Klub der Vier. Edgar Wallace
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Название: Klub der Vier

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752946758

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СКАЧАТЬ daß ich ihn schätze.«

      »Aber Sie werden doch nicht Ihren Anteil an der Montana-Mine verkaufen!« sagte Jimmy. »Es ist die ergiebigste im Westen. Es wird eine Sensation geben, wenn das in Wall Street bekannt wird.«

      Reddy antwortete nicht, nahm aber aus seiner Brusttasche ein dickes Paket. Er öffnete es, es befanden sich Aktien darin, alle mit Stempel und Siegel versehen. Er betrachtete sie lächelnd, fast wehmütig.

      »Wenn ich bedenke, wieviel Mühe es mich gekostet hat, diese Mine zum Erfolg zu bringen, dann tut es mir leid, mich von diesen Papieren zu trennen. Mr. Ford, ich gebe sie Ihnen wirklich für eine Bagatelle. Es ist ungefähr derselbe Betrag, den Sie nach Monte Carlo mitgebracht haben, um ihn eventuell hier im Spielkasino zu verlieren.«

      »Aber ich habe mich bisher noch nicht fest entschlossen, die Aktien überhaupt zu kaufen«, erklärte Mr. Ford hastig.

      »Und ich habe mir auch noch nicht überlegt, ob ich sie tatsächlich hergeben werde«, lächelte der andere. »Wir wollen erst etwas zusammen trinken.«

      Er war viel zu erfahren, um sein Opfer zum Ankauf zu drängen, und während der beiden nächsten Tage erwähnte er nichts von den Aktien.

      »Die Zeit drängt«, sagte Reddy am Sonnabend.

      »Wie weit bist du denn mit dem jungen Ford?« fragte Jimmy.

      »Er hat angebissen, aber es sieht so aus, als ob es noch ein paar Tage dauert, bis wir das Geschäft erledigt haben. Ich habe im Spielsaal mit ihm gesprochen, und dabei haben wir uns gegenseitig allerhand anvertraut. Ich sagte ihm, daß ich mein Geld immer unter dem Kopfkissen aufbewahre und es heute morgen einzustecken vergaß. Er entgegnete darauf, daß er sein Geld gewöhnlich in der Kommode aufbewahre, zwischen seinen Kleidern. Wenn er heute die Aktien nicht kauft, nehmen wir ihm in der nächsten Nacht das Geld ab. Wir brauchen deshalb unsere Schlafwagenkarten nicht verfallen zu lassen. Aber wir werden Monte Carlo auf einem anderen Weg verlassen.«

      »Wieso?« fragte Jimmy.

      »Ich habe ein Auto aus Nizza bestellt, das uns um zwei Uhr morgen früh bei der Post abholen soll. Wir fahren nach Marseille, von dort geht es weiter nach Narbonne und dann über die Grenze nach Spanien. In Barcelona warten wir einige Zeit. Ich habe bereits ein anderes Auto telegrafisch bestellt, das uns Sonntag nachmittag in Marseille am Hôtel d'Angleterre erwarten soll.«

      »Sehr gut.«

      »Dein Zimmer liegt an demselben Korridor wie das von Mr. Ford, und es ist ziemlich leicht, von einem Balkon zum anderen zu klettern. Außerdem schläft er bei offenem Fenster. Ich werde von dort in das Zimmer eindringen und dann die Tür öffnen. Darauf kommst du herein. Sollte er irgendwelchen Spektakel machen wollen, dann müssen wir ihn zur Ruhe bringen. Sicherlich sind wir mit dem Wagen schon kurz vor Mittag in Marseille.«

      Sie schlenderten durch die große Pfeilerhalle und betraten den Spielsaal. Während der nächsten halben Stunde gingen sie von Tisch zu Tisch und beobachteten Ford beim Spiel. Er setzte ab und zu hundert Franc auf eine Nummer, aber er schien sich nicht für das Spiel zu interessieren.

      Schließlich sah er die beiden Amerikaner und schaute sie mitleidig lächelnd an.

      »Ein furchtbarer Unsinn, zu spielen. Wir wollen von hier fortgehen. Man ärgert sich nur, wenn man sieht, wie die Leute ihr Geld verschleudern.«

      Sie folgten ihm, und er ging wieder zu seinem Lieblingsplatz auf der anderen Seite der Hotelterrasse.

