Das neue Dschungelbuch. Редьярд Киплинг
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Название: Das neue Dschungelbuch

Автор: Редьярд Киплинг

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ nun sitzt, den Tempel errichten für unsern heiligen Mann.«

      Sie bauten den Tempel, ehe das Jahr verstrichen war – einen kleinen Schrein aus Stein und Erde; und sie nannten den Berg den Baghatberg; und noch heutigentags beten sie dort und bringen Blumen und Lichter und fromme Gaben. Aber niemand weiß heute, daß der Heilige, den sie verehren, der verstorbene Sir Purun Daß ist – K. C. I. E.; D. C. L.; Ph. D. und so weiter, einst Erster Minister des erleuchteten und fortschrittlichen Staates von Mohiniwala, Ehren- und korrespondierendes Mitglied von mehr wissenschaftlichen und gelehrten Gesellschaften, als gut sind in dieser Welt oder der nächsten.

      Ein Sang des Kabir

      Oh, wie leicht wog die Welt in der Macht seiner Hand!

      Wie weit zog sein Ruhm über Lehen und Land!

      Er stieg nieder vom Thron, ließ die Macht und den Schein,

      Ging in Bettlergewand, ein Bairagi zu sein.

      Weiß glüht Delhis Straße, dem Fuß nun zur Matten,

      Dammar und Akazie dem Haupt nun zum Schatten,

      Sein Heim das Gewühl, Feld und Wald, Wüstenei'n,

      Einen Pfad sucht im All der Bairagi allein.

      Er schaute den Menschen, sein Auge ward klar

      (Einer wird, spricht Kabir, einer ist, einer war),

      Der Tat roter Nebel nicht hüllt ihn mehr ein,

      Er wandelt den Pfad – ein Bairagi – allein.

      Daß vom Bruder, dem Tier, seinem Bruder, der Erde,

      Seinem Bruder, dem Gott, Erkenntnis ihm werde,

      Ließ Thron er und Rat – er starb nun dem Schein

      (Ihr hört? spricht Kabir), ein Bairagi zu sein.

      Die Dschungel los!

      Hüllet sie, decket sie, schlinget sie ein,

      Blüte und Ranke und Kraut!

      Der Geruch und Geschmack soll vergessen sein,

      Dieser Brut, ihr Blick und ihr Laut!

      Schwarzfette Asche am Altarstein,

      Weißflüssiger Regen, hierher!

      Die Hirschkuh kalbt am verwilderten Rain,

      Niemand erschrecke sie mehr.

      Zerbröckelt die Mauern, zerstückelt der Schrein.

      Keiner hause hier mehr!

      Sicher erinnert ihr euch noch daran, wie das damals war, als Mogli Schir Khans Haut an den Rätefelsen heftete und dem Rest des Sionirudels erklärte, er wolle fortan allein in der Dschungel jagen. Nur die vier Jungen von Mutter und Vater Wolf taten sich zu ihm.

      Aber leicht ist es nicht, sein ganzes Leben mit einemmal zu ändern – vornehmlich in der Dschungel. Als das aufrührerische Wolfspack abgezogen war, begab sich Mogli als erstes zur heimatlichen Höhle und schlief einen Tag und eine Nacht hindurch. Darauf erzählte er Vater und Mutter Wolf von seinen Erlebnissen bei den Menschen, soviel sie davon verstehen konnten; und als er die Morgensonne auf der Klinge seines Jagdmessers aufblitzen ließ – des Messers, mit dem er Schir Khan abgehäutet hatte –, sagten sie, er habe etwas gelernt. Dann berichteten Akela und Graubruder von ihrer Mitwirkung bei dem großen Büffeltreiben in der Schlucht, und Balu kam herangewackelt, um alles zu hören, während Baghira in seiner Freude über Moglis Kriegskunst sich am ganzen Körper kraulte.

      Lange nach Sonnenaufgang war es schon, aber keiner dachte an Schlaf; von Zeit zu Zeit hob Mutter Wolf den Kopf hochund schnupperte tief befriedigt, wenn der Wind ihr den Geruch des Tigerfells vom Rätefelsen zutrug.

