Das Brautkleid. Александр Дюма
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Название: Das Brautkleid

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ heißt Peter Durand und ist sechs und dreißig Jahre alt.«

      »Gut, und Deine Mutter?«

      »Gervasia Arnould und sie ist fünf und vierzig Jahre alt.«

      »Und Du?«

      »Catharina Peyot, fünf und zwanzig Jahre.«

      »Und Dein Kind?«

      »Cäcilie.«

      »Wie alt?«

      »Vier Jahre.«

      »Gut,« sagte der Officiant, »nun wie viel hast Du ausgelegt, Joseph?«

      »Vierzig Sou,« erwiderte der Greffier.

      Die Marquise zog einen Doppellouisd'or aus ihrer Tasche.

      »Meine Mutter, meine Mutter,« flüsterte die Baroness ihr zu, indem sie sie bei der Hand fasste; dann zahlte sie, indem sie nach und nach ein Dreißigsoustück und zehn Soustücke aus der Tasche hervorbrachte, gab diese dem Greffier, welcher grüßte und wegging.

      Inzwischen setzte der Officiant sein Visa auf den Paß und als dieses geschehen war, reichte er das kostbare Papier der Baronesse dar, indem er sagte:

      »Nun,. Madame, können Sie Ihre Reise fortsetzen, und ich hoffe, daß sie ohne widrigen Zufall vollendet werden wird.«

      »Mein Herr,« entgegnete die Baroness, »der Dienst, den Sie uns erzeigt haben, läßt sich nicht anders als mit einer ewigen Dankbarkeit erwidern, und er wird aus meiner Mutter, und meinem Herzen, in das meines Mädchens übergehen, wenn diese einmal begreifen wird, was Dankbarkeit ist.«

      Die Marquise machte dem Municipalofficianten eine würdevolle Verneigung, und die kleine Cäcilie warf ihm einen Kuß zu.

      Dann stiegen alle drei wieder in die Carriole. Peter Durand nahm seinen Platz auf der Deichsel wieder ein, und nachdem er sich überzeugt hatte, daß die beiden Frauen und das Kind auf dem Wagen gut sitzen, gab er dem Pferde einen Hieb mit der Peitsche, welches sich dann in einen kurzen Trab versetzte.

      »Apropos, meine Tochter/ sagte nach einer Weile die Marquisin. »Wie nennt sich dieser brave Mann?«

      »Ludwig Duval,« sagte die Baroness, deren erste Sorge es gewesen war, den Namen ihres Retters unten auf dem Passe aufzusuchen.

      »Ludwig,« entgegnete die Marquise,« es scheint doch, daß diese Leute vom Volke nicht alle Jakobiner und Mörder sind,«

      Bei diesen Worten rollten zwei große Tränen über die Wangen der Baroness herab.

      Die kleine Cäcilie trocknete sie mit zwei Küssen ab.

      III.

      Man hat gesehen, daß Königinnen weinten, wie die einfachsten Frauen

      Nun einige Worte über diese beiden Frauen und über dieses Kind, welche, Dank dem würdigen Officianten, wie wir gesehen haben, einer sehr großen Gefahr entgingen.

      Die ältere dieser beiden Damen nannte sich die Marquise de la Roche-Bertaud, sie war eine geborene de Chemille, und also sowohl von Geburt, als nach ihrer Vermählung, eine der großen Damen des Königreichs.

      Die jüngere, ihre Tochter, war die Baroness von Marsilly.

      Das Kind, wie wir schon gesagt haben, die Enkelin der ersteren, hieß Cäcilie; sie ist die Heldin dieser Geschichte.

      Ihr Vater, Baron Marsilly, mit der jüngeren der beiden Damen verheiratet, war acht Jahre lang Offizier in der Garde gewesen.

      Die Baroness Marsilly war seit fünf Jahren Palastdame der Königin.

      Alle Beide waren ihrem Fürsten getreu geblieben; Baron Marsilly hätte in den Jahren 91 und 92 sehr wohl in das Ausland flüchten können, wie es viele seiner Kameraden getan hatten, allein er hatte es für Pflicht gehalten, bei dem Könige zu bleiben, und, wenn er für ihn sterben sollte, in seiner Nähe zu sterben. Die Baroness war, ohne irgend eine Betrachtung anzustellen, bei ihrem Manne geblieben, den sie anbetete, und bei der Königin, die sie verehrte.

