La San Felice. Александр Дюма
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу La San Felice - Александр Дюма страница 76

Название: La San Felice

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ ich verstehe. Sie meinen die republikanische Partei, an welche es Ihnen so viel Mühe kostet zu glauben. Wohlan, Sie sehen, daß dieselbe nicht ganz ein Phantom ist. Sie existiert, denn man muß sie ja beschwichtigen und die Jacobiner selbst sind es, welche diesen Rathgeben.«

      »Aber wie zum Teufel sind Sie in den Besitz dieses Briefes gelangt?« fragte der König, indem er das Blatt aus den Händen des Cardinals nahm und mit neugierigem Blick betrachtete.

      »Dies ist mein Geheimniß, Sire, antwortete die Königin, »und Sie werden mir erlauben, es zu bewahren.«

      »Ich habe aber, glaube ich, Mylord Nelson das Wort in dem Augenblick abgeschnitten, wo er eine von Ihnen an ihn gestellte Frage beantworten wollte. Ich sagte, daß im September und Oktober das Meer so stürmisch und unsicher ist, daß wir vielleicht vier bis sechs Wochen brauchten, um das Geld, dessen wir so dringend bedürfen, aus England zu erhalten.«

      Die Aeußerung des Königs ward Nelson verdolmetscht.

      »Sire, antwortete er, »dieser Fall ist schon vorgesehen und Ihre Bankiers, die Herren Backer Vater und Sohn, werden Ihnen mit Hilfe ihrer Geschäftsfreunde in Messina, Rom und Livorno einen Wechsel von einer Million Pfund discontiren, den Sir William Hamilton ausstellen und der von mir endossiert werden wird. Eure Majestät braucht in Anbetracht des ziemlich hohen Betrages der Summe die Bankiers blos im Voraus zu benachrichtigen.«

      »Gut, gut,« sagte der König; »lassen Sie Sir William den Wechsel ausstellen, endossiren Sie ihn, geben Sie ihn mir, und ich werde mich dann mit den Bankiers verständigen.«

      Ruffo sagte dem Könige einige Worte leise ins Ohr.

      Ferdinand nickte.

      »Meine freundliche Bundesgenossin, die englische Regierung, sagte er dann, »gibt, eine wie gute Freundin des Königreiches beider Sicilien sie auch sein möge, doch ihr Geld nicht umsonst weg, das weiß ich recht wohl. Was verlangt sie für ihre Million Pfund Sterlinge?«

      »Etwas sehr Einfaches, was Ihnen durchaus von keinem Nachtheile sein kann, Majestät.«

      »Was denn?«

      »Sie verlangt, daß, wenn die Flotte des Königs von England, welche jetzt im Begriffe steht, Malta zu blockieren, dieses den Franzosen wieder abgenommen haben wird, Ew. Majestät darauf verzichte, Ihre Rechte auf diese Insel geltend zu machen, damit der König von England, welcher im mittelländischen Meere weiter keine Besitzung hat, als Gibraltar, aus Malta eine Station und Verproviantirungsstelle für die englischen Schiffe machen könne.«

      »Nun, von meiner Seite wird diese Abtretung sehr leicht sein. Malta gehört nicht mir, sondern dem Orden.«

      »Ja, Sire, wenn aber Malta wiedergenommen ist, so wird der Orden aufgelöst sein,« machte Nelson bemerklich.

      »Und wenn der Orden aufgelöst ist,« beeilte Ruffo sich zu sagen, »so fällt Malta an die Krone der beiden Sicilien zurück, denn der Kaiser Carl der Fünfte schenkte es als Erbe des Königreiches den Hospitaliterrittern, welche im Jahre 1535 durch Soliman den Zweiten von der Insel Rhodus vertrieben worden waren. Wenn England nun einer Station im Mittelmeere bedarf, so kann es für Malta recht wohl fünfundzwanzigtausend Millionen Francs zahlen, das würde durchaus nicht zu theuer sein.«

      Vielleicht hätte sich über diesen Punkt eine längere Discussion entsponnen, als plötzlich eine dritte Fanfare sich in dem Hofe vernehmen ließ und eine nicht weniger unerwartete und seltsame Wirkung hervorbrachte, als die beiden ersten.

      Was die Königin betraf, so wechselte sie mit Mack und Nelson einen Blick, welcher jagen wollte: »Bleiben Sie nur ruhig, meine Herren. Ich weiß, was es ist.«

      Der König aber, der es nicht wußte, eilte an das Fenster und öffnete es, ehe noch die Fanfare zu Ende war.

