Seewölfe - Piraten der Weltmeere 47. Fred McMason
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 47

Автор: Fred McMason

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954393640

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СКАЧАТЬ sie ruhig“, sagte Roscill. „Ich hab schon was anderes im Spektiv. Die Schwarze da!“

      Carberry angelte sich die Kleine neben Roscill und schüttelte den mächtigen Schädel.

      „Weib ist Weib“, dröhnte er. „Egal, ob schwarz, blond oder rot!“

      „Ich kenne da Unterschiede, Ed.“

      „Mach, was du willst“, grollte der Profos. „Aber der Holzkopf da drüben wird das Mädchen wohl nicht so leicht hergeben. Der bringt dich ja schon mit seinen Blicken um!“

      Das stimmte allerdings, wie Roscill feststellte. Der ungeschlachte Lümmel stierte wütend herüber, verzog die Lippen zu einem lautlosen Knurren und fletschte die Zähne wie Arwenack, der Affe. Nur sah Arwenack wesentlich besser aus.

      Roscill amüsierte sich heimlich. Das Mädchen saß da wie auf glühenden Holzkohlen, sie drängte von dem Burschen weg, aber der zog sie immer wieder mit einem Knurren an sich heran. Sie traute sich nicht, einfach aufzustehen, denn wo der Knecht einmal hinlangte, da wuchs nichts mehr, und es sah ganz so aus, als würde er dem hübschen schwarzen Kerl jetzt gleich irgendwo hinlangen.

      Roscill entschloß sich zum Frontalangriff.

      Er stieß sich von der Theke ab und ignorierte die Blicke, die ihm von allen Seiten zuflogen. Es waren düstere Blicke, die an ihm klebten, und neidische waren auch darunter. Das lag an dem Gold, das die Männer an der Theke gerade versoffen. Schon lange vorher, als Carberry die erste Münze auf die Theke geknallt hatte, waren diese schiefen Blicke aufgekommen.

      „Hallo“, sagte Roscill mit seiner dunklen, einschmeichelnden Stimme und schenkte der Schwarzen einen feurigen Blick. „Haben wir uns nicht schon mal gesehen?“

      Die Schwarze konnte tatsächlich noch rot werden, dachte er belustigt. Und der grobe Johann neben ihr, der konnte sogar stinkwütend werden.

      Kaum hatte Roscill seine banale Frage gestellt, als der Klotz sich langsam erhob. Er tat es wirklich langsam, und es sah verdammt überlegen aus, zumal er Roscill auch noch um eine gute Kopflänge überragte.

      Roscill sah auf die baumelnden Hände, Dinger so groß wie eine Pfanne, schwielig, hart. Gleich würden sie sich ballen und versuchen ihn ungespitzt in den Boden zu rammen.

      Sein Grinsen verstärkte sich noch mehr. Herausfordernd sah er dem Kerl in die wäßrigen Augen.

      „Ist was?“

      Dem Grobian blieb buchstäblich die Spucke weg. Sprachlos starrte er Roscill an.

      Der drehte sich gerade nach der Schwarzen um, faßte sie am Arm und grinste wieder.

      „Es ist nichts“, sagte er beruhigend. „Komm mit zu meinen Freunden, der Bursche braucht noch ’ne Weile, bis er meine Frage beantwortet hat.“

      Der Knecht, ein heller Kopf hauptsächlich seiner blonden Haare wegen, stand dümmlich da und kapierte die Frechheit einfach nicht. Es dauerte lange, bis sich zwischen dem Stroh in seinem Schädel und den paar Gehirnwindungen etwas rührte.

      Er stieß ein gurgelndes Grunzen aus und rückte näher.

      „Ho“, sagte er wütend, denn er dachte nicht im Traum daran, dem schwarzhaarigen Kerl das Feld zu überlassen.

      Am Tresen amüsierten sich inzwischen die Männer über das kleine Zwischenspiel. Der vierschrötige Bulle bot ein Bild des Jammers, aber auch gleichzeitig einer grenzenlosen Wut, wie er so dastand und das eben Geschehene zu verdauen suchte.

      „Bin mal gespannt, was er jetzt tut“, sagte Carberry und schob sein Rammkinn in die andere Richtung.