      Als der König und die Königin versucht hatten, zu entfliehen, hatten sie den Baron Marsilly und seine Gemahlin ihrer Dienste entlassen, und beide hatten sich in ihr Hotel in der Rue de Verneuil No. 6 zurückgezogen. Hier bereiteten sie sich vor, Frankreich gleichfalls zu verlassen und sich mit ihren Souveräns wieder zu vereinigen, als sie erfuhren, daß Ihre Majestäten in Varennes angehalten worden seien und nach Paris zurückgebracht würden. Sie gingen nun, um ihre Stellen sogleich wieder in den Tuilerien einzunehmen, und die beiden ersten Personen, welche der König und die Königin, beim Aussteigen aus dem Wagen bereit fanden, ihnen ihre Huldigungen darzubringen, waren der Baron und' die Baroness Marsilly.

      Es ist wohl zu bemerken, daß zu jener Epoche dir Verhältnisse sich schon so ernst gestaltet hatten, daß dieses Zeichen von Ergebenheit nicht unbemerkt vorüber ging. Der zwanzigste Juni bereitete den zehnten August, und der zehnte August den ein und zwanzigsten Jänner vor.

      Paris bot einen eigenen Anblick dar; es schien, daß die Vorübergehenden nicht mehr zu ihren Geschäften sich begaben, sondern dahin, wohin die Leidenschaften sie riefen. Statt dieser gutmütigen Physiognomie, welche sich mit Possen beschäftigte, die den Charakter der Gaffer von Paris bildet, sah man nichts als Leute, welche damit beschäftigt schienen, sich dem Hasse hinzugeben, oder eine Rache zu verfolgen. Jeden Tag hörte man von irgend einem neuen Morde sprechen; bald war es ein unglücklicher Prokurator, den man unter dem Vorwand in der Rue de Roeuille totschlug, daß er ein Emissaire Laffayette's sei; bald war es ein alter Garde du Corps, welchen man in das Bassin der Tuilerien tauchte und ihm den Kopf unter das Wasser im Angesicht von hundert Spaziergängern hielt, welche diesem schrecklichen Schauspiele mit einem einfältigen Lachen zusahen; eines Tages war es ein widerspenstiger Priester, den man an die Laterne unter dem Hohngelächter des Volkes knüpfte; an einem andern Tage war es Duval d'Epramesnil, welchen man auf der Terrasse des Feuillants aufknüpfte, und alle diese Morde, diese Metzeleien wurden mit dem pompösen, und feierlichen Namen der Volksjustiz beschönigt. Wenn dergleichen Gerüchte mit dieser sonderbaren Entschuldigung in die Tuilerien gelangten, sah man sich bestürzt an und fragte sich, was denn diese neue Justiz sei, welche ungestraft an die Stelle der Justiz des Königs trete.

      Das Alles kündigte irgend eine große Katastrophe an, als eines Tags, wie wenn sich des Himmels Vorhersagungen mit den Drohungen der Menschen vereinigen wollten, eines jener unheilvollen Gewitter losbrach, welche eine gewisse Harmonie zwischen der Ober- und der Unter-Welt ankündigen.

      Es war der dritte August 1792; der ganze Tag war drückend schwül gewesen, eine gewisse Mattigkeit, ein unbestimmter Schrecken, eine düstere Entmutigung schien auf der Bevölkerung zu lasten; die beunruhigten Nachbarn hatten sich unter ihren Türen vereinigt, oder plauderten mit einander aus den Fenstern, zeigten sich erstaunt die schweren kupferfarbenen Wolken, 'welche reißend schnell über die engen Straßen, gleich ungeheuren Wogen hinflogen und dann im Westen sich wie zu einem ungeheuren Meere von Blut vereinigten. Nie hatte der Himmel diese Farbe gehabt, nie war die Sonne von der Erde mit einem so traurigen Lebewohl geschieden.

      Bald erhob sich in den Lüften ein pfeifender und heißer Wind, der so seltsam und so unerwartet war, daß sich die Gruppen, ohne ein Wort zu wechseln, zerstreuten, und daß jeder nach Hause kehrte und die Fenster und Türen schloss. Nun brach das Gewitter los.

      Man erinnere sich des Gewitters im Monat Juli, welches um einige Tage der Revolution СКАЧАТЬ