Kamienie na szaniec. Krzyżacy. Świętoszek. Opracowania lektur. Małgorzata Kamińska
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СКАЧАТЬ im kleinkriminellen Bereich zu finden.

      Der Chef kaute auf einer Zigarre herum, die längst nicht mehr glühte. Er rief nach Olav Ortega, den er erst gestern zur Sau gemacht hatte und der vor einer Stunde aus dem Hessenland, wie er zu sagen pflegte, zurück war.

      „Was ist los? Warum bist du schon wieder hier? Hatte ich dir nicht klar gesagt, dass du nicht ohne die Ware kommen sollst?“

      „Ja, Chef. Hast du. Aber der Sarg mit der Göre ist von der Polizei abgeholt worden. Der Pfarrer hat mir gesagt, dass sie die Pariser in ihrem Bauch gefunden haben.“

      „Das hat der Pfarrer gesagt?“

      „Das mit den Parisern nicht. Aber das mit den Drogen schon.“

      „Mann, bist du hohl im Kopf!“

      Es wäre wohl so noch eine Weile so weiter gegangen, wenn nicht das Telefon geläutet hätte.

      Der Chef, Friedhelm Gottlieb, der seinen Namen aber nicht gerne hörte und von seinen ‚Mitarbeitern’ nur Chef genannt wurde, hob den Hörer ab.

      „Ja? Ich hier. Wer da?“

      Der Anwalt am anderen Ende war kurz angebunden.

      „Lass den Quatsch. Es gibt Arbeit für euch.“

      „Wer? Wann? Wo?“

      „Bist du bekloppt! Nicht am Telefon. Komm her!“

      „Gleich?“

      „Wann denn sonst? Nächstes Jahr vielleicht?“

      „Was springt dabei raus?“

      Der Anwalt dachte sich, da mache ich die finanzielle Abwicklung mit fünfzigtausend und du bekommst nur die dreißig.

      „Dreißig Riesen. Eventuell auch mehr. Und es ist einfach.“

      „Wie? Einfach?“

      „Nicht am Telefon, habe ich gesagt!“

      „Jetzt komm schon! Ich mache keine Arbeit, wenn ich nicht weiß, was mich erwartet.“

      „Also gut. Da ist einer lebensmüde. Dem soll geholfen werden.“

      „Und wie?“

      „Na, du kannst ihm ja das Händchen halten! Vielleicht bezahlt er dich dafür mit dreißigtausend!“

      „Ok. Sag das doch gleich. Bin schon unterwegs.“

      Seinen Angestellten rief er zu, dass er für eine Weile außer Haus sei. Diese nickten nur, sie waren es schon so gewohnt und der Reparaturbetrieb lief auch ohne den Chef, wenn es überhaupt etwas zu reparieren gab.

      „Olav! Los! Du kommst mit!“

      Der wollte nicht so recht und sträubte sich etwas.

      „Aber Chef! Ich bin doch gerade erst gekommen und da …“

      „Nichts da. Du kommst mit! Basta! Wir haben einen Auftrag zu erledigen.“

      „Und das Koks?“

      „Was? Ich denke, es ist bei den Bullen?“

      „Ja schon, aber sollen wir es jetzt in den Wind schreiben?“

      „Wenn du Idiot besser aufgepasst hättest, dann wären wir jetzt um fünfzig Mille reicher.“

      „Chef, es tut mir leid.“

      „Los jetzt. Pack die beiden Koffer mit den Waffen in den Kofferraum. Wir nehmen den schwarzen Van.“

      „Wo geht es denn hin?“

      „Nach Frankfurt. Dort braucht ein Lebensmüder unsere Hilfe.“

      7. Pokerrunde

      Die Luft war stickig in dem kleinen Hinterzimmer der Absteige im Bahnhofsviertel der Rhein-Main-Metropole. Der Rauch der Zigaretten legte sich auf die Atemwege der Anwesenden. Das hinderte die Beteiligten nicht daran, sich dem Krebsrisiko auszusetzen und weiter zu rauchen.

      Es ging um Geld. Für manchen viel Geld. Und es ging um den Nervenkitzel.

      Es wurde gepokert.

      Man kannte sich nicht persönlich, mit einer Ausnahme. Der Anwalt hatte einst geschäftlich mit dem „Containerheini“, wie er ihn zu nennen pflegte, wenn er es nicht hören konnte, zu tun. Man traf sich regelmäßig jeden Freitag gegen dreiundzwanzig Uhr, packte ein Bündel Geldscheine auf den Tisch und bediente sich an der kleinen Theke mit Getränken. Es wurden nur hochprozentige Sachen getrunken.

      Es wurde gepokert und es wurde um Bares gespielt. Alles, was zum Einsatz kommen konnte, lag auf dem Tisch.

      Heute knisterte die Luft. Es lag eine gewisse Hochspannung im Raum.

       Hans-Joachim Gruber war leitender Manager der Container Consulting AG „Metranzal“ in der Niederlassung Mitteldeutschland in Frankfurt. Die Mutterfirma war in den Niederlanden angesiedelt. Von Frankfurt aus gab es eine schnellere Verbindung in alle Himmelsrichtungen Europas, als von Rotterdam aus. Daher war Frankfurt als Sitz der Niederlassung Deutschland prädestiniert.

      Er kam als Letzter ins Zimmer, zog seine Jacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. Dann goss er sich einen „Cardenal Mendoza“ ins Glas und setzte sich zu den anderen. Er trank einen großen Schluck von dem Brandy und stellte das Glas ab.

      „Hallo. Bin spät dran. Lasst uns anfangen.“

      Mit diesen Worten zog er ein Bündel Hunderter aus der Jacke und legte es auf den Tisch.

      „Wer gibt?“

      „Ich bin dran.“

      Der Anwalt zog aus dem Kartenspender für jeden der sieben Spieler die Grundkarten.

      Dann wurde geboten, Karten gekauft und wieder geboten.

      Am Ende des ersten Spiels lagen achttausend Euro in der Mitte der Tischplatte. Für den Einstieg war das relativ viel.

      Es gewann ein Spieler aus Baden Baden. Er war ein hervorragender Taktiker und bluffte, ohne einen Gesichtsmuskel zu bewegen. Er schaute seinen Gegnern nicht ins Gesicht, so brauchte er keine Sonnenbrille, die eventuell seine Gemütsregung verdeckt hätte, wenn er eine gehabt hätte. Andere Spieler benutzten gerne Sonnenbrillen. Denn an den Augen konnte man bei den meisten Spielern erkennen, ob sie blufften oder nicht.

      Dann wechselte das Glück und es gewann jeder mal eine Runde.

      Bis auf einen, der anscheinend an diesem Tag vom Pech verfolgt war.

      Hans-Joachim Gruber hatte schon nach kurzer Zeit zwanzigtausend Euro verloren.

      „Mist. Kein Glück heute Nacht! Ok. Noch ein Spiel! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“

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