Abenteuer und Drangsale eines Schauspielers. Александр Дюма
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СКАЧАТЬ leise sie auch gesagt war, die Herausforderung wurde gehört; man legte sich ins Mittel. Es war ein Zu schlechtes Beispiel, einen General und einen Präfecturrath sich schlagen zu sehen. Das Duell fand nicht statt.

      Zehn Jahre später, in einem Alter von fünfzig Jahren, hatte Herr Lair die Idee, eine Reise durch Frankreich zu machen. Er war eines der ausgezeichnetsten Mitglieder der Gesellschaft der Alterthumsfreunde der Normandie, und die Reise, die er unternahm, hatte besonders archäologische Studien zum Zwecke. An einem schönen Morgen ging er zu Fuß ab, er macht seinen Stock mit dem goldenen Knopfe in der Hand sechs, acht bis zehn Meilen am Tage und reiste so ein Jahr oder achtzehn Monate.

      Zum Glück für den Schüler von Herrn Odelli, war er aber im Jahre der Gnade 1826 nicht auf der Reise.

      Er besuchte oft die Zeichenschule, plauderte liebevoll mit den Zöglingen, besonders mit denjenigen welche Hoffnungen gaben, und unter diesem Titel war er mehrere Muse vor dem jungen Etienne stehen geblieben und hatte verschiedene Fragen über seine Hoffnungen und Wünsche an ihn gerichtet.

      Der junge Mensch hatte hingesagt, seine Hoffnungen und seine Wünsche vereinigen sich in einem Trachten: nach Paris gehen.

      Herr Lair vermuthete wohl, eines der Hindernisse der Reise sei der Mangel der für den jungen Reisenden nothwendigen Summe.

      Eines Tages sagte er zu ihm:

      »Vor Ihrem Abgang, mein Kind, wünschte ich einige von Ihren Studien zu kaufen.«

      Am andern Tage war er in der Rue des Carmes; er hatte den Augenblick erwählt, wo der Vater unfehlbar da sein mußte. Er sprach lange von den Anlagen des jungen Menschen, von der Nothwendigkeit, in er sich befinde, seine Studien bald in Paris zu verfolgen, kaufte einen Kopf von Seneka und einen Kopf von Cicero, und bezahlte zwanzig Franken für jeden, ferner einen Fuß und eine Hand von riesigen Formen, jedes Stück von ihm zu zehn Franken geschätzt.

      Der junge Mann hatte sechzig Franken Taschengeld.

      Vor einer Autorität wie die von Herrn Laie, der Paris rieth, wagte es der Vater nicht, eine Einwendung zu machen. Er kaufte einen Koffer, ließ eine vollständige Schelfe machen. – wir bedienen und der Ausdrücke, deren er sich bediente. – legte genannte Schelfe aus ein Dutzend Hemden, die den Grund des Koffers bildeten, completirte die hundert Franken, bezahlte den Platz auf der Diligence und führte seinen Sohn, stoisch wie ein Spartaner, zum Wagen.

      Etienne weinte viel. In dem Augenblick, wo er sich von seinem Vater trennte, vergaß er die zahlreichen Correctionen, die er von ihm empfangen hatte, oder in die Tiefen seines Gewissens hinabsteigend, sagte er sich vielmehr, diede Correctionen seien rechtmäßig gewesen.

      Der Vater blieb felsenfest.

      Der Postillon ließ seine Peitsche knallen; der Wagen gerieth in Bewegung, und die schwerfällige Maschine ging in starkem Trabe ab, ein Gang, den sie behielt, so lange sie in der Stadt rollte. Halb traurig, halb freudig- – um gerecht zu sein, müssen wir sagen, mehr freudig, als traurig, – hatte der junge Mann die ersten Schritte zur Nachwelt gemacht.

      Da wir mit ihm abgereist sind, so wollen wir auch zugleich mit ihm ankommen.

      Wer sagt und, die zukünftigen Talma, Garrick und Roscins, – man erinnert sich, der junge Mann war unter diesem dreifachen Patronat getauft worden, – werden nicht eine Lehre, in artistischer oder in philosophischer Hinsicht, in dem Vagabundenleben finden, das wir zu erzählen versuchen?

