Spiegel. Harald Winter
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Название: Spiegel

Автор: Harald Winter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742757975

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СКАЧАТЬ in Ordnung. Es gab keinen Eindringling in meinem Haus. So wie es sein sollte. Ich ließ mich für einen Moment auf der Treppe, die zum oberen Geschoss führte nieder und stützten den Kopf auf die Hände. Hatte ich mir alles nur eingebildet, oder versuchte ich mir das nun einzureden, weil ich keinen Beweis dafür gefunden hatte, dass etwas ganz und gar nicht stimmte? Das Einzige, was ich tun konnte, war mich wieder zwischen die Spiegel zu setzen und nachzusehen. Aber was würde das beweisen? Wenn irgendetwas mit meiner Wahrnehmung nicht stimmte, oder ich zumindest zum Teil verrückt geworden war, dann würde ich wieder all das sehen, was ich gesehen hatte, ohne dass wirklich jemand oder etwas aus der Spiegelwelt entkam.

      Ich rieb mir die Augen. Jedenfalls sollte ich einen Termin beim Arzt vereinbaren. Nur um sicher zu gehen, dass ich keinen Gehirntumor hatte. Ich machte eine geistige Notiz, stand auf und ging nach oben, ins Badezimmer. Ich trat vor das Waschbecken, beugte mich hinab und gab dem dringenden Bedürfnis nach, mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Vielleicht half es dabei, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Als ich fertig war, richtete ich mich wieder auf und sah in den Spiegel, der über dem Becken hing. In meinem Kopf schien etwas zu explodieren. Ich zuckte zusammen und fuhr herum. Ich hatte nicht nur mich gesehen. Da war jemand hinter mir gewesen. Jemand der genauso aussah wie ich. Meine abwehrbereit erhobenen Arme sanken wieder hinunter. Da war niemand. Das Bad war leer. Weiße, nicht ganz saubere Fliesen. Eine verglaste Duschkabine und ein schmaler Schrank. Sonst nichts. Mich gab es hier drinnen nur einmal. Ich schloss die Augen, atmete einige Male tief durch und drehte mich wieder um. Erst als die Drehung vollendet war, öffnete ich die Lider und wünschte mir sofort, es nicht getan zu haben. Da war er wieder, der Andere, der aussah wie ich. Ich musste alle Reste meiner Selbstbeherrschung zusammenkratzen, um nicht erneut herumzufahren. Stattdessen starrte ich das Gesicht des Mannes an, der wenn man dem Spiegel glaubte, nicht mehr als eine Armeslänge entfernt schräg hinter mir stand. Seine Züge waren völlig ausdruckslos, aber es waren unverkennbar meine eigenen.

      Nach kurzer Zeit begann ich am ganzen Körper zu zittern. Immer mehr musste ich gegen den Impuls ankämpfen, mich herumzudrehen. Aber dann würde ich den Anderen nicht mehr sehen. Und ich wollte ihn nicht aus den Augen lassen. Also starrte ich ihn weiter an. Sein Gesicht, das bar jeder Mimik zu sein schien und seine Augen, die vollkommen leer waren. Dann, plötzlich, verzogen sich seine Lippen zu einem schiefen Lächeln, das keinerlei Freundlichkeit vermittelte. Das Lächeln blieb auf die Lippen begrenzt. Das war zu viel. Ich hielt es nicht mehr aus, fuhr herum und stürmte aus dem Raum. Hinter mir krachte die Tür, die ich mit ganzer Kraft zugeworfen hatte ins Schloss. Sie ließ sich nur von Innen verriegeln, also musste ich auf diesen Akt der zusätzlichen, trügerischen Sicherheit verzichten. Schwer atmend stand ich in dem kurzen Gang, der die Räume im oberen Geschoss verband. Was verdammt nochmal soll ich jetzt tun? Ich begriff nicht, was hier in meinem eigenen Haus vor sich ging. Wenn ich jede Vernunft außer Acht ließ, dann hatte sich mein Spiegelbild befreit, schlich bei Nacht umher und zog sich bei Tag zurück, um in anderen Spiegeln aufzutauchen. Mit einer Prise Realismus vermengt, löste sich alles auf und nur ein psychisches Problem blieb als Erklärung übrig. Was es auch war, ich musste es in den Griff bekommen. Sonst blieb jeder Raum, in dem ein Spiegel hing tabu und bei Nacht musste ich mich einschließen, um nicht auf etwas zu treffen, an das ich nicht glauben wollte.

      Noch immer bibbernd, als wäre es eisig kalt, ging ich nach unten, nahm den Autoschlüssel aus der Schale neben der Eingangstür und verließ das Haus. In dem selben Klamotten, die ich seit gestern trug, unrasiert und verschwitzt. Abe das spielte keine Rolle. Als ich draußen war und die frische Luft des noch jungen Tages atmete, beruhigte ich mich ein Wenig. Der Wahnsinn war im Haus zurückgeblieben. Langsam ging ich über den Kiesweg, der meinen kleinen Garten durchschnitt. Eine saubere Linie, die durch das Dickicht aus Bäumen, Büschen und hohem Gras führte. Ich hatte es natürlich haben wollen und es war mir gelungen. Es machte auch weniger Arbeit, den Nachbarn keinen englischen Rasen und in seltsame Formen geschnittene Gewächse präsentieren zu müssen. Nach ein paar Schritten erreichte ich die Straße, wo mein in die Jahre gekommener Ford parkte. Ich öffnete die Tür, ließ mich in den Sitz fallen und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Dann sah ich in Rückspiegel, wie immer, bevor ich losfuhr. Meine Hände verkrampften sich. Ich hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass die Knöchel weiß hervortraten. Auf der Rückbank saß… ich. Es war mein eigenes Gesicht, das mich aus dem Rückspiegel kalt anlächelte. Ich fuhr herum, obwohl ich wusste, was dann geschehen würde. Und ich hatte recht. Dort hinten im Fond war niemand. Langsam wandte ich mich wieder um. Die Augen hatte ich geschlossen. Ich wartete einen Moment und atmete tief durch, bevor ich sie wieder öffnete, um erneut in den Rückspiegel zu sehen. Diesmal war da genau das, was dort auch sein sollte. Nichts. Ich schüttelte den Kopf und startete den Wagen. Mit quietschenden Reifen fuhr ich los.

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