Lillys kleine Backstube. Carmen Sommer
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Название: Lillys kleine Backstube

Автор: Carmen Sommer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783748565635

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      Die Gäste waren hoch zufrieden. Vor allem auch die weiblichen.

      „Da haben sie einen guten Fang gemacht.“, stellte eine Kundin fest.

      Ja wirklich. Sie hatte nichts an Paul auszusetzen. Er machte seine Arbeit ausgezeichnet. Lilly musste zugeben, dass es Spaß machte, mit ihm zusammen zu arbeiten.

      Am Abend, als beide alles erledigt hatten und auf der Terrasse noch einen Drink nahmen, fragte Paul sie.

      „Warst du zufrieden mit mir?“

      Dabei schaute er sie wieder so merkwürdig an.

      „Ja. Ich muss zugeben, bedienen kannst du wirklich. Es hat Spaß gemacht.“

      „Dann kann ich bleiben?“

      „Solange du willst.“, nickte sie mit dem Kopf.

      „Prima, dann muss ich mir nur noch eine billigere Unterkunft suchen. Das Zimmer, dass ich jetzt habe ist mir zu teuer und auch nur noch für zwei Nächte frei.“

      „Ok. Dann wünsch ich dir viel Erfolg. Es wird schwierig werden.“, meinte Lilly.

      „Dann muss ich im Freien zelten. Hab ich schon oft, wenn ich nichts gefunden habe.“

      „Aber hier gibt es keinen Campingplatz. Wie soll das gehen?“

      „Werde schon eine Möglichkeit finden.“

      „Es ist schon spät geworden, möchtest du etwas kleines mit mir essen? Ich habe was vorbereitet. Muss es nur kurz in den Ofen schieben. Wenn du willst, kannst du in meine Wohnung mitkommen. Wir setzen uns auf den Balkon, da hat man die gleiche Sicht wie von hier. Denn meine Wohnung ist gleich hier oben.“

      Lilliy zeigte nach oben auf den Balkon.

      „Das ist praktisch. Gerne komme ich mit. Hunger hätte ich nämlich schon.“, lächelte Paul.

      „Also komm.“

      Lilly nahm ihn mit in ihre Wohnung. Eigentlich tat sie so was nicht so schnell. Sie wunderte sich über sich selbst. Aber bei Paul hatte sie das Gefühl, als würden sie sich schon lange kennen. Sie hatte Vertrauen zu ihm. Er war charmant, sah gut aus und brachte sie zum Lachen.

      Lilly und Paul setzten sich auf den Balkon mit einem Glas Wein und warteten, bis das Essen fertig war.

      „Wolltest du eigentlich nie woanders hin?“, fragte Paul plötzlich.

      „Nein. Hier habe ich meine Kindheit verbracht. Dann musste ich mit meinen Eltern umziehen. Aber dort habe ich mich nie zuhause gefühlt. Als ich die Möglichkeit hatte, mir hier meinen Traum zu erfüllen, gab es für mich keinen Zweifel. Ich kaufte das Haus und eröffnete zuerst eine kleine Konditorei. Das kleine Cafe kam später. Das ist jetzt drei Jahre her. Ich habe es nie bereut.“, schwärmte sie.

      „Also hast du gefunden, was du gesucht hast und bist glücklich?“

      „Ja. Sogar sehr glücklich.“

      „Ob ich jemals dass finde, was ich suche? Ich weiß es nicht.“, schaute er auf das Meer hinaus. In seinem Blick lag Sehnsucht. Aber wonach?

      „Irgendwann wirst du ankommen und merken, dass du am richtigen Ort bist und gefunden hast, wonach du so lange gesucht hast.“

      Dabei schaute sie ihn ganz genau an.

      „Möglich. Denkst du, es könnte vielleicht hier sein?“, dabei nahm er ihre Hand.

      „Ich kann es dir nicht sagen. Aber, dass glaube ich eher nicht.“

      Lilly entzog ihm schnell ihre Hand.

      „Ich schau mal nach dem Essen. Es müsste fertig sein.“

      Sie wollte dieser Situation entfliehen und ging in die Küche.

      Was war los? Warum klopfte ihr Herz so wild, als er ihre Hand nahm. Sie schüttelte den Kopf.

      Lilly brachte den Auflauf auf den Balkon und beide aßen davon.

      „Schmeckt köstlich. Du bist nicht nur eine gute Bäckerin, sondern auch noch eine gute Köchin. Den Mann, der dich bekommt, beneide ich.“

      „Das wird wohl noch dauern, denn ich habe den richtigen noch nicht gefunden. Ich habe es auch nicht eilig damit. Mein Leben ist so, wie es jetzt ist, in Ordnung.“

      „Du vermisst niemanden? Niemand, der dich in den Arm nimmt? Der dich küsst? Der morgens mit dir zusammen aufsteht, frühstückt und abends mit dir dein Bett teilt?“,

      Dabei schaute Paul ihr tief in die Augen.

      „Nein. Ich vermisse nichts.“, sagte sie entschlossen.

      Aber insgeheim vermisste sie manchmal schon jemanden, an den sie sich, nach getaner Arbeit, anlehnen konnte. Sie wollte aber dieses Gefühl der Einsamkeit gar nicht erst aufkommen lassen. Dieses Leben wollte sie ja und sie war zufrieden damit.

      „Ich fühle mich schon manchmal einsam, obwohl ich so viele Leute kennengelernt habe. Ich war auch nicht immer allein unterwegs .“

      „Du hattest wohl viele Beziehungen? Aber eine auf Dauer war wohl nicht dabei?“, wollte sie wissen.

      „Ja, ich hatte einige Bekanntschaften. Und nein. Es war keine dabei, bei der ich hätte sagen können, dass ist für ewig. Irgendetwas fehlte mir immer. Dabei weiß ich noch nicht einmal, wonach ich eigentlich suche. Ich spüre nur manchmal diese Einsamkeit. Aber gibt es überhaupt die Liebe, die ewig dauert?“

      Paul blickte sie skeptisch an.

      „Ich denke schon. Aber wir beide haben sie wohl noch nicht gefunden.

      Deshalb bist du sehr wahrscheinlich auch unterwegs. Vielleicht begegnet sie dir schon bei deinem nächsten Stopp und deine Wanderschaft hat ein Ende.“

      „Kann ich mir nicht vorstellen. Aber möglich ist ja alles.“, schüttelte er den Kopf.

      „Sag Paul, wenn du SIE gefunden hast, was geschieht dann. Von was willst du leben? Du hast keinen Beruf. Und vom kellnern, kann man nicht leben.“

      „Das wird sich dann schon finden. Aber jetzt haben wir so viel über mich geredet. Hattest du nie eine feste Beziehung?“

      Lilly schwieg einen Moment.

      „Doch. Während meiner Studienzeit. Wir waren lange zusammen. Aber ….“, weiter sprach sie nicht.

      „Aber? Was ist passiert?“

      Paul nahm wieder ihre Hand. Diesmal entzog sie ihm ihre Hand nicht. Sie dachte an damals.

      „Keine Ahnung. Er verließ mich von heute auf morgen, ohne ein Wort. Er hat sogar die Uni gewechselt. Das muss er schon lange geplant haben. Ich wusste nichts davon. Dabei dachte ich, dass es die große Liebe ist. Ich war so naiv.“

      „Das tut mir leid. Dieser Mann muss blind gewesen sein, sonst hätte er dich nicht verlassen. СКАЧАТЬ