Der Wüstensklave. J. D. Möckli
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Wüstensklave - J. D. Möckli страница 7

Название: Der Wüstensklave

Автор: J. D. Möckli

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wüstensklave

isbn: 9783742741554

isbn:

СКАЧАТЬ habe vorhin nicht übertrieben, als ich sagte, dass du krank bist. Wir haben noch ein ganzes Stück zu laufen. Schaffst du das?« Fragend sieht Kai sein Gegenüber an.

      »Ich schaff das schon.« Dann nimmt Yari seinen ganzen Mut zusammen. »Ich wäre nur froh, wenn wir langsam gehen könnten.« Dass er das Gefühl hat, zu verdursten, sagt er seinem neuen Besitzer lieber nicht. Wer weiß, vielleicht wäre es dann mit der Freundlichkeit vorbei.

      »Das sollte kein Problem sein. Yu kann mit Rashid ja vorgehen, wenn wir ihm zu langsam sind.«

      In gemächlichem Tempo gehen sie weiter durch die Straßen, bis sie an einem Marktstand vorbeikommen, an dem man Wasser kaufen kann. Sehnsüchtig blickt Yari auf die Flaschen.

      »He, Kai, ich habe ja noch etwas Geld übrig. Ich spendiere eine Runde Wasser«, meint Yusaku.

      Noch bevor Kai etwas sagen kann, hält er eine Wasserflasche in der Hand und nicht nur er: Yusaku hat auch an die beiden Sklaven gedacht und jedem eine Flasche gekauft.

      Jede Vorsicht vergessend, beginnt Yari durstig zu trinken, bis ihm siedend heiß einfällt, dass er das ohne die Erlaubnis seines neuen Besitzers gar nicht darf. Auf Schläge gefasst senkt er die Flasche wieder, doch zu seinem Erstaunen sagt niemand etwas zu seinem Verhalten. Stattdessen wird ihm ein nachsichtiges Lächeln zugeworfen.

      »Wenn du willst, kannst du meine Flasche auch noch haben.« Kai hält Yari sein Wasser hin und nimmt ihm die leere Flasche ab.

      »Danke.« Endlich kann er seinen Durst richtig stillen.

      An einer Kreuzung trennen sich die Wege der Freunde.

      Kai und Yari gehen nun noch langsamer weiter und machen auch öfter eine kleine Pause, daher brauchen sie für die Strecke bis zu Kais Laden fast eine Stunde.

      »Also, da wären wir.« Kai ist etwas nervös. Immerhin weiß sein Großvater ja noch nicht, dass sie ab heute zu dritt sein werden.

      Zusammen mit Yari betritt er seinen Laden, was das Glöckchen über der Tür zum Bimmeln bringt.

      »Großvater! Ich bin wieder da!« Suchend schaut er sich im Laden um.

      »Ah, Kai, da bist du ja wieder.« Ren kommt grinsend hinter einem der Regale hervor. »Wen hast du denn da mitgebracht?« Neugierig mustert er den fremden jungen Mann, der hinter seinem Enkel steht.

      »Ähm, das ist Yari. Yari das ist mein Großvater Ren.«

      Freundlich lächelnd hält Ren dem jungen Mann seine Hand hin, die nach einem kurzen Zögern ergriffen wird. »Wenn ich das richtig sehe«, sagt Ren mit einem Blick auf das Sklavenhalsband, »ist das unser Familiensymbol, darum heiße ich dich einfach mal in unserer Familie willkommen.« Mit festem Griff schüttelt er Yaris Hand. »

      Ähm, danke Sir«, erwidert Yari unsicher.

      »Ach Junge, nenn mich einfach nur Ren. – Kai, der Nachmittag war ruhig. Du kannst dich also in Ruhe um unseren Familienzuwachs kümmern. Wenn was ist, rufe ich dich.« Resolut schiebt er seinen Enkel aus dem Laden.

      Da Yari nicht so recht weiß, was er jetzt machen soll, folgt er den beiden in den hinteren Teil des Hauses.

      »So, ich bin dann wieder im Laden.«

      Schon ist Ren verschwunden und lässt die beiden jungen Männer allein im Flur zurück.

      »Also, dann würde ich sagen, dass wir dich erst in ein heißes Bad und dann ins Bett stecken. Komm mit, Yari.«

      Zusammen gehen sie durch eine Tür auf der rechten Seite des Flurs. Dahinter verbirgt sich ein schlichtes Badezimmer. Die eiserne Wanne ist gerade groß genug für eine Person und verfügt über zwei Wasserhähne.

