Gesammelte Gedichte (851 Titel in einem Buch). Christian Morgenstern
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Название: Gesammelte Gedichte (851 Titel in einem Buch)

Автор: Christian Morgenstern

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9788027203420

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СКАЧАТЬ Dach, ein Wölkchen Rauch;

      der Bergbach, dessen heitre Eile

      sich glitzernd durch die Wiese webt;

      der Straße laubverhüllte Zeile,

      die ahndevoll zur Ferne strebt;

      und all dies gütig eingeschlossen

      von hoher Felder Gold und Duft;

      und alles flimmernd überflossen

      von lerchenlauter Juliluft ...

      Ich schau des Herdrauchs fromme Kreise

      zum hohen Blau erblassend ziehn, –

      und meine Seele füllen leise

      des Friedens süße Harmonien.

      Bestimmung

       Inhaltsverzeichnis

      Von dieser Bank hinauszuträumen,

      wenn ferner Erdsaum, lichtverwaist,

      entgegen den gestirnten Räumen

      die Sonne dampfend überkreist! ...

      Da fühle deine treue Erde,

      wie sie ihr Weltwerk schafft und schafft,

      daß jedes Land gesegnet werde

      von ihrer Mutter trunkner Kraft!

      Und wie du heiß die Arme breitest,

      von mächtigem Gefühl erfaßt,

      und dein Gemüt zur Menschheit weitest,

      die dumpf und dunkel liebt und haßt, –

      ergreifst du, was du bist, von ferne,

      und, was du darfst, und, was du mußt,

      und wirst dir deiner guten Sterne

      von neuem still und stolz bewußt.

      Brief an Georg Hirschfeld

       Inhaltsverzeichnis

      Mein lieber teurer Georg,

      Die Dreckseelen, die über Dich einzigen Kerl sich ausgegeifert haben, haben mich ganz krank gemacht. Ich kann mich immer noch nicht fassen und stehe wieder einmal vor einem Ekel vor der »Welt, dieser Großstadtwelt, der mir den Atem benimmt. Aber nimm Dir's nicht zu Herzen, lieber Kerl, denk' an Böcklin, Klinger, Hauptmann und jeden ändern Charakterkopf, den die Menschen bei seinem Auftreten besudelt haben . . . Lieber Junge, Du lachst vielleicht schon über den ganzen Chorus – aber verzeih ich mußte mich hier erleichtern, ich war' Ja fast umgekommen heut Nachmittag.

      Leb wohl Bruderherz, grüß die Deinen!

      Dein Christian.

      14.V.95.

       Horatius Travestitus

       Inhaltsverzeichnis

I,1 Maecenas, atavis edite regibusI,9 Vides ut alta stet nive candidumI,11 Tu ne quaesieris, scire nefasI,20 Vile potabis modicis SabinumI,22 Integer vitae scelerisque purusI,23 Vitas hinuleo me similis, ChloeI,27 Natis in usum laetitiae scyphisI,32 Poscimur. Siquid vacui sub umbraI,33 Albi, ne doleas plus nimio inmitisII,3 Aequam memento rebus in arduisII,19 Bacchum in remotis carmina rupibusIII,9 Donec gratus eram tibiIII,12 Miserarum est neque amoriIII,21 O nata mecum consule ManlioIII,22 Montium custos nemorumque, VirgoIII,25 Quo me, Bacche, rapis tuiIII,26 Vixi duellis nuper idoneusIII,30 Exegi monumentum aere perennius Hoher Protektor und Freund, Edler von Gönnersheim Du siehst, wie weiß, im glänzenden Schneegewand Laß das Fragen doch sein! sorg dich doch nicht Während du im Frack vor der Rampe standest Wer ein braver, ehrlicher Gottesmensch ist Warum fliehst du vor mir wie eine scheue Gems Beim Weine gegenständlich zu werden, ist Spielen soll ich! ... Wenn ich auf deinen Tasten Albert, kränke dich nicht allzusehr um ein Weib! «Kalt Blut und warmes Untergewand!» das ist Gambrinus selber sah ich am Nockherberg Als ich Hahn noch im Korbe war Welch ein Elend, arme Kleine Heut soll der Zweiundsechziger endlich dran Die Sie Wind und Wetter nicht scheuten, Emma Wohin reißt mich der süße Wein? Vor kurzem noch ein Ritter im Liebesspiel Wenn die Bürger mir ein Monument stifteten

       Christian Morgenstern: Horatius travestitus

      Zwiefach tauchen vor euch, Gebilde flüchtiger Laune,

      Menschen, Zeiten mir auf, denen ich lange entrückt;

      dort die Jugendgenossen der neun lyzeischen Jahre,

      hier der märkischen Stadt erstes, erregendes Bild.

       Nur im Scherze entläßt der strenger und älter Gewordne

      euer leichtes Geschwätz, das mit dem Klassischen spielt;

      und indes der Student dem Dichter lachend die Schuld gibt,

      schwört der Dichter bestürzt: Wahrlich, es war der Student!

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