Der Bastard von Mauléon. Александр Дюма
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Название: Der Bastard von Mauléon

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Ihr einen Beweis für das, was Ihr sagt?«

      » »»Hier ist der eigene Dolch des Prinzen, den er in dem Zimmer meiner Frau fallen ließ, und den ich daselbst bei meinem Eintritt fand.««

      »»Es ist gut,«« sprach der König, »»laßt Dona Mencia beerdigen und die Thüre Eures Hauses reinigen, an der man eine blutige Hand sieht.««

      »»Nein, Sire,«« entgegnete Don Guttiere:

      »»Jeder, der ein, öffentliches Geschäft treibt, pflegt das darstellende Zeichen seines Gewerbes über seine Thüre zu setzen; ich bin der Arzt meiner Ehre, und diese blutige Hand ist mein Schild.««

      »»Es sei,«« sprach Don Pedro, »»sie bleibe also daran und lehre Eure zweite Frau, wenn Ihr eine solche nehmt, was sie an Treue und Verehrung ihrem Manne schuldig ist.««

      »Und es ist nichts Anderes geschehen?«

      »Doch, Senora; als der König Don Pedro in den Palast zurückkehrte, verbannte er den Infanten Don Enrique.«

      »Nun! in welchem Zusammenhang steht diese Geschichte mit mir?« fragte die Königin, »und in welcher Hinsicht gleicht mir Dona Mencia?«

      »Darin, daß sie wie Ihr die Ehre ihres Gatten verrathen hat,« erwiderte der Soldat, »und darin, daß der König Don Pedro wie Don Guttiere, dessen Verfahren er guthieß und den er begnadigte, schon an Eurem Mitschuldigen Gerechtigkeit geübt hat.«

      »An meinem Mitschuldigen! Was willst Du damit sagen, Soldat?« fragte Blanche, welche diese Worte an das Billet von Don Federigo und an ihren vorangegangen Schrecken erinnerten.

      »Ich will damit sagen, daß der Großmeister todt ist,« antwortete mit kaltem Tone der Soldat »todt für das Verbrechen des Verraths an der Ehre seines Königs, und daß Ihr Euch, desselben Verbrechens schuldig, wie er, zum Sterben bereit halten müßt,«

      Blanche war wie in Eis verwandelt, nicht durch die Ankündigung, daß sie sterben sollte, sondern durch die Nachricht, ihr Geliebter sei todt.

      »Todt?« sagte sie, »es ist als, wahr, er ist todt!«

      Die geschickteste Betonung der menschlichen Stimme hätte nicht, die Verzweiflung auszudrücken vermocht, welche in diesen Worten der jungen Frau lag.

      »Ja, Senora,« erwiderte »er maurische Soldat, »und ich habe dreißig Soldaten mitgebracht, um den Leib der Königin von Medina Sidonia nach Sevilla zu begleiten, wo ihr, obgleich sie schuldig ist, die letzte Ehre erwiesen werden soll.«

      »Soldat,« sprach die Königin, »ich habe Dir schon gesagt, der König Don Pedro sei mein Richter, und Du seist es nicht.«

      »Es ist gut, Senora,« versetzte der Soldat.

      Und er zog aus seiner Tasche eine lange, biegsame seidene Schnur, an deren Ende er eine Schlinge machte.

      Diese kalte Grausamkeit empörte die Königin.

      »Oh!« rief sie, »wie konnte der König Don Pedro in seinem ganzen Reiche einen Spanier finden, der diesen schändlichen Auftrag übernahm? . . .«

      »Ich bin kein Spanier: ich bin ein Maure!« entgegnete der Soldat, während er den Kopf erhob und die weiße Capuze zurückschlug, die sein Gesicht verhüllte.

      »Mothril!« rief sie, »Mothril, die Geißel Spaniens! . . .«

      »Ein Mann von vornehmer Abkunft, Senora, der den Kopf seiner Königin, wenn er ihn berührt, nicht entehrt,« erwiderte Mothril lachend.

      Und er that, den unseligen Strick in der Hand, einen Schritt gegen Blanche.

