Der letzte Blick. Carlo Fehn
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Название: Der letzte Blick

Автор: Carlo Fehn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844246643

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СКАЧАТЬ wass ja, dass dess alles nedd so einfoch für dich is, obber du mussd moll widder zu dir finna, Mensch! Dess konn doch nedd so weidergenn! Du bist fei wer, obber bass bluhs auf, dass du nedd ganz schnell wer gewesen bist!«

      ***

      Nachdem Pytlik die Post weggebracht hatte und am Bahnhofsplatz überlegte, wo er nun wohl am besten ein Frühstück machen könnte, musste er noch einmal an den letzten Satz Büttners denken.

      Vielleicht hatte sein alter Freund wirklich Recht. Den mühsamen Weg nach oben, sowohl was den beruflichen Erfolg, aber auch die Anerkennung in der breiten Bevölkerung anging, hatte er in den letzten Jahrzehnten mit Bravour bewältigt. Im Moment sah es so aus, dass der Weg nach unten deutlich Geschwindigkeit aufnahm und auch mehr und mehr schmerzte.

      Er entschied sich, in die obere Stadt zu gehen. Als er am Hasslachufer entlang lief und dann hinüber in die Rosenau ging, musste er plötzlich an Alfons Geuther denken. Er war wohl das beste Beispiel dafür, wie schnell es gehen konnte, dass man plötzlich von der Bildfläche verschwunden war. Sein alter Chef. Von Pytlik als inkompetent, altmodisch und in seiner Position als Leiter der Dienststelle in Kronach völlig deplatziert angesehen, war der schwergewichtige Mann durch den besagten Fall im Sommer 2003 auf dramatische Weise von seiner Vergangenheit eingeholt worden und im Anschluss daran zerbrochen. Noch bevor Pytlik selbst von seinen Verletzungen vollständig genesen war, hatte man dem Antrag auf Frühpensionierung Geuthers bereits stattgegeben. Schneller als ihm das lieb gewesen wäre, hatten die Ereignisse aber auch seine Gesundheit massiv angegriffen und dafür gesorgt, dass der unbeliebte oberste Vorgesetzte in ein Pflegeheim eingeliefert werden musste.

      Pytlik fragte sich, wie es ihm wohl ginge. Irgendwie empfand er Mitleid mit dem Alten, mit dem er oft genug aneinandergeraten war. Kaum, dass Geuther ihm wieder aus dem Sinn war, erinnerte er sich plötzlich an Maria Beierkuhnlein. Wie sehr er doch die fast täglichen Gespräche mit der Bäckereiverkäuferin vermisste. Ihr »Ja, der Herr Kommissar!«, das sie ohne Rücksicht auf andere Kunden im Laden immer fröhlich und für Pytlik ein bisschen peinlich in den Raum frohlockte, ging ihm schmerzlich ab. Sie war eine wunderbare alte Dame gewesen, eine mütterliche Freundin. Pytlik war sich sicher, sie hätte auch jetzt wieder einen guten Rat für ihn gehabt. Pytlik schüttelte traurig den Kopf.

      Einige Minuten später war er schwer außer Atem. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass es ihm schon jemals so schwer gefallen war, durch das Bamberger Tor zu laufen. Wieder einmal merkte er, dass seine körperliche Leistungsfähigkeit schwer gelitten hatte - und das mit Mitte 50. Eine junge Frau kam ihm mit einem Kinderwagen auf dem schmalen Gehweg entgegen. Er nahm den Kopf hoch, grüßte und ging einen Schritt zur Seite. Als er einen kurzen Blick nach oben richtete, machte er eine interessante Beobachtung. Tatsächlich marschierte da Emilie Kuhnert in ihrer typisch hektischen, leicht gebückten und etwas verwirrt anmutenden Art und Weise über das historische Kopfsteinpflaster. Sie schien auf dem Weg in die Lucas-Cranach-Straße zu sein. Erst jetzt bemerkte der Hauptkommissar, dass der Mann, der einige Schritte hinter Emilie Kuhnert im gleichen Tempo folgte, anscheinend zu ihr gehörte. Und erst jetzt nahm Pytlik wahr, dass die Beiden anscheinend einen ernsthaften Streit hatten. Er versuchte, hinter einem Mauervorsprung Sichtschutz zu finden. Es war reine kriminalistische Antizipation, das Geschehen zu verfolgen.

