Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G.. Victoria Trenton
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Название: Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G.

Автор: Victoria Trenton

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Kleider machen Huren

isbn: 9783847674481

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СКАЧАТЬ gleich zu sein.

       Gram und Armut soll sich melden,

       Mit dem Frohen sich erfreun!

       Groll und Rache sei vergessen,

       Unserm Todfeind sei verziehn;

       Keine Träne soll ihn pressen,

       Keine Reue nage ihn!

      Chor

       Unser Schuldbuch sei vernichtet,

       ausgesöhnt die ganze Welt!

       Brüder, überm Sternenzelt

       Richtet Gott - wie wir gerichtet.

      Freude sprudelt in Pokalen;

       In der Trauben goldnem Blut

       Trinken Sanftmut Kannibalen,

       Die Verzweiflung Heldenmut. -

       Brüder, flieget von den Sitzen,

       wenn der volle Römer kreist;

       Laßt den Schaum zum Himmel spritzen:

       Dieses Glas dem guten Geist!

      Chor

       Den der Sterne Wirbel loben,

       Den des Seraphs Hymne preist,

       Dieses Glas dem guten Geist

       Überm Sternenzelt dort oben.

      Festen Mut in schweren Leiden,

       Hilfe, wo die Unschuld weint,

       Ewigkeit geschwornen Eiden,

       Wahrheit gegen Freund und Feind,

       Männerstolz vor Königsthronen, -

       Brüder, gält es Gut und Blut, -

       Dem Verdienste seine Kronen,

       Untergang der Lügenbrut.

      Chor

       Schließt den heil'gen Zirkel dichter!

       Schwört bei diesem goldnen Wein,

       Dem Gelübde treu zu sein;

       Schwört es bei dem Sternenrichter!

      Rettung von Tyrannenketten,

       Großmut auch dem Bösewicht,

       Hoffnung auf den Sterbebetten,

       Gnade auf dem Hochgericht!

       Auch die Toten sollen leben!

       Brüder, trinkt und stimmet ein:

       Allen Sündern soll vergeben,

       Und die Hölle nicht mehr sein!

      Chor

       Eine heitre Abschiedsstunde!

       Süßen Schlaf im Leichentuch!

       Brüder, einen sanften Spruch

       Aus des Totenrichters Munde!

      Kapitel 1 – Vorstellungsgespräch

      Nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit machte ich mir ernsthafte Gedanken, wie es mit meinem Leben weitergehen würde. Ich war nicht nur aus der Firma rausgeflogen, sondern hatte, wenige Monate bevor ich meine gute Arbeit verlor, mir eine eigene Wohnung genommen, hatte meine Sieben Sachen gepackt und war bei meinem damaligen Freund ausgezogen. Ich liebte ihn schon noch, irgendwie, aber seine Art war mir zunehmend auf den Geist gegangen. Er war wenig experimentierfreudig und erdrückte mich mit seiner Zuneigung und seinen peniblen Regeln; Zahnputzbecher rechts, Duschmatte nach dem Duschen aufhängen, Socken einzeln über einen Bügel, ach, seine pedantische Art war schrecklich. Ordnung schön und gut, aber wenn ich ihn spontan spüren wollte, warum mußten wir dann immer erst unter die Dusche? Es war das Schlimmste für ihn, verlassen zu werden, genau deshalb mußte ich es tun. Der wahre Grund war aber eher, daß ihm jeder Sinn für Tiefsinnigkeit fehlte. Wenn ich mich in meinem Freundeskreis bewege, möchte ich mich auch über interessante Themen unterhalten, nicht nur über Fußball; wobei das zunehmend schwerer wird, denn die wenigsten haben noch eine solide Allgemeinbildung.

      Ich hatte mir also ein kleines, schickes Apartment genommen und war schon am zweiten Tag, nachdem ich über ein verlängertes Wochenende im Mai alles eingerichtet hatte, nicht allein ins Bett gegangen. Herrlich, diese neue Freiheit! Leider lief es im Job von da an immer schlechter. Vielleicht habe ich zuviel an meine neue Freiheit gedacht, die ich als totale Befreiung empfand, und daran, wie ich das Jucken zwischen meinen Beinen am nächsten Abend stillen würde. Vielleicht war mein Ex, von dem ich mich in „aller Freundschaft“ – und dem ganzen Bla-Bla – getrennt hatte, hinter meinem Rücken aktiv geworden. Ein Verdacht, der mir erst viel, viel später kam. Schließlich hatten wir uns indirekt über die Arbeit kennen gelernt, er damals bei einem unserer wichtigsten Kunden. Sei es drum.

      Nun stand ich da, mit einem eigentlich zu teuren Zweiraum-Apartment und ohne Job. Gut, nachdem ich bei Gunter & Kiesling rausgeflogen war, weil ich erst grundlos eine Abmahnung bekam, dann mich regelrecht gemobbt fühlte und schließlich tatsächlich einen Bock geschossen hatte, ein dummer Fehler, eine Nachlässigkeit, ein Ärgernis, daß normalerweise mit zünftigen Kommentaren von den Chefs versehen worden wäre und dann ad acta gelegt, aber nun zu meiner Entlassung geführt hatte, sah ich die Dinge zunächst nicht weiter tragisch. Der Schleimi von Betriebsrat hat noch vermittelt und meinte, nachdem ich zu einem Aufhebungsvertrag genötigt wurde, ich solle ihm noch dankbar sein, weil ich so noch zwei Monatsgehälter Abfindung erhielt. So ein Mist.

      Ich fand dann auch gleich eine neue Stelle, die war zwar schlechter bezahlt, aber immerhin. Sie war sogar näher, als meine alte Arbeitsstelle, ich hätte vielleicht auf meinen schwarzen Polo verzichten können. Dort flog ich aber schon in der Probezeit, genauer nach nur sechs Wochen, wieder raus. Das Blöde ist, in der Probe braucht es keine Begründung. Und die Trottel von der Personalabteilung haben mir nicht auch nur andeutungsweise gesagt, wieso ich meinen Schreibtisch wieder räumen durfte. War ich zu langsam? Haben sie doch keine Kohle für die zusätzliche Stelle mehr gehabt? Hat die flachbusige Vorstandszicke mich mit Blick auf meine 80 D beneidet? Oder weil ich besser mit dem Arsch wackeln kann und auch in hohen Schuhen sicher laufe? Oder etwa, weil ich den unbeholfenen Avancen des Chefbuchhalters keine Beachtung geschenkt hatte? Der Mann hatte scheinbar viel Einfluß, und er hat mich mit seinen Blicken regelrecht ausgezogen. Ich steh aber nicht auf dickbäuchige Halbglatzen, und das gab ich ihm auch zu verstehen. Vermutlich ein Fehler. Sonst habe ich mich ja auch nicht geniert, meine weiblichen Reize einzusetzen. Im Nachhinein denke ich, hierin den wahren Grund für meine schnelle Entlassung zu sehen. Gekränkte männliche Eitelkeit.

      Jedenfalls sollte es nicht sein.

      Und irgendwie war danach der Wurm drin. Sicher warf auch die Wirtschaftskrise bereits ihre Schatten voraus. Ich schrieb an die 50 Bewerbungen und erhielt kaum mal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, obwohl ich früher oft schon allein meines nicht unattraktiven Äußeren wegen eingeladen worden war. Damit die Herren Chef mal was zu glotzen haben.

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