      »Unser Kaiser hat vor ein paar Jahren seine Technolimagi dafür Sorgen lassen, dass alle Bewohner der Städte in der Küche und im Bad fließendes Wasser haben. Heiß und kalt.«

      Stolz beginnt Kai das heiße Wasser in die Wanne laufen zu lassen, bis diese zur Hälfte gefüllt ist.

      »Ich schau mal nach, ob ich noch irgendwo Sachen habe, die dir passen könnten. Du machst es dir solange in der Wanne gemütlich.« In der Tür dreht sich Kai noch mal um. »Du kannst das Halsband übrigens ausziehen, solange du das Haus beziehungsweise den Hinterhof nicht verlässt.« Mit diesen Worten verlässt Kai das Badezimmer und lässt einen verwirrten und verunsicherten Yari zurück.

      Nach kurzem Zögern löst Yari das Leder um seinen Hals, wofür er den Spiegel über dem Waschbecken als Orientierungshilfe benutzt. Dann zieht er sich die verschlissene Tunika sowie die Sandalen aus und lässt sich in das angenehm heiße Wasser gleiten, das an den offenen Stellen auf seiner Haut etwas brennt.

      Unterdessen geht Kai auf den Dachboden, wo sie in einer Kiste die Kleidung von seinem Vater aufbewahren. Da Yari etwa dessen Größe hat, könnten ihm die Sachen so halbwegs passen. Außerdem ist alles besser, als diese verschlissene Tunika.

      Bepackt mit zwei Hosen und zwei Hemden geht Kai wieder nach unten ins Badezimmer. Ohne anzuklopfen betritt er den Raum, was Yari erschrocken hochfahren lässt.

      »Keine Sorge, ich bin es nur. Ich habe dir hier ein paar Sachen rausgesucht. Vermutlich sind sie dir etwas zu groß, aber sie werden ihren Zweck erfüllen, bis wir dir etwas Neues besorgt haben.«

      Kai versucht möglichst ruhig zu sprechen, weil er merkt, dass ihn Yari misstrauisch beobachtet. Dabei legt er die Sachen auf den kleinen Hocker, der neben der Toilette an der Wand steht.

      Mit ruhigen Schritten geht er nun zu dem Schrank neben der Tür, nimmt eines der großen Frotteetücher heraus und legt es neben der Wanne auf den Boden. »Komm bitte ins Wohnzimmer, wenn du fertig bist. Das ist die Treppe hoch, der Raum auf der rechten Seite. Ich zeige dir dann dein Zimmer.«

      Erst als Kai wieder weg ist, kann sich Yari ein wenig entspannen. Trotzdem beeilt er sich, will er doch die Geduld seines neuen Besitzers nicht zu sehr belasten.

      Bedauernd steigt er schließlich aus dem warmen Wasser und nimmt sich das bereitgelegte Handtuch. Schnell trocknet er sich ab und schlüpft in eine der braunen Hosen. Sie ist wirklich ein wenig zu groß, rutscht ihm aber zum Glück nicht runter. Dann greift er zu einem der beigen Hemden. Auch das ist etwas zu groß, aber wenn er die Ärmel hochkrempelt, geht es. Außerdem kann er sich kaum noch daran erinnern, wann er das letzte Mal etwas anderes als die Sklaventunika getragen hat, daher ist er froh und freut sich sogar etwas. Kurz überlegt er, ob er das Halsband wieder anziehen soll, legt es dann aber mit einem Anflug von Mut zu den restlichen Sachen, die er sich unter den Arm klemmt.

      Barfuß verlässt er das Badezimmer und geht wie befohlen die Treppe nach oben und dann in den Raum auf der rechten Seite.

      Dort wird er schon von Kai erwartet: »Das ging aber schnell. Dann kann ich dir ja gleich dein Zimmer zeigen.« Er deutet Yari an, dass er ihm folgen soll und geht voraus.

      »Das Badezimmer kennst du ja schon. Wenn du es benutzt, dreh einfach das kleine Schild an der Tür um. Das ist unser Zeichen, dass es besetzt ist. Die Küche ist genau unter dem Wohnzimmer und neben dem Badezimmer. Den Laden kennst du ja schon. Und dann gibt es noch das Lager, aber das werde ich dir zeigen, wenn du dich ausgeruht hast. Hier oben sind das Wohnzimmer, die Tür zum Dachboden«, er deutet auf die rechte Seite, »und die Schlafzimmer von Großvater und mir. Das da auf der linken Seite ist seines und das СКАЧАТЬ