      Als die Beiden am »Scharfen Eck« aus seinem Blickfeld gerieten, vergaß der Hauptkommissar zunächst sein Frühstück. Er erhöhte sein Schritttempo und machte sich auf den Weg nach oben, da ihn die Neugierde gepackt hatte und er allzu gerne wissen wollte, wo die Beiden hinlaufen würden. Möglicherweise konnte er Anhaltspunkte dafür finden, warum Emilie Kuhnert am Morgen bei ihm im Polizeipräsidium gewesen war.

      Pytlik spähte um die Ecke in die Lucas-Cranach-Straße hinein. Vor einem Haus, in dem nach Pytliks Wissen ein Notar und Anwälte ansässig waren, hatten Emilie Kuhnert und der für Pytlik unbekannte Mann angehalten und standen sich nun gegenüber. Der Mann, von dem Pytlik annahm, dass er sein Alter gehabt haben könnte und der Emilie Kuhnert um gut einen Kopf überragte, tippte der Frau immer wieder mit dem Zeigefinger gegen den Oberkörper und redete drohend auf sie ein. Emilie Kuhnert, die ihre Handtasche am rechten Unterarm trug und keineswegs einen eingeschüchterten Eindruck machte, erwiderte den vorwurfsvollen Monolog mit selbstsicheren Argumenten.

      Pytlik dachte nach. Er kombinierte. Da ist die Kuhnert also heute Morgen bei uns im Präsidium und scheint völlig aufgebracht zu sein. Keine zwei Stunden später rennt sie hier wie ein verrücktes Huhn durch die Stadt und streitet sich mit einem Mann, den ich nicht kenne. Sie scheint auf dem Weg zum Anwalt oder Notar zu sein und kurz bevor sie in das Haus geht, eskaliert das Gespräch.

      Pytlik unterbrach seine Gedanken. Noch einmal guckte er hinauf und nachdem sich Emilie Kuhnert umgedreht und das Haus betreten hatte, ihr Begleiter jedoch davor stehen geblieben war, nahm er schnell sein Handy zur Hand, um damit ein Foto des Mannes zu machen. Er musste sich beeilen, denn jeden Augenblick konnte dieser auf ihn zukommen. Klick! Nachdem Pytlik den Auslöser betätigt hatte, schaute er kurz auf das Display. Scham überkam ihn, weil er gemerkt hatte, dass er das Handy nicht hatte ruhig halten können. Durch das Zittern war das Bild leicht verschwommen, aber er meinte, dass man die Person darauf durchaus erkennen konnte.

      Der Hauptkommissar hatte sich umgedreht und verschwand ins Café am Eck. Er setzte sich in den hinteren Teil des Raumes. Im Vorbeigehen hatte er bereits an der Theke einen Pott Kaffee bestellt. Nachdem er Platz genommen hatte, kontrollierte er noch einmal das Bild, das er kurz vorher mit seinem Handy gemacht hatte. Mist, zischte er leise vor sich hin. Ein komisches Gefühl beschlich ihn, so, als ob er dieses Foto irgendwann doch noch einmal brauchen würde. Wirklich gut erkannt hatte er den Mann auch nicht. Was nun, wenn der Besuch von Emilie Kuhnert im Polizeipräsidium möglicherweise in Verbindung mit diesem Mann und dem daraus resultierenden Streitgespräch zu tun gehabt hatte? Mit einem gemurmelten »Egal!« steckte er sein Telefon wieder in die Jackentasche, als auch schon die Bedienung an seinem Tisch stand und ihm den Kaffee servierte.

      Pytlik hatte die Tageszeitung gründlich gelesen und nach der dritten großen Tasse Kaffee musste er feststellen, dass es fast schon Zeit war für eine Mittagspause. Da war es wieder, dieses Gefühl von Freiheit, Unbeschwertheit und Sorglosigkeit. Niemand hatte ihn angerufen, auch Hermann schien ganz gut ohne seinen Chef zurechtzukommen. Pytlik zahlte und machte sich auf den Weg.

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