Schwesterkomplex. Mandy Hopka
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Название: Schwesterkomplex

Автор: Mandy Hopka

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742726308

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СКАЧАТЬ zweimal sagen. Während meine Eltern noch bei ihr blieben, um ihr vermutlich noch zusagen, wie stolz sie auf sie waren, machte ich mich auf die Suche nach dem Saal, den dieser spendable Heer reserviert hatte. Scheinbar gab es hier mehr Zimmer, als in dem ganzen Haus, indem ich wohnte. Aber es war wirklich schick hier, dass konnte man nicht leugnen. Alles hier drinnen war im Barockstil gehalten. Große goldenen Kronleuchter hingen von den Decken. Dicke, verschnörkelte, weiß lackierte Eichentüren verschlossen mir die Sicht auf die anderen Räume und sogar die Tapeten und Fußböden wirkten zwar Alt aber durchaus edel auf mich. Ich war mir sicher, dass sie hier gut ausgebucht waren. Fast schon fühlte ich mich wie bei den Royals persönlich.

       Jess hatte recht, man brauchte nur dem klang der Musik zu folgen und schon stand man vor einer großen Flügeltür, die weit offen stand. Ich atmete noch einmal tief durch, warf noch einen flüchtigen Blick auf den goldenen Türgriff und betrat dann den Raum. Ich wusste, was jetzt auf mich warten würde.

       „Oh, Jane, wie schön dich zu sehen!“ Tante Ines trat auf mich zu. Sie war zwar die Neugierde in Person, aber irgendwie mochte ich sie trotzdem. „Schön dich zu sehen“, begrüßte und umarmte ich sie. Das ganze ging noch ungefähr eine halbe Stunde so weiter. Ja wir hatten eine Menge Verwandte. Allein mein Vater hatte 5 Geschwister, meine Mutter lediglich noch zwei Schwestern aber alle hatten Ehemänner, Kinder und sogar diese hatten schon Nachwuchs. Natürlich sollte man unsere Omas und Opas nicht vergessen. Und dann gab es da noch jede Menge junger, gutaussehender Hungerhaken, von denen man sofort wusste, dass sie zu meiner Schwester gehörten. Alle besaßen dieselbe arrogante Ausstrahlung. Gott sei Dank, bedachten sie mich nur mit höhnischen Blicken und kamen nicht zu mir hinüber stolziert, in ihren Prada Kleidern und ihren Taschen von Vuitton. Plötzlich fiel mir mit diesem Gedanken ein Satz aus einer Serie wieder ein. Da hatte mal jemand gesagt: Schöne Dinge, sind erst dann wirklich schön, wenn sie sich mit schönen Dingen umgeben.

      Ich musste wohl wirklich weniger Serien schauen … Aber mal abgesehen davon, war daran auch etwas Wahres. Selbst der Prinz von Aschenputtel hatte sich erst in sie verliebt, als sie zur schönen Ballkönigin wurde. Wahrscheinlich hätte er sie vorher nicht einmal von der Seite angesehen. Diese Zicken sollten mich heute lieber in Ruhe lassen, denn ich hatte mittlerweile sehr gut gelernt, mich zu verteidigen. Zumindest mit Worten. Hätte ich das doch nur schon damals gekonnt!

      Ja dieser Raum war unglaublich groß, aber durch unsere ganze Familie, wohl dennoch etwas zu klein. Als ich den Buffettisch sah, riss ich mich von Hilde –meiner Cousine, los. Klar, die meisten von ihnen waren wirklich okay. Aber ich mochte diese Familientreffen dennoch nicht. Wenn dich jeder fragt, wie es dir geht, was dein Job macht und ob du endlich auch einen Mann getroffen hast, kann dir das ziemlich auf die Nerven gehen. Besonders diese ständigen Fragen, nach meinem Liebesleben, nicht das es eines gäbe, nervten gewaltig. Natürlich gab es damals jemanden, aber an diesen jemand, wollte ich mich am liebsten nie wieder erinnern. Aus meinem Gedächtnis streichen, alles ungeschehen machen und so tun, als wäre nie etwas passiert … Das wäre wohl zu viel Glück für mich. Ich ermannte mich, nicht daran zu denken, denn jedes Mal, fühlte ich die innere Kälte in mir aufsteigen und sich um mein Herz legen. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre so empfindungslos wie meine Schwester. Vielleicht mochte ich diese Fragerei deshalb nicht.

      Liebe war eben nicht mehr mein Thema. Und ich mochte es lieber, nicht daran denken zu müssen, wie einsam ich in meinem inneren war. Liebe gehörte nicht mehr zu meinem Leben. Wie sollte ich auch jemand anderes lieben können, wenn ich mich nicht mal selbst Akzeptierte? Seitdem das geschehen war, hatte ich nie wieder etwas für einen Mann empfinden können. Traurig aber ich hatte mich an die Einsamkeit gewöhnt, die sich jede Nacht heranschlich, wie ein kleiner, tot bringender Teufel. Aber es war meine Schuld, meine ganz allein, dass es jetzt so ist, wie es ist. Warum nur fanden sie es bei mir schlimm, dass ich seitdem – und das ist jetzt gute 5 Jahre her, keinen Freund mehr hatte, aber bei Jess war es egal, dass sie jedes Wochenende einen anderen hatte. War das etwa besser? Wohl kaum!

