Das Törtchen-Team in Turbulenzen. Honora Holler
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Название: Das Törtchen-Team in Turbulenzen

Автор: Honora Holler

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Das Törtchen-Team

isbn: 9783742774712

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СКАЧАТЬ Lulu ihren Monolog und warf den Törtchen einen vernichteten Blick zu, bevor sie geziert in ein Gurkensandwich biss, das Ines ihr gebracht hatte. Natalia nickte stumm und schaute verwundert zwischen Onta und Lulu hin und her. Die Spannung zwischen beiden war nicht zu übersehen. Onta schaute mit Bedauern auf das leere Tablett. Sophie konnte sich ein leises gigglen nicht verkneifen, wohingegen Suki liebenswert fragte: „Willst du noch was, du kleiner Vielfraß?" Onta lachte, bis sie Tränen in den Augen hatte, und prustete ein: „Ja“, hervor. Suki schüttelte grinsend den Kopf und wandte sich Natalia zu: „Kann ich dir auch was mitbringen?“ „Ich gehe lieber selbst“, erwiderte diese leicht schockiert und stand auf. Sophie sah, wie Lulus Augen schmal wurden, als sie Natalia hinterher schaute. Natalia war schlank, hatte leicht schräg stehende Augen, hohe Wangenknochen und schwarze Haare. Ihre Kleidung sah teuer aus ebenso ihre Ledertasche, die sie mit sich trug. Nun ja, neue Konkurrenz für Prinzessin Lulu, dachte Sophie und zuckte innerlich mit den Schultern. „Was erwartet uns heute noch?", fragte Onta als Suki mit einem weiteren Törtchentablett zurückgekommen war und sich setzte. Bevor Suki antwortete, legte sie sich ein Törtchen auf ihren Teller, schaute Onta tief in Augen und kramte dann bewusst langsam in ihrer Tasche. „Also nachher haben wir Literatur, Kunst und Geschichte und am Nachmittag, stellen sich die Lehrer der Schwerpunktfächer vor und anschließend haben wir Sport bei Frau Wagener“, schloss sie ihre Ausführung, bevor sie sich ihrem Törtchen zuwandte.

      Fünf Tage waren vergangen. Fünf anstrengende Tage, wie Sophie fand. Es gab so viel Neues zu entdecken, der Informatikunterricht, Physik mit Frau Linse und das neue computergestützte Lernsystem. Jeden Abend war sie erschöpft im Bett eingeschlafen, zu Frau Hummel hatte sie es gar nicht mehr geschafft so wenig Zeit war ihr geblieben.

      „Und hast du dich schon entschieden?“, fragte Onta sie von der Seite. Sie saßen im Gruppenraum, jede von ihnen hatte den Zettel mit den Wahlmöglichkeiten vor sich liegen. „Also“, fing Sophie an und betonte jeden einzelnen Buchstaben. Sie setzte den Stift an, kreuzte ihren Schwerpunktbereich - Naturwissenschaften, was sonst - an und legte ihn wieder zur Seite und begann zu grübeln. Sie schaute zu Suki und Onta. Suki schaute konzentriert auf das Papier, wohingegen Onta unsicher schien. „Ich nehme Kunst als Schwerpunktbereich“, meinte Suki machte energisch ein Kreuz auf dem Papier. „Nicht Sprachen?“, fragte Sophie überrascht. Suki schüttelte den Kopf. „Nein, Japanisch kann ich zu Hause weiter lernen. Musik und Kunst interessieren mich einfach mehr.“ Sie machte eine Pause. „Frau Kanzai wird wahrscheinlich enttäuscht sein, dass ich kein Japanisch mache, doch meine Eltern unterstützen mich in meiner Entscheidung", fügte sie noch hinzu. Onta seufzte laut von der Seite. Beide blickten sie an. „Und du?“, fragte Sophie. „Ich?“, antwortete Onta verzweifelt. „Ich kann mich nicht entscheiden. Sport oder Sprachen. Aimee meint Sprachen, da ich davon später mehr hätte. Doch Sport fliegt mir einfach zu, da müsste ich mich nicht so anstrengen. Schwierig“, sagte sie und schaute auf das Papier. Sophie schaute Onta an. Sie war froh, dass sie keine Wahl hatte. Für Sprachen war sie zu untalentiert ebenso wie für Kunst und für Sport als Schwerpunktbereich, war sie zu unsportlich. „So!“, sagte Onta entschieden und setzte ihr Kreuz. „Und?“ „Sprachen! Und glücklicherweise muss ich mich erst im nächsten Jahr entscheiden, für welche Sprachen“, sprach sie mit Erleichterung in der Stimme. „Tja, dann bleibt uns nur noch die Wahl des Sportfaches", meinte Suki grüblerisch.

      In der folgenden halben Stunde diskutierten sie über die Vor- und Nachteile von Schach als Sportart, ebenso wie Schwimmen oder Ballett. Vor Pferden hatte Sophie Angst, Schach wiederum war Onta zu langweilig. „Wisst ihr was?“, unterbrach Suki Sophies und Ontas Diskussion. Beide schauten sie an. „Wie wäre es mit Kendo?“, schlug sie ihren Freundinnen vor. „Kendo? Bei Meister Ochji?“, entfuhr es Sophie und Onta gleichzeitig ungläubig. Suki nickte. „Ja, ich habe es schon in Japan gemacht. Es verlangt keine akrobatischen Glanzleistungen, also für uns alle machbar. Na, was haltet ihr davon?“, sagte sie und strahlte sie aus ihren schwarzen Augen an. Sophie runzelte sie Stirn. Kendo? Hm. Gut besser als die anderen Kampfsportarten. Doch auch besser als Schach? Sie schaute zu Onta, die ihren Kopf zur Seite gelegt hatte. „Also gut ich mach mit“, stimmte Onta zu und kreuzte Kendo an. Sophie stand unter Zugzwang: Schach mit den Jungs oder Kendo mit den Mädchen? Sie seufzte. „Also gut, Kendo!“ Sie vertraute Suki und ihrer Einschätzung.

