Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg - Band 2. Frank Hille
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Название: Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg - Band 2

Автор: Frank Hille

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783737589697

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СКАЧАТЬ Batterieladung aus?“

      „In spätestens einer Stunde müssen wir hoch.“

      „Wie spät ist es dann?“

      „20 Uhr.“

      „Passt mir nicht, aber ist nicht zu ändern. Gut, wir setzen uns jetzt nach Nordost ab, horchen dann, und wenn die Luft rein ist, gehen wir hoch und laden die Batterien. Aber nur so lange wie nötig, ich habe nämlich den Eindruck, dass hier einiger Verkehr ist.“

      „Siehst du“ sagte Rau „wir zuckeln jetzt schön gemütlich hier unten rum. Der Alte hat wohl eingesehen, dass es besser ist sich abzusetzen, als einen zweiten Angriff zu riskieren. Ich würde sagen, das war knapp.“

      Martin Haberkorns Nerven waren immer noch zum Zerreißen angespannt. Er hatte sich nicht gehen lassen, aber die Tatsache, dass er und die anderen Männer den Angriffen des Zerstörers so hilflos ausgesetzt gewesen waren, bedrückte ihn. Das Boot stieg nach einer Weile immer höher, dann brachten es die Tiefenrudergänger auf ebenen Kiel, der Kommandant würde jetzt einen Rundblick nehmen. Wenig später wiegte sich das Fahrzeug in der Dünung und die Diesel polterten los. Haberkorn wusste, dass jetzt die Brückenwache aufgezogen war und die Männer mit ihren starken Ferngläsern die See absuchten.

      „LI auf Brücke“ rief der I WO nach unten gerichtet in den Turm.

      Der Mann enterte auf und wusste sofort Bescheid. Das Boot zog eine Ölschleppe hinter sich her, der Dieselgeruch war deutlich wahrzunehmen.

      „Scheiße“ presste er durch die Zähne, dann sah er noch eine Weile auf die Ölspur und stieg nach unten in die Zentrale und informierte den Kommandanten.

      „Der Treibölbunker an Steuerbord ist gerissen Herr Kaleun. Wir verlieren viel Öl.“

      „Können Sie das reparieren?“

      „Mit Bordmitteln nicht.“

      „Und das heißt?“

      „Wir müssen umkehren. Kriegt nur die Werft hin.“

      „Wieviel Treibstoff haben wir noch?“

      „Für 1.500 Seemeilen.“

      „Obersteuermann, wie weit stehen wir vom Stützpunkt entfernt?“

      „Zirka 1.300 Meilen.“

      „Genauer! Was heißt zirka?“

      „Ich müsste erst einmal die Sterne schießen.“

      „Aber das zirka stimmt doch, oder?“

      „Ja.“

      „Na bitte, da können wir hier noch ein bisschen in der Gegend bleiben.“

      „Nein Herr Kaleun“ erwiderte der LI energisch „wir können nicht mit einem lecken Treibölbunker hier bleiben. Falls wir tauchen müssen sind wir leicht zu entdecken, wir ziehen eine Ölspur hinter uns her. Ich erkläre Ihnen, dass ich Ihre Entscheidung nicht akzeptieren kann und ihr widerspreche.“

      „Und Sie, Obersteuermann“ fragte der Kommandant gereizt.

      „Der LI hat Recht, Herr Kaleun. Wir müssen umkehren.“

      Der Kommandant sah die beiden Männer eine Weile mit wutfunkelten Augen an, dann sagte er mit kalter Stimme:

      „Legen Sie den Kurs auf den Heimathafen fest Obersteuermann.“

      Der Mann verließ die Zentrale und zog wütend den Vorhang zu seiner Kammer zu. Der LI sah den Obersteuermann an und sagte leise zu ihm:

      „Ich bin kein Angsthase, aber mit diesem lädierten Schlitten hier weiter zu bleiben wäre doch Selbstmord. Der Zerstörer hat nur von uns abgelassen, weil wir einen Ölauftrieb haben. Sie müssen wissen, Öl kann man gut reichen und die müssen vermutet haben, dass sie uns erwischt haben. Außerdem werden sie mit starken Scheinwerfern die Oberfläche abgesucht haben.“

      „Machen Sie sich keine Sorgen LI, Ihr Widerspruch war absolut richtig. Falls es Ärger geben sollte stehe ich auf Ihrer Seite.“

      Die Nachricht von der Rückreise hatte sich schnell im Boot verbreitet. Wenn alles gut ging, würden die Männer in 5 Tagen wieder in den Heimathafen einlaufen können.