      Dieselbe gab das Signal, welches mit dem Namen des Hallali bezeichnet wird.

      »Nun,« rief der König wüthend hinunter, »wird man mir endlich erklären, was diese drei elenden Fanfaren jagen wollen?«

      »Sie wollen sagen, daß Ew. Majestät aufbrechen kann, wenn sie will,« antwortete der Jäger, der das Signal geblasen. »Sie können sicher sein, Majestät, nicht unverrichteter Sache heimzukehren, denn die Wildschweine sind umzingelt.«

      »Umzingelt!« rief der König. »Die Wildschweine sind umzingelt?«

      »Ja, Sire, ein Rudel von fünfzehn Stück.«

      »Fünfzehn Stück! Hören Sie, Madame, rief der König, sich zu einer Gemahlin wendend, »fünfzehn Wildschweine! Hören Sie, meine Herren? Fünfzehn Wildschweine! Hörst du, Jupiter, fünfzehn! fünfzehn! Fünfzehn!«

      Dann kehrte er an das Fenster zurück.

      »Aber weißt Du denn nicht,« rief er dem Hornbläser in verzweiflungsvollem Tone zu, »weißt Du denn nicht, Unglücklicher, daß heute keine Jagd ist?«

      Die Königin näherte sich.

      »Und warum soll denn heute keine Jagd ein, Sire?« fragte sie mit ihrem reizendsten Lächeln.

      »Nun, weil ich dieselbe auf das von Ihnen mir in vergangener Nacht geschriebene Billet abgestellt habe.«

      Und er drehte sich nach Ruffo herum, wie um diesen zum Zeugen zu nehmen, daß der Befehl in seiner Gegenwart ertheilt worden.

      »Das ist wohl möglich, Sire,« hob die Königin wieder an, »ich aber dachte an den Verdruß, welchen die Entbehrung dieses Vergnügens Ihnen bereiten würde, und in der Voraussetzung, daß der Cabinetsrath bald beendet sein und uns noch Zeit lassen werde, einen Theil des Tages der Jagd obzuliegen, ließ ich den Boten anhalten. Es ist deshalb bei dem ersten von Ihnen erheilten Befehle geblieben, nur mit dem Unterschied, daß ich, statt der neunten Stunde, die elfte als die bezeichnet habe, wo Sie aufbrechen würden. Eben schlägt es elf Uhr, die Cabinetsrathssitzung ist beendet, das Wild ist aufgescheucht und umzingelt und es hält Sie daher nichts ab, Sire, sich auf den Weg zu machen.«

      So wie die Königin sprach, ward das Gesicht des Königs immer strahlender.

      »Ach, meine liebe Schulmeisterin, « – man erinnert sich, daß dies der Name war, mit welchem Ferdinand seine Gemahlin in gutgelaunten Augenblicken anredete, – »ach, meine liebe Schulmeisterin, Sie sind würdig, nicht blos Acton als Premierminister, sondern auch den Herzog della Salandra als Oberjägermeister zu ersetzen. Sie haben sehr Recht. Der Cabinetsrath ist beendet. Sie haben Ihren Feldherrn zu Lande, Sie haben Ihren Feldherrn zur See, wir erhalten fünf oder sechs Millionen Ducati, auf die wir nicht gerechnet hatten. Alles, was Sie thun, wird wohlgethan sein und ich verlange von Ihnen weiter nichts, als daß Sie den Feldzug nicht eher beginnen, als bis der Kaiser dasselbe thut. So wahr ich lebe, ich fühle mich jetzt ganz kriegerisch gestimmt. Ich glaube, ich besitze Muth! Auf Wiedersehen, meine Herren! Auf Wiedersehen, Ruffo!«

      »Und Malta, Sire?« fragte der Cardinal.

      »Man mache mit Malta, was man wolle! Ich habe es dreiundsechzig Jahre entbehrt und kann es daher recht wohl auch ferner entbehren. Es ist ja weiter nichts als ein elender Felsen, der nur zweimal jährlich, wenn die Wachteln ziehen, zur Jagd taugt. Aus Mangel an Wasser kann man dort keine Fasanen halten, und es wächst dort keine Handvoll Gemüse, so daß man genöthigt ist, Alles von Sicilien zu beziehen. Die Engländer mögen Malta nehmen und mir die Jacobiner vom Halse schaffen, weiter verlange ich nichts. – Fünfzehn Wildschweine, Jupiter, Taho! Jupiter, Taho!«

      Und der König verließ das Zimmer, indem СКАЧАТЬ