      Stress ohne Ende

      „Onta weißt du schon ein passendes Geschenk für Suki?“, fragte Sophie ihre Freundin, als sie bei Frau Hummel am Samstagmorgen angekommen war. Onta zog ihre Nase kraus, runzelte die Stirn und sagte dann mit bedeutungsvoller Mine: „Nein! Hast du schon eine Idee?“ Sophie schüttelte enttäuscht den Kopf. Wie blöd, sie hatte gedacht, dass Onta etwas hatte. Sie hatte sich die halbe Nacht das Hirn verrenkt, um was zu finden. Vergeblich, wie sie morgens um fünf feststellte und noch einmal kurz einschlief, bis sie der Wecker rausklingelte. „Vielleicht ...“, fing Onta an. „Vielleicht, was?“, hakte Sophie nach. „Vielleicht ein neues Schreibmäppchen. Du weißt schon, ihres hat einen großen Tintenfleck, nachdem ihr Füller ausgelaufen war.“ Stimmt, das war vielleicht einer Sauerei gewesen. Doch sollte man seiner besten Freundin zum dreizehnten Geburtstag ein neues Mäppchen schenken? Sophie war nicht überzeugt. Würde sie sich darüber freuen? Eher nicht! Sie würde sich über eine Übersetzung von Rowan Jacobsens Buch über den plötzlichen Tod der Honigbienen freuen. Oder über ein Teleskop. Oder ...? Die Ankunft Frau Hummels unterbrach die Suche nach einer Geschenkidee. Sophie und Onta mussten sich konzentrieren, damit sie die Rezepturen richtig ausführten und keine Fehler machten. Biskuitteig verzieh schließlich keine Unachtsamkeiten, wie Sophie schon festgestellt hatte. Später als sie die kleinen Törtchen mit kandierten Blüten und Zuckerpaste verzierten, kam Sophie eine Idee. „Wie wäre es, wenn wir Suki ein Kalligrafie-Set schenken?“ Onta richtete sich auf und versuchte, keine Zuckerpasten zu verschmieren. „Keine schlechte Idee“, meinte sie und schaute auf ihre fertigen Törtchen. Sophie folgte ihrem skeptischen Blick und sie musste zugeben, mit Sukis elegant geschwungen Verzierungen hatten diese nicht wirklich Ähnlichkeit. „Doch, wo bekommen wir ein schönes?“, fragte Onta zurück. In der Tat, das war ein Problem. Sophie überlegte: Im Kaufhaus, wo ihre Mutter arbeitet, hatte sie noch nie eins gesehen. Wäre Schule würde sie Frau Kanzai fragen, die Japanisch-Lehrerin. Suki und ihre Familie konnten sie ja schlecht Fragen. „Weißt du was, wir machen nachher einfach eine Internet-Recherche. Dann wissen wir, auf was wir achten müssen und wo wir es bekommen können“, schlug Sophie Onta vor.

      „Hast du es?“, fragte Sophie eine Woche später Onta aufgeregt. „Ja, du nervöses Huhn“, neckte Onta sie. „Es ist heute gekommen.“ Stolz präsentierte Onta Sophie das rechteckige Paket, das in einen schimmernden Seidenstoff eingepackt war. „Schön“, bewunderte Sophie das Geschenk. Aimee kam die Treppe runter. „Na, da habt ihr ja richtig Glück gehabt“, kommentierte sie mit einem Blick das Geschenk. „Ja, nochmals vielen Dank.“ „Keine Ursache Sophie“, winkte Aimee freudestrahlend ab und scheuchte sie zum Aufbruch hinaus. Ontas große Schwester hatte das Kalligrafie-Set in Japan bestellt, nachdem Onta ihr berichtete hatte, wie schwierig es sei, hier das passende zu finden. Per Expresspost war es heute Morgen angekommen. Glück gehabt, wirklich, dachte Sophie, sonst würden sie jetzt nur mit einem Verlegenheitsgutschein dastehen.

      Glück hatte auch das Geburtstagskind: Es war warm und trocken. Was im September nicht immer gegeben war. Die kleine Gruppe, die sich auf in den Blütenfeldweg machte, staunte nicht schlecht, als die angekommen waren. Im ganzen Garten waren Lampions verteilt und leuchtenden sanft im hereinbrechenden Abendlicht. Ein japanisches Windspiel hing an der Gartentür und klingelte leise. „Wahnsinn“, meinte Onta leise. Mit einem „Wunderschön“, kommentierte Sophie und Aimee die Szenerie. Nur Frau Hummel und Sophies Mutter lächelten still vor sich hin. Da kommt noch was, das war nicht alles an Überraschungen, dachte Sophie bei sich, als sie in die Gesichter ihrer Mutter und Frau Hummel schaute.

      Frau Asoko und das Geburtstagskind begrüßte die kleine Gruppe in traditionellen Kimonos mit einem „Konbanwa“. Sukis Kimono mit den langen Ärmeln schillerte im Licht der Lampions als sie die Geschenke entgegennahm und wegtrugen. СКАЧАТЬ