Janas Entscheidung. Gerhard Wolff
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Название: Janas Entscheidung

Автор: Gerhard Wolff

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738035360

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СКАЧАТЬ du mir!“, konterte sie wieder. „Ich höre eigentlich nur zu!“

      Er runzelte überrascht die Stirn.

      „Außerdem muss man bei so ´nem langen Flug mindestens zwei Wochen bleiben, damit es sich rentiert. Das ist mir echt zu lang. Da müssen wir am ersten Urlaubstag weg und kommen erst am letzten Urlaubstag wieder. Ich hasse das!“

      „Hasse das?“ Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich biete dir einen Traumurlaub und du sagst, du hasst das!“

      „Außerdem waren wir erst zwei Wochen im Urlaub. Das reicht doch auch mal!“

      „Reicht mal. Was soll das denn heißen?“

      „Das heißt, dass ich auch mal zuhause bleiben will und nicht dauernd irgendwohin sausen will!“

      Er sprang auf. „Aber ich brauche meine Erholung!“, rief er empört aus. „Ich habe einen stressigen Job, muss viele Überstunden machen, bin am Rande meiner Nervenkraft, ich brauche auch mal Erholung!“

      Sie zog ihn wieder zu sich aufs Sofa. „Wäre es da nicht besser, einfach mal zuhause zur Ruhe zu kommen?“

      Er setzte sich ratlos neben sie. „Aber alle meine Kollegen fahren über Weihnachten in Urlaub. Wie stehe ich denn da, wenn wir wieder nirgendwo waren?“, fragte er mehr sie als sich.

      „Ach deine Kollegen und unsere Freunde und die ganze Welt. Was gehen mich die an.“ Sie atmete tief aus, so als ob sie sich entspannen wollte. „Ich habe den Urlaubsterror einfach satt!“

      Er sah sie nun völlig entgeistert an. „Urlaubsterror?“

      „Ja, Urlaubsterror!“

      „Jetzt übertreibst du aber!“

      „Nein, ich sage Urlaubsterror und ich meine es auch!“

      „Unsinn! Was soll das denn heißen, Urlaubsterror!“ Sie holte Luft und legte dann los. „Ich habe es satt immer allen zu beweisen, wo ich wieder meinen Popo hinbewegt habe. Ich habe die langen Autofahrten mit den endlosen Staus einfach satt, ich habe es satt mit stinkenden Leuten in einem Bus oder in einem unterkühlten, engen Platz in einem Flugzeug zu sitzen, wo ich mir vorkomme, wie ein Huhn in einem Käfig. Ich habe genug von dem Durchschnittsfraß in bahnhofshallenähnlichen Speiseräumen, ich habe es satt, in Betten mit angeschimmelten Matratzen zu liegen, ich habe es satt für alles den zehnfachen Preis im Vergleich mit zuhause bezahlen zu müssen und ich habe es vor allem satt, diese Verhältnisse zuhause auch noch loben zu müssen, weil es alle loben, wie immer jeder rumheuchelt und sich keiner die Wahrheit sagen getraut, weil man sonst als Depp dasteht. Ich habe das alles satt und will einfach nur meine Ruhe!“

      Er sah sie mit offenem Mund sprachlos an.

      „Ich sehne mich nach Ruhe und Stille. Ich will nicht nach Thailand und auch sonst nirgendwo hin.“ Sie machte eine Pause. „Ich glaube, ich möchte einfach mal zu mir kommen, ja nur mal zu mir!“ Sie atmete tief durch. „Ich möchte einfach wieder einmal so sein, wie ich wirklich bin!“

      7

      „Oh, nein! Nicht schon wieder ´ne Party!“, rief Jana entsetzt aus. „Wir hatten doch erst die Sommerfete. Und mein Geburtstag ist ja auch bald!“

      Birdie sah sie verständnislos an. „Aber, wir machen immer eine Halloween-Party. Das ist schon Tradition!“

