Capitän Richard. Александр Дюма
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Название: Capitän Richard

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ zu, durch welches man in den Hauptsaal gelangte.

      Der Wächter drehte den Schlüssel und das Gitterthor that sich auf.

      V.

      Der Tugendbund

      Durch dieses Gitterthor gelangte man, wie schon erwähnt, in einen unterirdischen Saal, der ganz schwarz ausgeschlagen und von einer einzigen, an der Decke hängenden Lampe erleuchtet war.

      Unter der Lampe waren eine Menge Gewehre, Schwerter und Pistolen aufgethürmt, so daß Jeder im Falle einer Ueberraschung augenblicklich mehre Waffen ergreifen konnte. Die Gewehrläufe und Klingen funkelten drohend in dem trüben Lampenlichte.

      Jenseits dieses Waffenhaufens, dem Eingange gegenüber, stand auf einer Erhöhung ein für den Vorsitzenden bestimmter Tisch von schwarzem Marmor, und über dem Präsidentenstuhl glänzte der aus Metall getriebene deutsche Adler.

      Sechzehn mit Pulver gefüllte Fässer, die zu beiden Seiten des Tisches im Halbkreise aufgestellt waren, dienten den Affiliirten als Sessel. Diese Pulverfässer deuteten an, daß die Mitglieder des Bandes die Pflicht hatten, sich lieber in die Luft zu sprengen als zu ergeben.

      In diesen Saal führte nur eine einzige Thür. Vielleicht waren hinter den erwähnten schwarzen Vorhängen noch andere Thüren, aber sie waren nicht sichtbar und wenn sie wirklich vorhanden, nur den »Wissenden« bekannt.

      Eine unsichtbare Uhr schlug halb eins, als sich das Gitterthor hinter dem Spion Schlick schloß. Aus den Gruppen, welche die Affiliirten bildeten, trat ein verlarvter Mann hervor und stieg auf die Erhöhung

      »Brüder,« sagte er, »höret mich an.«

      Alle schwiegen und wendeten sich zu dem, der das Wort verlangte.

      »Brüder,« wiederholte er, »die Nacht rückt vor, die Zeit vergeht . . . Wächter, wie viele Sehende sind hier?«

      »Sechzehn, mich inbegriffen,« antwortete der Wächter.

      »Dann ist der siebzehnte ein Verräther, gefangen oder todt,« sagte der Sprecher; »denn wer würde in der Versammlung fehlen, welche die Befreiung Deutschlands vom Joch der Franzosen zum Zweck hat!«

      »Bruder, antwortete der Wächter, »der Siebzehnte ist weder ein Verräther, noch gefangen oder todt, er steht in der Uniform eines österreichischen Soldaten vor der Thür auf dem Posten.«

      »Dann kann die Sitzung eröffnet werden.«

      Alle Anwesenden nickten.

      »Bruder,« fuhr der Sprecher fort, »wir dürfen nicht vergessen, daß, wie auf dem Congreß jeder Minister einen König vertritt, jeder von uns im Namen eines Volkes hier ist.Wächter, rufe die Namen auf!«

      Der Wächter rief folgende Namen: Baden, Nassau, Hessen, Würtemberg, Westphalen, Oesterreich, Italien, Ungarn, Böhmen, Spanien, Tirol, Sachsen, Luxemburg, Hannover, Holstein, Mecklenburg, Baiern.

      Bei jedem Namen, mit Ausnahme von Hannover, antwortete einer der Anwesenden: hier! Der Vertreter von Hannover bewachte die Thür.

      »Ziehet einen dieser Namen aus der Urne,« fuhr der Sprecher fort, »und der durch diesen Namen Bezeichnete, wird den Vorsitz führen.«

      Der Wächter griff in die Urne und nahm ein Hölzchen heraus.

      »Hessen,« sagte er.

      »Das bin ich,« sagte einer der Affiliirten.

      Während der bisherige Sprecher die Stufen herabstieg, ging der eben ernannte Vorsitzer hinauf und setzte sich.

      »Brüder, nehmet Platz,« sagte er.

      Die fünfzehn Affiliirten setzten sich, ein Platz blieb leer; es war der Platz des Vertreters von Hannover.

      »Brüder,« sagte der Wortführer, »es handelt sich um die Aufnahme eines neuen Affiliirten und um die Wahl des Rächers. Wir wollen zuerst unsern neuen Bruder wählen und sodann losen.«

      »Wer ist der Pathe des neuen Bruders?« fragte eine Stimme.

      »Ich,« sagte Schlick aufstehend.

      »Wer bist Du?«

      »Baden.«

      »Gut; die beiden jüngsten Brüder mögen aufstehen und den Novizen holen.«

      Jeder gab sein Alter an, die beiden jüngsten, die Vertreter von Baiern und von Tirol, von denen der eine zwanzig, der andere einundzwanzig Jahre zählte, standen auf und holten den Novizen, der gleich darauf am Gitterthor erschien,wo ihn sein Pathe erwartete. Die Augen waren ihm verbunden. Seine Führer nahmen ihre Plätze wieder ein und nur sein Pathe blieb bei ihm.

      Tiefe Stille folgte, alle Augen waren auf den Novizen gerichtet. Endlich fragte der Vorsitzende laut und gebieterisch:

      »Bruder, welche Stunde ist es?«

      »Die Stunde, wo der Herr wacht und der Sclave schläft,« antwortete der Novize.

      »Zähle sie.«

      »Ich höre sie nicht mehr, seitdem sie für den Herrn schlägt.«

      »Wann wirst Du sie hören?«

      »Wenn sie den Sclaven geweckt hat.«

      »Wo ist der Herr?«

      »Bei Tische.«

      »Wo ist der Sclave?«

      »Auf der Erde.«

      »Was trinkt der Herr?«

      »Blut.«

      »Was trinkt der Sclave?«

      »Seine Thränen.«

      »Was willst Du mit beiden machen?«

      »Ich will den Sclaven an den Tisch setzen und den Herrn zu Boden werfen.«

      »Bist Du Herr oder Sclave?«

      »Keins von beiden.«

      »Wer bist Du denn?«

      »Ich bin noch nichts, aber ich gedenke etwas zu werden.«

      »Was denn?«

      »Ein Sehender.«

      »Weißt Du was Du als solcher zu thun hast?«

      »Ich lerne es.«

      »Wer lehrt es Dich?«

      »Gott.«

      »Hast Du Waffen?«

      »Ich habe diesen Strick und diesen Dolch.«

      »Was ist dieser Strick?«

      »Das Sinnbild unserer Kraft und Vereinigung.«

      »Was bist Du nach diesem Sinnbild?«

      »Ich bin einer dieser Hanffäden, den die Eintracht zusammengefügt, die Kraft gedreht СКАЧАТЬ