      »Ohne Akela und Graubruder hätte ich es nicht geschafft«, endete Mogli seine Erzählung. »O Mutter, Mutter! Hättest du die blauen Herdenbullen gesehen, wie sie die Schlucht hinabdonnerten oder durch die Tore stürmten, als das Menschenvolk mit Steinen nach mir warf.«

      »Froh bin ich, das nicht gesehen zu haben«, sagte Mutter Wolf sehr steif. »Es ist nicht meine Art, zu dulden, daß meine Jungen wie Schakale gehetzt werden. Ich würde dem Menschenpack eine schöne Rechnung gemacht haben; aber die Frau, die dir Milch gab, hätte ich geschont. Ja, sie allein.«

      »Frieden, halte Frieden, Raschka!« sagte Vater Wolf und dehnte sich faul. »Unser Frosch ist ja heimgekehrt und so weise geworden, daß sein eigener Vater ihm die Füße lecken muß. Was macht schon eine Schramme mehr oder weniger am Kopf? Laß die Menschen in Ruh!« – »Laßt die Menschen in Ruh!« wiederholten Balu und Baghira.

      Mogli, den Kopf an Mutter Wolfs Seite gelegt, lachte zufrieden und sagte, was ihn angehe, so wünsche er nie wieder den Menschen zu sehen, zu hören oder zu riechen.

      »Was aber dann«, sagte Akela, ein Ohr hochstellend, »was aber dann, wenn die Menschen dich nicht in Ruhe lassen, kleiner Bruder?«

      »Wir sind unserer fünf«, rief Graubruder, sich im Kreise umsehend, und schnappte mit hartem Laut die Kiefer zusammen.

      »Bei dieser Jagd möchten wir auch dabei sein«, sagte Baghira mit leisem »Switsch, switsch« des Schweifes und sah Balu an. »Aber warum jetzt an Menschen denken, Akela?«

      »Darum!« entgegnete der Einsiedelwolf. »Als die Haut des gelben Diebes an den Felsen geheftet war, lief ich zurück auf unserer Fährte, dem Dorf zu; aber meiner Spur folgend, schwenkte ich bald nach rechts, bald nach links, bald wälzte ich mich, um die Fährte zu verwischen, falls jemand uns folgen sollte. Als ich aber die Fährte so getrübt hatte, daß ich sie selbst kaum wiedererkannte, kam Mang, die Fledermaus, angeschwirrt und hakte sich über mir an einem Aste fest. Sprach Mang: ›Im Dorf des Menschenpacks, wo sie das Menschenjunge ausstießen, summt es wie in einem Hornissennest.‹«

      »Ich habe aber auch einen tüchtigen Stein geworfen«, lachte Mogli, der oft reife Papayas in die Nester der Hornissen geworfen hatte, um sich dann in den nächsten Pfuhl zu stürzen, ehe sie ihn einholen konnten.

      »Ich fragte Mang, was er gesehen hätte. Er erzählte, die rote Blume blühe vor dem Eingang des Dorfes, und Männer mit Flinten säßen dabei. Ich aber weiß, und guten Grund habe ich dafür«, hier sah Akela nach seinen alten Narben auf Flanken und Schultern, »daß Menschen nicht zum Vergnügen Flinten tragen. Und jetzt, kleiner Bruder, sucht ein Mensch mit Flinte unsere Spur, wenn er sie nicht schon gefunden hat.«

      »Aber warum sollte er?« fragte Mogli ärgerlich. »Sie haben mich ausgestoßen, die Menschen. Was wollen sie noch mehr?«

      »Ein Mensch bist du, kleiner Bruder«, antwortete Akela. »Uns, den freien Jägern, steht nicht zu, dir zu sagen, was deine Brüder tun und warum.«

      Er hatte gerade noch Zeit, seine Tatze hochzureißen, als Moglis Jagdmesser neben ihm tief in den Grund fuhr. Moglis Wurf war schneller, als ein menschliches Auge folgen konnte; aber Akela war ein Wolf, und selbst ein Hund, der dem Wolf, seinem wilden Vorfahren, bei weitem nachsteht, kann, aus tiefem Schlaf auffahrend, noch zur Seite springen, wenn ein Wagenrad schon seine Flanke berührt, ohne daß es ihn verletzt.

      »Ein andermal«, sagte Mogli ruhig und steckte das Messer in die Scheide, »ein andermal sprich von dem Menschenvolk und Mogli nicht in einem Atemzuge.«

      »Phff, das ist ein scharfer Zahn«, sagte Akela und beschnüffelte den Einschnitt, den das Messer im Boden gemacht hatte. »Aber das Leben unter den Menschen hat dein Auge verdorben, kleiner Bruder. In der Zeit, wo du das Messer warfst, hätte ich einen Bock reißen können.«

      In diesem Augenblick sprang Baghira auf, warf den Kopf hoch, witterte und stand regungslos, jeden Muskel des Körpers gestrafft. Schnell folgte Graubruder СКАЧАТЬ