      „Tradition, Tradition, Tradition!“, schimpfte sie laut. „Das ist vor allem die Tradition, dass sich unsere Freunde und unsere Bekannten auf unsere Kosten hier vollfressen und volllaufen lassen. Und da du bei den Vorbereitungen so gut wie nie hilfst und während der Feten und am Tag danach wegen deiner Sauferei zu nichts zu gebrauchen bist, bleibt auch die ganze Arbeit an mir hängen!“

      Er sah sie fassungslos an. „So siehst du das?“

      „So und nicht anders!“

      „Ich, ich dachte, dir machen die Partys auch Spaß, ich, ich wusste ja nicht …!“, starrte er sie ehrlich überrascht an.

      Er tat ihr plötzlich leid. „Machen mir ja auch Spaß!“, gestand sie. „Machen mir ja auch Spaß, die Feten, aber nicht so viele. Wir kommen ja gar nicht mehr raus aus dem Feiern! Unsere Feiern, die Feiern der Anderen, das ist alles ein bisschen viel!“

      „Aber nur so erarbeitet man sich Freunde. Das ist halt mal so!“ Er stand ratlos vor ihr.

      „Ich weiß!“, meinte sie leise. „Ich weiß, dass der Hase so läuft. Und ich will ja auch Freunde haben. Aber, es wird mir ehrlich gesagt zu viel!“

      Er stand wie ein begossener Pudel vor ihr und schwieg hilflos.

      „Verzeih, dass ich gesagt habe, dass du zu viel trinkst und mir nicht bei den Vorbereitungen hilfst. Ich weiß, dass das so nicht stimmt!“

      Er schien aufzuatmen. „Geschenkt, geschenkt!“, versicherte er. „Ich will ja nur, dass du glücklich bist. Wenn ich was falsch gemacht habe, dann tut´s mir leid und ich will mich bessern! Indianerehrenwort!“. Er hob die Hand zum Schwur.

      Sie musste lachen.

      „Also, wie steht es jetzt mit der Halloween-Party?“

      Sie verzog entsetzt die Miene. „Nein, wirklich nicht!“

      Er blickte sie wieder ratlos an. „Was nun?“

      „Wir machen jetzt mal ´ne Partypause!“, bestimmte sie. „Und ehrlich gesagt: Sind wir für diesen Halloween-Mist nicht einfach zu alt. Das ist doch Kinderkram, vielleicht noch ein Motto für Teenager. Aber für erwachsene Menschen?“

      Er sah sie an, als käme sie von einem anderen Stern. „Aber, wir hatten doch alle immer so viel Spaß dabei!“

      Sie schüttelte erneut den Kopf. „Ich sicher nicht. Ich fand das immer albern, dass sie erwachsene Menschen wie kleine Kinder verkleiden!“

      „Aber, an Fasching tust du´s doch auch!“

      „Mmh!“, überlegte sie. „Eigentlich fand ich das auch schon immer albern!“

      Da standen sie sich ratlos und völlig fremd gegenüber.

      8

      „Ach komm, habt euch halt nicht so!“, rief Birdie fast schon ein bisschen beleidigt aus. „Kommt halt auch mal zu einer unserer Partys. Noch dazu, wo das Janas Geburtstagsfete ist. Sie ist doch auch eure Freundin!“ Er sah Paul auffordernd an.

      Birdie und Paul hatten sich beim Rausstellen der Mülltonne auf der Straße getroffen, Birdie hatte Paul von Janas Geburtstagsparty erzählt und wollte ihn und Claudia nun dazu einladen.

      „Das ist total lieb von euch!“, meinte Paul ehrlich verlegen. „Ja, ihr seid unsere Freunde und wir würden gerne zu Janas Fete kommen. Aber ihr kennt unser Problem. Wir finden keinen Baysitter, bzw. wenn man ganz ehrlich ist, Claudia will glaube ich die Kinder niemand anderem anvertrauen. Da ist sie übermisstrauisch. Bildet sich ein, dass der Babysitter eben doch nicht so auf die Kleinen aufpasst, СКАЧАТЬ