Название: Das Domino-Prinzip
Автор: Stefan Frädrich
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783844218176
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Werte, in denen wir uns unterscheiden können, gibt es übrigens eine ganze Menge: Macht, Erfolg, Unabhängigkeit, Wettkampf, Anerkennung, Ordnung, Glück, Sparsamkeit, Genuss, Ehre, Zielorientierung, Gesundheit, Status, Beziehungen, Kraft, Mut, Sicherheit, Gruppenzusammengehörigkeit, Tradition, allgemeine Gültigkeit, Liebe, Freundschaft, Gerechtigkeit, Schönheit, Harmonie, Taktgefühl, Weisheit, Treue, Vertrauenswürdigkeit, Geld, Eigentum, Glaube, Sinn, Altruismus, Neugier, Humor, Idealismus, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität, soziale Intelligenz, Vorsicht, Dankbarkeit, Lust am Lernen, Selbstregulation, Spaß, Begeisterung, Spiritualität, Erotik, Hoffnung, Ästhetik, körperliche Aktivität, emotionale Ruhe, Essen, Trinken — und so weiter. Eigentlich kann alles Mögliche zum Wert werden, wenn man es für wichtig genug hält.
Wie kommen Werte zustande? Unterm Strich stellen sie das aktuell gültige Resultat unserer Erfahrungen, Erkenntnisse, Neigungen und Prägungen dar. Sie signalisieren: Die eine Richtung stimmt, die andere ist ein Holzweg. Kurz: Werte zeigen uns an, was wir im Laufe unseres Lebens als so wichtig kennengelernt haben, dass es uns gute Gefühle verschafft, wenn wir damit im Einklang handeln. Und sie erzeugen das Magengrummeln, wenn wir dagegen handeln (emotionale Signale aus Domino-Stein 1.2, Sie erinnern sich?).
Wenn widersprüchliche Werte aufeinandertreffen
Und wenn Werte in unterschiedliche Richtungen weisen, kommt es häufig zu Konflikten. Zum Beispiel zwischen verschiedenen Menschen: So will Uli etwa die Firma voranbringen. Dazu versucht er, auch andere mit den Werten zu motivieren, die ihm selbst wichtig sind: etwa mit Machtgewinn, Geld, Beständigkeit und Sicherheit. Das mag bei manchen Mitarbeitern klappen. Paul allerdings spricht nicht darauf an: Ihn motivieren eher Eigenständigkeit, Selbstverwirklichung und Neugier — also kündigt er und macht sich selbstständig.
Alexandra hingegen hat einen Wertekonflikt im eigenen Kopf: Einerseits teilt sie Gabis Traum vom Aufstieg, andererseits identifiziert sie sich mit ihren Mannschaftskolleginnen. Was ist also wichtiger? Ihre Loyalität oder ihr Ehrgeiz? Eine schwierige Situation: Entscheidet sie sich für das eine, handelt sie gegen das andere. Ein Gefühlsdilemma!
Spielend weiterkommen:
Wertekonflikte erkennen und lösen!
Menschen sind unterschiedlich — und das ist gut so. Immerhin hat uns das im Laufe der Evolution ziemlich genutzt: So bringt etwa Neugier Wissenschaftler hervor, Pragmatik Techniker und Erfolgsorientierung Unternehmer. Am Ende hilft jeder jedem, und alle können sich gemäß ihren Werten frei entfalten (und gemäß ihren Stärken — dazu später mehr bei den Domino-Steinen 3.1 bis 3.6).
Problematisch wird es, wenn die Umwelt die Werte verwirrt oder gar verbietet: etwa durch Erziehung, Regeln, Politik, Medien, Religion oder sonstige Gruppeneinflüsse. Denn wenn man nun seinen Kompass ignoriert und entgegen der persönlichen Überzeugung handelt, folgt schnell ein mieses Gefühl. Und das hält meist so lange an, bis der Konflikt gelöst ist oder sich die eigenen Werte unter dem Zwang verändert haben. Kein Wunder also, dass sich manche Menschen im Spiegel nicht mehr in die Augen schauen können.
Wie aber löst man solche Wertekonflikte? Indem man sich zunächst seine Werte klar macht. Darum: Gehen Sie die oben aufgezählten Werte einmal in aller Ruhe durch und überlegen Sie bei jedem einzelnen Wert, wie wichtig er für Sie ist! Geben Sie dabei jedem Wert eine Zahl von null bis zehn, wobei null „total unwichtig“ bedeutet und zehn „extrem wichtig“! Also zum Beispiel: Streben nach Macht? Fünf. Unabhängigkeit? Neun. Erfolg? Vier. Und so weiter. Wenn Ihnen Werte einfallen, die nicht aufgelistet sind, dürfen Sie die Liste natürlich vervollständigen.