      Die drei Panzerdivisionen Guderians hatten die Maas bei Sedan überquert, obwohl die Franzosen noch 43 Brücken sprengen konnten. Da die Artillerie immer noch nachhing flogen die Ju 87 fast ununterbrochen Angriffe auf die französischen Stellungen und so konnten die Pioniere Pontonbrücken errichten, die das Übersetzen der deutschen Panzer ermöglichte.

      Im Gefechtsstand von General Flavigny herrschte Panik. Die Korpsreserve hatte eigentlich den Befehl erhalten, den deutschen Brückenkopf unverzüglich zu beseitigen, aber General Lafontaine trat nicht sofort, sondern erst 15 Stunden später an und traf dann noch vor den Höhen von Marefèe auf deutsche Panzer. Die Verluste auf beiden Seiten waren hoch gewesen, letztlich entschieden die schlagkräftigen 8,8 cm Kanonen der Deutschen das Gefecht.

      „Warum haben Sie so lange gezögert“ hatte Flavigny getobt „es waren alle Chancen da, die Deutschen zu werfen. Jetzt haben sich die Truppen dort schon festsetzen können und ich werde es nicht riskieren, meine Panzer gegen eine gesicherte Stellung angreifen lassen. Sie, Lafontaine, haben durch Ihre Handlungen eine Lage entstehen lassen, die für den Halt der Front hier mehr als miserabel ist. Statt anzugreifen haben Sie kostbare Zeit verstreichen lassen!“

      „Herr General, es war unmöglich die Deutschen zu vernichten. Ich habe allein zwei Drittel meiner Panzer verloren. Die Acht Acht haben kurzen Prozess mit ihnen gemacht.“

      „Und ich soll mit meinen Panzern dagegen ankämpfen. Noch einmal, Lafontaine, Sie tragen die Schuld an dem Dilemma. Ich werde sofort zur Verteidigung übergehen.“

      General Flavigny hatte seine Lageeinschätzung und seinen Entschluss weiter gemeldet, aber erneut den Befehl erhalten, sofort anzugreifen. Da er seine Truppen bereits aber mehr als 20 Kilometer auseinandergezogen hatte war die eigentlich schlagkräftige Streitmacht mit über 300 Panzern zersplittert worden und die Deutschen konnten den Brückenkopf weiter ausbauen.

      Guderians Panzer hatten auf Sedan zugedreht. Wenige Kilometer vor der Stadt trafen sie auf eine Verteidigungsstellung der Franzosen. Die Fahrzeuge der Panzerkompanie entfalteten sich, Fred Beyers Kampfwagen fuhr in der zweiten Staffel. Vor ihnen bewegten sich die Panzer I und II, ihnen folgten einige P 35(t), die 10 Panzer III und 5 Panzer IV hingen vorerst weiter zurück. Die Panzer I und II fuhren mit hoher Geschwindigkeit auf die Stellungen der Franzosen zu, die Männer in den Fahrzeugen wussten aus den Erfahrungen im Polenfeldzug, dass ihre Kampfwagen nur ungenügend gepanzert und bewaffnet waren und wollten diesen Nachteil mit schnellem Vorrücken ausgleichen. Beyer sah durch den Winkelspiegel nur wenig, Hartmann im Turm hatte einen besseren Überblick.

      „Achtung“ rief er aus „Feindpanzer in 10 Uhr. Entfernung 1.000 Meter. Panzergranate. Feuererlaubnis.“

      Krause, der Ladeschütze, schob die Granate ins Rohr und schloss den Verschluss, Reimann, der Richtschütze, presste sein Auge an die Zieloptik. Beyer stoppte den Panzer zum Schiesshalt und das Fahrzeug СКАЧАТЬ