      V

Ankunft in Paris. – Das Theater der Porte Saint-Martin. – Das Hotel von Madame Carré. – Die Miethsleute. – Die Schlafkameraden. – Hippolyte. – Der Bildhauer der Madeleine. – Eine Vorstellung von Freunden. – Die polnischen Röcke. – Engagement für die Provinz. – Der Vater Duma noir. – Seine Cassette. – Ferdinand der Kosak. —

      Unser Held kam um fünf Uhr in Paris an, stieg um sechs Uhr in der Rue Notre-Dames des Victoires aus, ließ sein Gepäck im Bureau und lief, da es ihn drängte, Paris zu sehen, gerade vor sich hin, ohne zu wissen, wohin er ging.

      Nach zehn Minuten eines wahnsinnigen Laufes, so sehr war er berauscht von all diesem armen von Menschen und Wagen, befand er sich vor einer Art von Monument.

      »Halt, ein Theater!« rief er.

      Und er blieb stehen, entschlossen, für diesen Abend nicht weiter zu gehen.

      Er hatte nicht zu Mittag gegessen; er kaufte einen Krapfen, verzehrte ihn bis auf das legte Krümchen, und trat ins Theater ein.

      Man denke sich die Freude des jungen Mannes!

      Er war in diesem so sehr ersehnten Paris; er war in einem Schauspielsaale, ohne daß er bei seiner Rückkehr nach Haue gezankt oder geschlagen zu werden befürchten mußte. Acht der arme Knabe, er satte schon keine Heimath mehr, und er hatte hundert Franken in seiner Tasche!

      Hundert Franken! das ist, um damit eine Mühle am Paktalos, einen Palast im Eldorado zu bauen.

      Eine Viertelstunde vor Mitternacht ging das Schauspiel zu Ende.

      Unser Held entfernte sich mit den andern Zuschauern, nur war er vielleicht der Einzige, der nicht wußte, wo er schlafen gehen sollte.

      Er beschloß sich dem Zufall zu überlassen; der Zufall hatte ihn nach der Porte Saint-Martin geführt, Der Zufall würde ihn wohl zu einem Wirtshause führen.

      Er schlug die erste Straße rechts ein.

      Nach ungefähr dreihundert Schritten befand er sich am Ende er Rue Saint-Jean, und er erblickte ein Transparent, auf welchem geschrieben stand:

Hotel CarréMan übernachtet

      Etienne trat ein, verlangte ein Zimmer und ein Bett.

      Zum Glück hatte er seinen Paß bei sich, sonst hätte ihm der Mangel an Koffer, Felleisen oder Nachtsack von Nachtheil sein können.

      Der Paß wurde gelesen und als gut anerkannt; der Reisende ließ seine neunzehn Fünffrankenstücke in Einer Tasche klingen: eines war schon seit seiner Angst verschwunden, man ab ihm mit allen Arten von Rücksichten das verlangte Zimmer und Bett.

      Man war nicht gewohnt, Reisende ein Zimmer und ein Bett für eine einzige Person verlangen zu sehen.

      Das Hotel war von Bildhauern, Ornamentisten und Malern bewohnt; die Gäste von Madame Carré – denn obgleich es einen Herrn Carré gab, pflegte man doch zu sagen: das Hotel von Madame Carré, – die Gäste von Madame Carré trieben im Allgemeinen die Sparsamkeit unter dem Vorwande der Brüderlichkeit so weit, daß sie zu zwei schliefen.

      Schon am Tage nach seinem Einzuge, als der Bildhauer-Jüngling sich beklagte, daß man von ihm die ungeheure Summe von fünfzehn Sous für das Zimmer und das Bett forderte, machte man ihn bekannt mit den Gewohnheiten des Hauses; es stand ihm frei, einen Stuben- und Bettkameraden zu nehmen; dann würde ihn seine Hälfte am Zimmer und am Bett für seinen Theil zehn Franken sieben Sous monatlich kosten.

      An demselben Tage stellte man bei Tische dem Neuaugekommenen einen Gefährten vor, der sich in derselben Lage befand wie er, das heißt, der auch eine Stuben- und Betthälfte suchte.

      Dieser Kamerad» hieß Hippolyte und war Porzellanmaler.

      Die zwei Atome hingen sich an einander an und sind noch heute zwei Freunde.

      Etienne wollte seine Zeit nicht mit dem Herumschlendern verlieren; er ließ seinen СКАЧАТЬ