Werte-Reihenfolge erstellen: Was ist Ihnen wichtig?
Dann erstellen Sie eine Rangliste Ihrer Werte! Welche sind Ihre Zehner-Werte? Welche Ihre Neuner? Ihre Achter? Und dann weiter bis zu den Nullern. Nun schauen Sie mal, welche Werte Ihnen besonders wichtig und welche besonders unwichtig sind! Sicher haben Sie dabei einige Aha-Erlebnisse: „Jetzt weiß ich, warum ich dies und jenes tun musste, obwohl alle dagegen waren!“ oder „Kein Wunder, dass es mir mies geht, so lange ich das und das nicht mache!“
Falls Sie nun immer noch vor dem Problem stehen, dass Ihre Kompassnadel wild von Nord auf Süd springt, dann sind Ihnen zwei einander widersprechende Werte (fast) gleich wichtig, wie etwa bei unserem Basketball-Jungstar Alexandra. Hier hilft es natürlich nicht, einen Wert zu leugnen — früher oder später bekommt man das wieder in Form von Unzufriedenheit zu spüren. Besser ist es, eine Werte-Reihenfolge zu erstellen: Welchen Wert leben Sie zuerst? Und wann kommt der nächste? Orientieren Sie sich dabei an der allgemeinen Lebenssituation: Alexandra zum Beispiel ist noch jung genug, dass sie ihrer Mannschaft eine weitere Saison zur Verfügung stehen kann, ohne einen Karriereknick zu riskieren. Sollte sich dann immer noch keine Weiterentwicklung abzeichnen, kann sie mit gutem Gefühl ihrem Ehrgeiz folgen und in die höhere Liga wechseln — so handelt sie im Einklang mit beiden inneren Werten. Konflikt gelöst.
Das Domino-Prinzip:
Sie sind klar mit sich selbst
Wer seine inneren Werte kennt, hat Orientierung — auch wenn es in der Außenwelt drunter und drüber geht. Darin liegt ein Geheimnis vieler Menschen, die selbst unter widrigsten Umständen noch innere Stärke zeigen. Und das ist Ihr Erfolg durch diesen Domino-Stein: Sie sind klar mit sich selbst und handeln gemäß Ihren inneren Werten. Ihr Beurteilungsmaßstab ist unabhängig von Tagesform, Wetter, DAX, Meinung der Kollegen oder der Stimmung Ihres Partners. Sie brauchen nicht so häufig in die Karte zu sehen, um Ihre Richtung zu kennen — schließlich haben Sie etwas viel Besseres: einen inneren Kompass!
1.5 Wir sind, was wir tun
Selbst hält sich Bernd (45) für sehr geduldig, doch seine Familie und die Kollegen leiden unter seinen regelmäßigen Ausrastern. „Manchmal muss ich eben Dampf ablassen!“, sagt Bernd dann zur Rechtfertigung. Und: „Das liegt an den Genen! Mein Vater hat auch immer schnell getobt.“
Bernds Bruder Rolf (50) hingegen ist meist sehr ausgeglichen. Kein Wunder! Schließlich hat er beim Vater erlebt, wie zerstörerisch Wut sein kann.
Christiane (25) weiß nicht, ob sie Sport mag. Zeitweise geht sie täglich zum Joggen. Das fällt ihr dann sogar leicht. Jetzt aber steckt sie wieder in so einer Phase, in der sie ihre Abende lieber auf der Couch verbringt. Joggen? Anstrengend!
Oleg (38) will endlich eine stabile Beziehung. Ob Imke (33) dafür die Richtige ist? Schon seit acht Wochen sind sie zusammen, und eigentlich passt es ganz gut. Nur ein paar Kleinigkeiten stören ihn: Imkes Liebe zu Doku-Soaps etwa. Oder ihre Art, ihn immer und überall zu umarmen. Ob er doch lieber Britta (28) nehmen sollte?
„Das lerne ich nie!“ schimpft Paul (17). „Kupplung treten, Gang rein, Kupplung kommen lassen, Gas geben und dann auch noch auf den Verkehr achten!“ Seine Fahrlehrerin Annerose (55) lächelt — unzählige Male hat sie schon erlebt, wie schnell ihre Schüler die Bewegungen letztlich verinnerlichen. Sie weiß: Sogar weit ältere Fahrschüler können das Autofahren noch lernen. Vor kurzem brachte sie Martha (65) das Fahren bei, die seit dem Schlaganfall ihres Mannes selbst hinters Steuer muss.
Achtung, Stolperstein:
Wir sind, was wir bisher getan haben
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