      Pete Ballie sagte gar nichts. Er hatte sich die blonde Sirene geschnappt, war an den Nebentisch im Dämmerlicht abgehauen und untersuchte sie jetzt gründlich. Er erklärte ihr, daß es gar nicht gut sei, ständig in Höschen herumzulaufen. Was sich da zwischen Roscill und dem ungehobelten Patron anbahnte, juckte ihn nicht im geringsten. Lediglich Carberry, Morgan und Smoky blickten immer noch interessiert herüber.

      Jetzt begann der bullige Knecht zu reagieren. Seine Augen funkelten, einer seiner mächtigen schlenkernden Arme hob sich, um nach der Schwarzen zu greifen.

      „Ho“, grollte es dumpf aus seiner Brust.

      „Das hast du schon einmal gesagt“, erinnerte ihn Roscill. „Aber wie geht’s weiter?“

      Mit der rechten Hand drückte er die Schwarze sanft hinter seinen Rücken, als die mächtigen Pranken vorschossen. Sie griffen ins Leere, und das löste bei dem Ungehobelten eine Wut aus, die ihn rasend werden ließ.

      Jetzt mußte Roscill aufpassen, denn auf der anderen Seite der Bankreihe wuchs ebenfalls das Interesse. Es sah allerdings so aus, als stünden die Fischer und Knechte ausnahmslos auf der Seite des wütenden Bullen.

      Der Knecht hatte jetzt endlich begriffen. Vorher war ihm das einfach nicht runtergegangen. Da stand so ein Wicht vor ihm, lachte ihn aus, schnappte ihm das Vollblutweib weg und verulkte ihn noch dazu. Ein Kerl, den er zwischen zwei Fingern seiner Faust zermatschen konnte, wenn er zugriff. Na, der sollte sein blaues Wunder erleben, dachte er. Und wenn er den Kerl in die Erde gerammt hatte, dann kehrte die Schwarze, dieses Luder, wieder von ganz allein zu ihm zurück.

      Er schlug zu. Seine Faust ballerte los wie eine Drehbasse und zielte genau auf den Schädel des schlanken Mannes. Der würde jetzt platzen wie eine reife Frucht. Danach, das nahm der Knecht sich ernsthaft vor, würde er mit dem Rest, der von dem Kerl noch übrig war, das Blut vom Boden aufwischen und die einzelnen Teile aus dem Fenster werfen.

      Zu seiner grenzenlosen Verwunderung traf er nicht. Da, wo er eben noch deutlich den Schädel gesehen hatte, befand sich jetzt nur noch Luft, in die er ein mächtiges Loch schlug. Der eigene Schwung riß ihn fast von den Beinen.

      „Mann, hast du einen Schlag“, sagte Roscill trocken. „Damit hättest du mich glatt umgebracht, wenn ich nicht zufällig einen Schritt zur Seite gerückt wäre.“

      Der Riese begriff nicht gleich. Dafür hörte er Carberrys brüllendes Gelächter von der Theke her. Ein paar andere grölten mit.

      Wieder sah er rot. Er konnte nichts für seinen Gesichtsausdruck, den er dabei aufsetzte, aber für jeden Polizisten hätte es gereicht, den Kerl drei Wochen lang einzusperren.

      Seine Faust schoß auf das Gesicht des verfluchten Grinsers zu. Die andere drosch er gleich hinterher.

      Roscill stand seitlich neben ihm und brachte ihn mit seinen Bemerkungen an den Rand des Wahnsinns.

      „Nicht schlecht“, höhnte er, „aber du mußt schneller schlagen, verstehst du? Nicht so lahmarschig. Bis deine Fäuste auf dem Marsch sind, bin ich schon am Hafen und hab vorher noch die Hübsche vernascht.“

      Ein uriger Schrei dröhnte durch das Lokal. Roscill wollte es diesmal wohl ganz genau wissen. Er war wieselflink und wendig, aber Carberry dachte auch daran, daß er mal einen von diesen Schlägen einfangen konnte. Und dann war selbst für den knallharten Karibik-Piraten das Feuer aus. Er brauchte dann nicht einmal ärztliche Behandlung.

      Der Klotz wurde noch einmal gestoppt, als sich die Tür der Kneipe öffnete und zwei weitere Kerle eintraten.

      Roscill schenkte СКАЧАТЬ