      »Ich habe mir die Sache mit der Silbermine noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich kann mich doch noch nicht entschließen, sie zu kaufen, denn ich dachte daran, daß Montana weitab liegt und ich nichts von Bergwerken verstehe.«

      »Davon brauchen Sie auch nichts zu verstehen«, meinte Reddy. »Sie haben weiter nichts zu tun, als in Ihrer schönen Wohnung in London stillzusitzen und zu warten, bis die Dividenden ausgezahlt werden.«

      »Gut und schön. Wenn sie nun aber nicht eintrudeln, was dann? Ich werde Ihnen sagen, was ich tue. Ich schreibe meinem Freund, einem Börsenmakler, der ein sehr gescheiter Kerl ist. Der führt alle meine geschäftlichen Transaktionen durch, und der soll mir telegrafisch einen Rat geben. Schließlich kommt es ja auf einen kleinen Aufschub nicht an, Mr. Redwood.«

      »Durchaus nicht. Und wenn Sie nun eine günstige Auskunft erhalten, wie es nicht anders zu erwarten ist, geben Sie mir dann einen Scheck?«

      »Nein, dann zahle ich in bar.«

      »Ach, ich dachte, Sie hätten das Geld inzwischen auf die Bank gebracht«, entgegnete Mr. Redwood erleichtert.

      »Wo denken Sie hin! Ich sage doch immer, wenn ein Mann nicht einmal auf sein bißchen Geld aufpassen kann, verdient er nicht, es zu besitzen. Übrigens habe ich ein Telegramm erhalten von einem gewissen Brewer. Eine ziemliche Unverschämtheit. Der Mann gibt mir den Rat, nichts zu unternehmen, bis er mich gesprochen hat. Wer, zum Kuckuck, ist denn dieser Brewer?«

      »Einer der gerissensten Verbrecher, die es zur Zeit in Europa gibt«, erwiderte Mr. Redwood ernst. »Sobald der sich für etwas interessiert, ist die Sache so gut wie verloren.«

      »Das ist doch aber ein starkes Stück. Meinen Sie, ich sollte die Polizei benachrichtigen?«

      »Ach, das ist vollkommen unnötig.« Reddy mußte heimlich lachen.

      Der junge Ford sah nach der Uhr.

      »Ich fahre nach La Turbie. Wollen Sie mich begleiten?«

      »Sehr liebenswürdig«, entgegnete Reddy, »aber ich habe heute nachmittag noch viel zu tun.«

      Reddy studierte Autokarten und Fahrpläne. Er mußte an einen vom Klub der Vier, der augenblicklich in Montdidier weilte, ein Telegramm aufgeben, denn er brauchte von ihm einen Paß, mit dem er über die Grenze kam. Auch mußte er seine Sachen packen und noch einmal nach dem Zimmer von Mr. Ford sehen.

      Soviel hatte er bereits festgestellt, daß es bei Tag unmöglich war, in den Raum einzudringen. Mr. Ford hatte mit dem Hotelbesitzer vereinbart, daß während seiner Abwesenheit ein Mann auf dem Gang vor seiner Tür Wache stand. Über Nacht wurde dieser Posten eingezogen. Jedes einzelne Hotelzimmer hatte einen langgestreckten Balkon, und zwischen den einzelnen Balkonen bestand ein Zwischenraum von etwa sechzig Zentimetern, der für einen gewandten Mann weiter keine Schwierigkeiten bot. Geduldiges Abwarten war eine ihrer Hauptstärken, und so rührten sie sich nicht eher, als bis es an der Zeit war. Als Reddy nach Mitternacht auf seinen Balkon hinaustrat, war unten niemand zu sehen. Er rauchte eine Zigarette, dann kletterte er über das eiserne Geländer, und in kurzer Zeit hatte er die drei Balkone hinter sich, die ihn von dem Zimmer Mr. Fords trennten. Hier standen die Fenster weit offen, nur die hölzerne Jalousie war geschlossen, und es gelang ihm, diese geräuschlos zu öffnen. Er schlüpfte in das Zimmer und schloß die Glastür hinter sich.

      Der Weg quer durchs Zimmer und das Aufschließen der Korridortür dauerte nur ein paar Sekunden. Reddy hatte angestrengt gelauscht, bevor er ins Zimmer trat. Er hörte die regelmäßigen Atemzüge Mr. Fords, ja, sogar ein leichtes Schnarchen.

      Sobald er die gegenüberliegende Tür geöffnet hatte, trat Jimmy leise ins Zimmer. Reddy öffnete die oberste Schublade vorsichtig, ohne das geringste Geräusch zu machen. Als er gerade unter den Kleidern suchte, wurde plötzlich das Licht angeknipst.

      Mr. Ford saß m seinem Bett und hielt die beiden Einbrecher mit einem Browning in Schach.

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