Der leuchtende Schlüssel. Edgar Wallace
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Название: Der leuchtende Schlüssel

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752947762

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СКАЧАТЬ Uhr, mein Lieber!«

      Es tanzten immerhin noch etwa zwanzig Paare auf dem Parkett des Gesandtschaft-Klubs. Es war ein Galaabend, und bei solchen Festen wurde es immer sehr spät.

      »Tut mir leid, daß es so ein langweiliger Abend war.«

      Aber Dick Allenby sah nicht gelangweilt aus. Er hatte freundliche blaue Augen und ein faltenloses, sonnengebräuntes Gesicht, obwohl er in den letzten vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen hatte.

      »Auf jeden Fall hast du mich gerettet«, sagte er und winkte einem Kellner. »Bis du kamst, war ich ganz allein. Ich habe geschwindelt, als ich dir erzählte, daß Moran hier war und später wegging. Der Junge war überhaupt nicht da. Jerry Dornford sucht Anschluß – er scheint die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben.«

      Er sah zu einem Tisch auf der anderen Seite des Tanzsaals hinüber, wo der tadellos gekleidete Jerry saß.

      »Ich kenne ihn kaum«, entgegnete Mary.

      Er lächelte.

      »Er möchte dich eben besser kennenlernen, aber ich kann dir nur den guten Rat geben, ihm aus dem Weg zu gehen. Jerry entfernte sich kurz vor dem Abendessen und ist erst vor kurzem wieder aufgetaucht. Die Gesellschaft, die du besucht hast, war wohl auch nicht sehr anregend, was? Dieser Wirth ist doch ein ganz merkwürdiger Kerl. Ich muß sagen, Mike Hennessey hat sich ziemlich viel herausgenommen, daß er dich dazu eingeladen hat.«

      »Aber Mike ist ein netter Mensch«, protestierte sie.

      »Mike ist ein Verbrecher. Ein liebenswürdiger Charakter, aber doch ein Verbrecher. Solange der frei herumläuft, ist es eine Schande, daß andere Leute im Gefängnis sitzen.«

      Sie traten auf die Straße hinaus, und während sie auf ein Taxi warteten, sah Dick Allenby ein bekanntes Gesicht.

      »Mr. Smith, Sie sind noch so spät auf den Beinen?«

      »Sie meinen so früh am Morgen«, entgegnete der Detektiv und begrüßte die junge Dame.

      »Guten Morgen, Miss Lane. Eigentlich keine gute Angewohnheit, in einen Nachtklub zu gehen.«

      »Ich habe eine ganze Menge schlechter Angewohnheiten«, erwiderte sie lächelnd.

      Ein Taxi fuhr vor. Mary lehnte Dicks Begleitung ab, und der Wagen entfernte sich.

      »Nette junge Dame«, bemerkte der Chefinspektor. »Schauspielerinnen mag ich im allgemeinen nicht – ich komme gerade von der Marlborough Street, wo ich drei verhaftet habe.«

      »Haben Sie eine kleine Razzia abgehalten?«

      »Ach, es war nichts von Bedeutung. Übrigens wäre ich neulich beinahe in Ihre Werkstätte gekommen und hätte mir Ihre neue Schusswaffe angesehen. Ist doch wohl eine Art Luftgewehr?«

      »Ja. Wer hat Ihnen denn davon erzählt?«

      »Dieser Dornford. Ich verstehe die Mechanik Ihrer neuen Pistole nicht. Dornford sagt, daß bei jedem Abfeuern die Waffe neu geladen wird.«

      »Durch das Abfeuern erhalte ich komprimierte Luft.«

      Dick Allenby war nicht in der Stimmung, über seine Erfindung zu sprechen.

      »Das Ding sollten Sie nach Chicago verkaufen, dort haben die Leute großes Interesse an solchen Sachen. Jede Woche werden mindestens sechs Leute umgebracht, und die Polizei fängt niemand!«

      Dick lachte. Er war erst vor einem Monat aus Chicago zurückgekehrt und kannte die schweren Aufgaben, die die Polizei drüben zu lösen hatte.