      Der Instinct der Lebenserhaltung machte, daß die junge Frau von dem Mörder einen Schritt dem gleich, zurückwich, welchen er gethan hatte, um sich ihr zu nähern.

      »Oh! Ihr werdet mich nicht so ohne Gebet und im Zustande der Sünde tödten!« rief Blanche.

      »Senora,« erwiderte der wilde Bote, »Ihr seid nicht im Zustande der Sünde, da Ihr Euch unschuldig nennt.«

      »Elender! der Du es wagst, Deine Königin zu beschimpfen, ehe Du sie erwürgst. Oh! Feigling! daß ich nicht einen meiner braven Franzosen zu meinem Schutze hier habe!«

      »Ja,« sagte Mothril lachend, »doch unglücklicher Weise sind Eure braven Franzosen jenseits der Pyrenäen, und wenn nicht Euer Gott ein Wunder thut. . .«

      »Mein Gott ist groß!« rief Blanche.

      »Zu Hilfe! Ritter zu Hilfe!«

      Und sie sprang nach der Thüre; doch ehe sie die Schwelle erreicht, hatte Mothril die Schnur geschleudert, welche auch auf ihren Schultern blieb.

      Er zog nun die Schlinge an sich, und in diesem Augenblick geschah es, daß die Königin, als sie fühlte, wie ihr das kalte Halsband die Kehle zusammenschnürte, das klägliche Geschrei ausstieß. In diesem Augenblick geschah es auch, daß Mauléon, den Rath seines Knappen vergessend, nach die Seite fortstürzte, woher die Stimme der Königin kam.

      »Zu Hilfe!« rief die junge Frau mit zusammengepreßter Stimme, während sie sich auf dem Boden sträubte.

      »Rufe, rufe,« sprach der Maure, die Schlinge anziehend, an welche sich die junge Frau mit beiden Händen krampfhaft anklammerte, »rufe, und wir werden sehen, wer Dir zu Hilfe kommt. Dein Gott oder Dein Liebhaber,«

      Plötzlich klirrten Sporen im Corridor, und auf der Thürschwelle erschien der Ritter vor dem erstaunten Mauren.

      Die Königin stieß einen Seufzer gemischt aus Freude und Schmerz aus. Agenor schwang sein Schwert, doch Mothril zwang mit kräftigem Arm die Königin, sich zu erheben, und machte sich einen Schild aus ihrem Leibe.

      Das Stöhnen der Unglücklichen hatte sich in ein dumpfes, ersticktes Röcheln verwandelt, ihre Arme krümmten sich durch die Gewalt des Schmerzes und ihre Lippen wurden blau.

      »Kedir!« rief Mothril arabisch, »Kedir! komm mir zu Hilfe.«

      Und er bedeckte sich zugleich mit dem Leibe der Königin und mit einem von jenen furchtbaren Säbeln, deren innere Krümmung einen Kopf, wenn sie ihn faßt, abschneiden und fliegen macht, wie die Sichel eine Aehre.

      »Ah! Ungläubiger!« rief Agenor, »Du willst eine Tochter Frankreichs tödten!«

      Und er suchte über dem Kopfe der Königin Mothril mit seinem Schwerte zu schlagen.

      Doch in demselben Augenblick fühlte er sich mitten um den Leib gepackt und zurückgebogen durch Kedir, dessen beide Arme ihm einen eisernen Gürtel machten.

      Er wandte sich gegen diesen neuen Gegner um, doch damit ging eine kostbare Zeit verloren. Die Königin war wieder auf ihre Kniee gefallen; sie schrie nicht mehr, sie röchelte nicht mehr. Sie schien todt zu sein.

      Kedir suchte mit den Augen an dem Ritter eine Stelle, wo er, die Arme eine Secunde von seinem Leibe lösend, den Dolch einbohren könnte, den er zwischen den Zähnen hielt.

      Diese Scene hatte weniger Zeit gebraucht, um bis zu dem Punkte zu gelangen, wo wir sind, als der Blitz braucht, um zu glänzen und zu verschwinden. Es war auch die Zeit, die Musaron brauchte, um seinem Herrn zu folgen und ebenfalls in das Zimmer der Königin zu kommen.

      Er kam.

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