Название: Unter Vertrag - Forbidden Love
Автор: Alisha Mc Shaw
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783748563723
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Mitchell erkannte die Situation, kam näher und begann meine Schultern zu massieren. Eine vertraute Geste … eine intime Berührung.
»Wir haben übrigens Besuch«, flüsterte er nah an meinem Ohr.
Neugierig drehte ich mich um und mein Blick fiel auf die junge Frau, die auf der Couch saß. Elegant hatte sie die Beine übereinandergeschlagen und ihre Hände in den Schoß gelegt. Sie musterte mich ebenso neugierig wie ich sie. Wer war das bitte und noch viel wichtiger, warum war sie hier?
»Das ist Cameron, genannt Cam. Sie wird dich künftig zu offiziellen Veranstaltungen begleiten und zu deiner festen Freundin werden«, verkündete Mitchell stolz. Cameron, wie er sie nannte, schluckte schwer und ich vernahm das leichte Zittern ihrer Finger.
Verwirrt blickte ich Mitchell an und zog die Augenbrauen fragend zusammen.
»Sie schuldet mir noch einen Gefallen«, entgegnete er auf meinen prüfenden Blick.
»Ernsthaft? Du hast mir eine Nutte organisiert? Bist du eigentlich noch ganz klar da oben?« Ich tippte ihm mit dem Finger gegen die Schläfe, woraufhin er meine Hand wegschlug.
»Moment mal … ich bin keine ...«, setzte die junge Frau an, aber Mitchell fiel ihr ins Wort.
»Sie ist doch keine Prostituierte. Champ … du müsstest mich doch besser kennen«, verteidigte er seine Offenbarung und lachte.
»Na ja … wenn ich bedenke, wen du die letzten Male angeschleppt hast, bin ich mir nicht so sicher, ob du den Unterschied zwischen einer intellektuellen Frau und einer, die geldgierig und sensationsgeil ist, überhaupt erkennst.« Um die gerade erhaltene Information zu verdauen, schüttete ich den Inhalt des Glases in mich hinein.
Cameron erhob sich und kam zu uns. Neugierig musterte ich sie. Ihre Beine waren lang und sie wusste durchaus, sich grazil auf High-Heels zu bewegen. Ihr Stil gefiel mir.
»Zum einen möchte ich klarstellen, dass es sich ganz sicher nicht um diese Art von Gefallen handelt. Aber hätte ich gewusst, wen er mit Shane meinte, hätte ich sicherlich nicht zugestimmt.« Sie besah Mitchell mit einem abfälligen Blick und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
Sie hatte Feuer … das gefiel mir.
»Schätzchen … davon wollen wir doch jetzt nicht anfangen, oder? Ich dachte, wir wären uns einig?«
»Du hättest wenigstens erwähnen können, dass es Shane Williams, der Star Quarterback und Weiberheld ist.«
Mitchell gab ihr mit einem Handwinken zu verstehen, dass es besser war, zu schweigen. Und sie tat es. Kluges Mädchen. Vermutlich hatte sie begriffen, dass Mitch kein Kerl war, mit dem man sich auf eine Diskussion einließ.
Mir stand nach dem Training nicht der Sinn nach einer solchen Auseinandersetzung. Jedes Mal verhielt Mitchell sich wie ein gebranntes Kind und seine Wortwahl war in diesen Augenblicken alles andere als gewählt.
Entgeistert schloss Cameron den Mund.
»Hattest du mir vorhin nicht zugesichert, dass du Anstand hättest und das 1 x 1 der Etikette beherrschst?«
Der bissige Unterton entging mir nicht und sofort veränderte sich die Haltung unseres Gastes.
Zielstrebig, selbstbewusst und mit einem Lächeln auf den Lippen blickte sie mich an und hielt mir die Hand entgegen. »Ich bin Cameron und mein Pick-up hat den Mercedes deines Managers etwas lädiert. Da ich meine Versicherung nicht bezahlt habe, übernehmen sie den Schaden nicht, weshalb Mitchell mir diese Aufgabe zur Wiedergutmachung aufs Auge gedrückt hat«, erklärte sie mir nun die Situation.
Ihre Erläuterung hörte sich so absurd an, dass ich lauthals loslachte. »Wo sind bitte die Kameras? Das ist doch ein Scherz, oder?«
Zwei verwirrte Augenpaare blickte mich an und ich verstummte. Scheinbar war es ihnen vollkommen ernst.
»Jetzt bitte noch mal langsam. Sie hat dein Auto geschrottet und als Wiedergutmachung soll sie meine Freundin spielen?«, wiederholte ich das, was Cameron eben gesagt hatte.
»Das ist eine Win-Win-Situation für uns alle drei.« Mitchells Mund wurde von einem breiten Grinsen geziert. Es war ihm wirklich ernst.
Cameron
20 Minuten zu früh betrat ich das luxuriöse Penthouse von Mitchell Handerson. Schon in diesem Moment hätte ich wissen müssen, dass das Ganze eine Scheißidee war. Für das Treffen mit ihm hatte ich mich in Schale geworfen und sogar hochhackige Schuhe angezogen, um mit vorgeblicher Professionalität zu punkten. Mitchell Handerson hatte mich freundlich, aber distanziert begrüßt und mich dann von oben bis unten gemustert, als sei ich ein preisgekröntes Pferd.
»Ja«, sagte er dann mit seltsam zufriedenem Blick, »Ja, das könnte klappen.«
Ich fragte mich zwar, was genau er meinte, aber noch bevor ich fragen konnte, nahm mich Handerson am Arm und führte mich zu einem Schreibtisch.
»Hören Sie, Ms. McArthur«, er schob mich zu einem eleganten Sessel, in den ich mich widerwillig setzte.
»Cam«, murmelte ich. »Sie können mich Cam nennen.«
Er brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen, umrundete seinen Schreibtisch und ließ sich mir gegenüber nieder. »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen und kann Ihnen nur raten, genau darüber nachzudenken, bevor Sie ›Nein‹ sagen.«
Ich fixierte mit einem mulmigen Gefühl im Bauch den riesigen Eberkopf, der auf ein Holzbrett gepinnt an der Wand hing und schluckte.
»79.500 $. Das ist die Summe, die Sie mir schuldig sind. Mein BMW ist ein Totalschaden, Ihr Pick-up hat wirklich ganze Arbeit geleistet.«
Mir entwich ein Keuchen, und mein Kopf ruckte wieder zu Handerson herum, der mit vor der Brust verschränkten Armen in seinem Stuhl lehnte.
Sein zuvor freundliches Lächeln war verschwunden, er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich gehe davon aus, dass Sie das Geld nicht haben?«, fragte er, obwohl dieses Arschloch die Antwort sicherlich schon kannte.
Ich verneinte dennoch und zwang mich dazu, nicht einfach aufzuspringen und wegzurennen.
»Das habe ich mir gedacht.« Er beugte sich vor und schob einen Stapel Blätter zu mir rüber, den ich argwöhnisch musterte. »Ich möchte, dass Sie die geschuldete Summe ... nun ja, sagen wir ... abarbeiten.«
»Abarbeiten?« Ich versteifte mich. »Niemals!«
»Ganz ruhig, Schätzchen!«, Handerson lächelte süffisant. »Ihr verletztes Ehrgefühl können Sie getrost stecken lassen. СКАЧАТЬ