      »Wenn einer umgebracht werden soll«, fuhr Smith fort, »machen sie mit ihm eine Spazierfahrt aufs Land und jagen ihm unterwegs eine Kugel durch den Kopf. So etwas wäre hier einfach nicht möglich.«

      »In der Beziehung bin ich etwas skeptisch.« Dick schüttelte den Kopf. »Aber es ist beinahe halb fünf, und ich möchte mich jetzt nicht länger über Verbrechen unterhalten. Kommen Sie mit in meine Wohnung, dort können wir noch ein Glas trinken.«

      »Schön, ich begleite Sie. Schlafen kann ich doch nicht mehr. Dort steht ein Taxi.«

      Das Auto stand mitten auf der Straße neben einer Verkehrsinsel.

      Smith pfiff. »Der Chauffeur ist fortgegangen«, sagte der Portier des Nachtklubs. »Ich habe schon vorhin versucht, den Wagen für die Dame zu rufen.«

      »Der Kerl schläft wahrscheinlich«, meinte Smith und ging über die Straße. Dick folgte.

      Der Chefinspektor sah durch das geschlossene Fenster, konnte aber im Innern nichts erkennen. Als er schließlich die Tür aufmachte, sah er jemand am Boden liegen.

      »Der Mensch scheint sinnlos betrunken zu sein!« rief Smith und leuchtete die Gestalt mit seiner Lampe an.

      Das Gesicht war grauenvoll entstellt, denn der Mann hatte aus nächster Nähe einen Schuss in den Kopf erhalten. Aber Smith erkannte trotzdem, daß Mr. Horace Tom Tickler tot in diesem Wagen lag.

      »Was, den hat man auch auf eine Spazierfahrt mitgenommen?« fragte der Chefinspektor verstört. »Großer Gott, wir leben doch nicht in Chicago!«

      4

      Fünf Minuten später war ein Dutzend Polizeibeamter zur Stelle. Ein Sergeant in der Marlborough Street, der gerade einen Betrunkenen transportierte, hatte sie alarmiert.

      »Der ist mit einer Pistole von sehr kleinem Kaliber aus allernächster Nähe erschossen worden«, sagte er, als er den Toten oberflächlich untersucht hatte.

      Kurz darauf kam der Krankenwagen, und Horace Tom Ticklers Leiche wurde fortgeschafft. Ein Polizist brachte das Auto zur nächsten Polizeiwache. Die Nummer war bereits aufgeschrieben, und Scotland Yard hatte Beamte ausgeschickt, um den Eigentümer, den Taxichauffeur Wells, aufzutreiben.

      Man hatte Dick Allenby nicht besonders eingeladen, an den Ermittlungen teilzunehmen, aber er ging trotzdem zur Polizeiwache mit.

      Der Mann war tatsächlich im Wagen erschossen worden. Das Geschoss hatte ein Loch in den Lederbezug gerissen.

      »Wahrscheinlich lebte er noch, als er auf dem Boden lag«, meinte Smith. »Der Mörder muß einen zweiten Schuss abgefeuert haben. Wir haben nämlich eine Kugel im Boden des Wagens entdeckt.«

      »Haben Sie den Chauffeur gefunden?« fragte Dick.

      »Der ist auf dem Weg hierher.«

      Mr. Wells war entsetzt, als er erfuhr, unter welchen Umständen man sein Auto gefunden hatte. Seine Aussagen waren klar.

      Kurz vor zwei Uhr hatte er den Wagen wie gewöhnlich vor der verschlossenen Garage stehenlassen, damit er am frühen Morgen geputzt und für die Tagestour fertiggemacht werden konnte. Er durfte das riskieren, da Taxis äußerst selten gestohlen wurden; sie konnten leicht erkannt werden und brachten daher den Autodieben nichts ein.

      Wells hatte ein vorzügliches Alibi. Als er den Wagen verlassen hatte, war er zur nächsten Polizeiwache gegangen, um dort einen Regenschirm СКАЧАТЬ