich einem Mr. Hostans.«
»Das ist allerdings erstaunlich, Sir.« Mehr hatte Parker dazu nicht zu sagen. Natürlich kannte er die Meldung. Und hatte sich darauf bereits einen Vers gemacht. Er glaubte zu wissen, warum Hostans seine Yacht hatte in Flammen aufgehen lassen. Er wollte damit jede polizeiliche Untersuchung verhindern, gleichzeitig aber auch ihn, Parker, leerlaufen lassen.
Ein sehr kostspieliges Verfahren, wie Parker meinte. Ob für Hostans das Geschäft mit Joel Harrison interessanter war? Darauf wußte der Butler sich noch keine Antwort zu geben.
Da sie inzwischen das Haus erreichten und Mike Rander dem Polizeioffizier entgegenkam, konnte Parker sich absetzen. Allerdings nur für wenige Minuten. Denn kaum saß Current, als Parker mit Getränken ins Arbeitszimmer seines Chefs kam.
Als er gehen wollte, schüttelte Current den Kopf.
»Bleiben Sie hier, Parker«, meinte er lächelnd, »ich denke, wir legen jetzt mal der Reihe nach unsere Karten auf den Tisch. Nach dem Brand auf der ›Isabel‹ muß ich wissen, was gespielt wird. Ich habe schließlich keine Lust, dienstlich gegen Sie vorgehen zu müssen, «
Parker blieb starr und steif wie ein Standbild stehen. Als er das unmerkliche Kopfnicken Mike Randers sah, war er doch ungemein erleichtert. Nun konnte er wenigstens reden. Das Kopfnicken Mike Randers war gleichbedeutend für die Freigabe einer umfassenden Aussage.
Schnell klärte sich, was im Fabrikkeller passiert war. Leutnant Current erfuhr nun aus erster Hand, wieso Josuah Parker sich derart intensiv um Walt Hostans kümmerte. Ganz am Rande nahm der Polizeioffizier zur Kenntnis, daß Hostans ein Schnapsschmuggler war.
»Das deckt sich mit unseren Ermittlungen«, rückte Current dann seinerseits mit der Sprache heraus. »Wir untersuchten das abgesoffene Wrack und fanden die zersprungenen Flaschen.«
»Konnten Sie Hostans erwischen?« warf Mike Rander ein.
»Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Nein, ich glaube nicht an eine endgültige Flucht. Er will wohl erst mal abwarten, wie der Fall sich entwickelt, Parker.« Current wandte sich dem Butler zu. »Können Sie mir ehrenwörtlich versichern, daß Sie mit dem Brand auf der Yacht nichts zu tun haben?«
»Sir, ich gebe Ihnen mein Wort.«
»Danke, das reicht mir bereits, Parker. Ihrer Meinung nach steckt also Hostans hinter Harrisons Verschwinden?«
»Sir, um der Wahrheit die Ehre zu geben, darauf möchte und kann ich mich nicht festlegen.« Josuah Parker trat näher an den Arbeitstisch des Anwalts, vor dem Leutnant Current saß. »Um noch einmal an den Nachtportier des ›Pewell-Hotels‹ zu erinnern, dieser Mann redete seinen Boß nicht direkt an, als er die Nummer der Hostans-Firma wählte. Er bat nur darum, dem Boß etwas auszurichten.«
»Demnach kämen also diese beiden Hostans-Leute auch in Frage?«
»Gewiß, Sir. Nachdem der Gangster mit dem Filmgesicht im Keller erschossen wurde, bleiben noch …!«
»Jeff Cardy und Glenn Mossels. Ja, das sind die Namen dieser beiden Gangster. Nach dem Auffinden der Leiche im Fabrikkeller vernahm ich diese beiden Burschen. Cardy ist der Mann mit dem harmlosen Gesicht, Mossels heißt der junge Mann, der nicht schnell genug hinter Gittern landen kann.«
»Sind diese beiden Männer in der Kartei vertreten?«
»Natürlich. Wie gesagt, Rander, auch ich will meine Karten auf den Tisch legen. Cardy arbeitete früher als Kraftfahrer. Auch bei Hostans ist er jetzt offiziell als Fahrer angestellt.«
»Und dieser Mossels?«
»Mossels ist gelernter Schreiner. Er saß bereits in zwei Fällen wegen Betrugs.«
»Als Schreiner dürfte es ihm leichtgefallen sein, die Yacht seines Chefs für den Transport der Alkoholika vorzubereiten«, warf Parker ein. Er dachte an den versteckt angebrachten Zugang zum eigentlichen Laderaum. »Sir, könnte ich jetzt noch erfahren, wer der Tote aus dem Keller ist?«
»Sein Name lautet Gary Lurchess. Der saß ebenfalls. Wie СКАЧАТЬ