       „Sie müssen Jane Roth sein, Jessicas Schwester.“

       Ich drehte mich zu dieser tiefen, rauen Stimme herum, die Männlicher nicht sein konnte. Herrgott, das war kein Mann, das war Adonis in menschlicher Form. Ich konnte nicht anders, als ihn zu mustern. Seine Augen durchstachen mich und hielten mich gefangen, ließen mich zu Eis erstarren, während das Blut in mir zu kochen begann. Seine Haltung signalisierte Überlegenheit. Sein kantiges Gesicht, mit den vollen Lippen, seinen großen Augen und den hohen Wangenknochen sprachen von Selbstbewusstsein, vielleicht auch Arroganz. Diese dunklen, blauen Augen, strahlten etwas Sinnliches aber zugleich auch Unheilvolles und gefährliches aus. Umrahmt wurde dieses so markante Gesicht von kurzgeschnittenen, pechschwarzen Haaren. Ich wusste nicht genau warum, aber er wirkte einschüchternd auf mich. Vielleicht ja deshalb, da er so groß und breit war? Oder aber wegen diesen alles verschlingenden blicken. Er trug einen Smoking, in einem ebenfalls dunklen blau. Da er so viel anhatte, konnte ich diesen Körper nur erahnen, der sich darunter verbergen musste. Dennoch ragten gute 2 Meter Muskelmasse vor mir auf und ich musste denn Kopf beugen, um ihn anzusehen.

      Dieser Mann war der Inbegriff von Stärke und Macht und ich spürte, dass man sich mit ihm lieber nicht anlegen sollte, da ich glaubte, dass diese starken Arme nicht nur den Einkauf tragen konnten.

       Er strich sich durch seine kurzen Haare und dabei lächelte er so verdammt charmant, dass mein Herz zu rasen begann und ein Kribbeln durch meinen Körper jagte. Sowas war mir gänzlich neu. Ich hätte niemals gedacht, dass mein Herz jemals so schlagen würde. Dass mein Atem aus meiner Lunge wich und ich nicht dem Tode geweiht war, sondern einfach nur wie eine bekloppte vor einem Mann stand, der sich bestimmt gerade fragte, was ich für ein Problem hatte. Ich hatte bis jetzt immer geglaubt, dass ich nun gänzlich gefühllos gegenüber Männern wäre … Hatte es vor ein paar Minuten noch gedacht, bis er mich aus meinen Gedanken gerissen hatte. Nun aber kreisten sie einzig und allein um ihn hier. Mister Adonis, der seine Hände lässig auf seiner Hüfte liegen hatte, zumindest, bis er mir eine entgegenstreckte. Nur Zugern wollte ich sie entgegennehmen, aber sein intensiver Blick, ließ mich nicht. Hielt mich noch immer in meiner starre gefangen. Ich hatte noch nie zuvor einen Mann getroffen, der eine so einschüchternde Aura besaß. „Wenn ich mich vorstellen dürfte, Damien Blake, der neue Arbeitgeber ihrer Schwester.“ Ich spürte, wie ich ihn mit offenem Munde anstarrte. Blickte auf seine starke Hand, die nun weniger einladen auf mich wirkte. „Hallo“, sagte ich knapp während die Luft in meine Lungen zurückkam. Jetzt ergab alles einen Sinn.

      Ich drehte mich erneut zu dem Tisch herum, da ich seinen intensiven Blicken nicht länger standhalten konnte und griff als Ablenkung nach einem Glas Sekt, die auf einem Tablett hübsch angeordnet waren. Ich hatte ihn mir nicht nur älter vorgestellt, bei weitem auch irgendwie … ekelhafter. Wie diese Leute eben sind, die für Sex jemanden eine solch kostspielige Party spendierten. „Ihre Schwester hat nie erwähnt, dass sie so attraktiv sind.“ Beinahe hätte ich den Schluck, den ich gerade genommen hatte, wieder in mein Glas zurück gespuckt. „Sie nehmen auch kein Blatt vor den Mund“, erkannte ich abwertend und ohne mich ihm wieder zuzuwenden. So gutaussehend dieser Mann auch war, es war nicht zu übersehen, das er ein Womanizer war und vermutlich alles Vögelte, was nicht bei drei verschwunden war. Ich hatte anfangs gedacht, er sei der neue von Jess und nicht ihr Chef! War er dafür nicht zu Jung? Ich schielte zu ihm hinüber, als ich bemerkte, dass er mich noch immer musterte. Dieser Mann passte zu meiner Schwester, keine Frage. Aber warum nannte er mich dann attraktiv? Ich war bei weitem nicht sein Beuteschema, also was wollte er von mir?

      „Ich bin nun mal sehr ehrlich.“ Er kam einen Schritt auf mich zu und unweigerlich spannte sich mein ganzer Körper an, als er sich nach vorne beugte, mich mit seinem Arm streifte und sich ebenfalls ein Glas nahm. Ich roch sein würziges Parfum, welches wohl so schnell nicht mehr aus meinen Gedanken verschwinden würde. War ich jemals einem Mann wie ihm begegnet? Bestimmt nicht, er gehörte in Kreise, die mir niemals zugänglich sein würden. Er hatte das Leben, was sich meine Schwester wohl schon immer gewünscht hatte. Wahrscheinlich hatte er genauso wenig Charakter, wie sie. Dann kannte er nicht einmal die Bedeutung von Ehrlichkeit.

      „Kann СКАЧАТЬ