Traumwandler. Julia Skye
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Название: Traumwandler

Автор: Julia Skye

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: 2

isbn: 9783753190259

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СКАЧАТЬ Meine Gedanken rasten. War sie die Frau, mit der sein Dad meine Schwester betrogen hatte? War sie deshalb im Norden – weil sie das mit Melody herausbekommen hatte? Allmählich wurde ich mir bewusst, dass unsere zwei Familiengeschichten ziemlich ineinander verstrickt waren.

      Was würde er tun, wenn er je herausfand, dass Melody meine Schwester war?

      Plötzlich bekam ich Panik: Ich wusste, dass Melody und ich uns ziemlich ähnlich sahen. Was, wenn Lilíth mich erkannte? Hatte sie Melody gekannt?

      Das weißt du alles gar nicht, versuchte ich mich zu beruhigen.

      „Aber wenn du… ein Waldelf bist“, fing ich zögerlich an. „Wieso ist deine Mutter dann die Königin der Schneeelfen? Sollte sie nicht die Königin der Waldelfen sein?“

      Sein Blick wurde ein wenig dunkler. „Sollte“, wiederholte er. „Vermutlich schon… allerdings ist sie schon seit Jahren nicht mehr im Wald gewesen.“

      Ich wäre beinahe gestolpert. „Warum?“ Ich quiekte fast.

      Dieses Mal schien er so in seinen Gedanken versunken zu sein, dass er meinen merkwürdigen Stimmungsumschwung gar nicht bemerkte. „Mein Vater ist tot“, sagte er schließlich. „Wusstest du das?“

      Ich war verblüfft darüber, wie wenig Gefühle in seiner Stimme mitschwangen. Keine Trauer, keine Wut… er sagte es ganz sachlich, als würde er es mir aus einem Geschichtsbuch vorlesen.

      Irritiert darüber, dass er mir das erzählte, schüttelte ich nur lahm den Kopf. „Nein“, log ich, meine Stimme war leise. „Ist sie deshalb gegangen?“, fügte ich hinzu. Bitte sag, sie ist deshalb gegangen!

      Eine Faust schloss sich um mein Herz, als er den Kopf schüttelte. „Nein.“ Er stieß die Luft aus. „Kurz vor seinem Tod… hat mein Vater sie betrogen. Mit einer anderen Frau.“ Er warf mir einen kurzen Blick zu. „Sie hat es herausgefunden.“

      Aber hatte er sie dann benutzt, um meine Schwester zu betrügen? Oder war noch eine dritte im Spiel gewesen? Du liebe Güte, sein Vater war ja ein richtiger Casanova gewesen!

      Hieß das, er war auch so? Unwillkürlich dachte ich an unseren Kuss.

      „Oh“, sagte ich erneut; dieses Mal war meine Stimme kaum mehr zu hören.

      „Es tut mir leid“, sagte ich schließlich lahm. „Wegen… deinen Eltern.“

      Er zuckte nur die Achseln. „Mir nicht. Es war die Entscheidung meiner Mutter zu gehen – ich denke, ich hätte dasselbe getan.“

      „Ja, ich auch“, murmelte ich. „Dein Vater ist ja ziemlich… naja… frauenfreudig“, platzte es dann aus mir heraus. Gleich darauf wurde ich knallrot.

       Vielen Dank fürs Gespräch, Caro.

      Einen Moment lang sah er mich überrascht an, dann lachte er auf einmal laut los.

      Ich merkte, wie mir warm wurde. Ich liebte sein Lachen so sehr. Automatisch stahl sich auch ein Lächeln auf meine Lippen.

      „Allerdings“, sagte er schließlich, als sein Lachen verebbt war. Amüsiert sah er mich an.

      Ich schluckte mein „Ich hoffe, das ist nicht vererbbar“ herunter. „War er ein König?“

      Solas wurde wieder ernst. Er schüttelte den Kopf. „Bei den Waldelfen gibt es so etwas nicht. Er war… der Anführer, ja. Allerdings haben wir nicht einen König wie die Schneeelfen oder die Seeelfen.“

      „Sie haben auch keinen König“, erwiderte ich. „Sondern eine Königin, richtig?“ Ich konnte nicht anders, als ihn auftrumpfend anzublicken.

      Erneut sah es so aus, als müsse er sich ein Lächeln verkneifen. „Allerdings. Sehr verspottet von den Menschen. Dort wäre es undenkbar, dass es eine Königin gäbe.“

      „Ach, kein Wunder haben die immer nur Krieg“, erwiderte ich schnippisch. „Und soweit ich mich erinnere, waren diese Idioten, die die Burgen gebaut haben und gleich darauf einen Krieg anfingen, auch Männer, nicht wahr?“ Ich hob die Augenbrauen.

      Er warf mir einen entwaffnenden Blick zu; musste aber eingestehen, dass ich Recht hatte. „Was ist mit dir?“, sagte er plötzlich.

      Ich blinzelte verdutzt. „Ich? Ich bin keine Königin.“

      Sein Mundwinkel zuckte. „Das meinte ich nicht. Was ist… mit deinen Eltern?“ Und dann sprach er plötzlich genau meine Gedanken aus: „Unglaublich, dass ich schon wochenlang mit dir unterwegs bin und überhaupt nichts über dich weiß.“

      Unglaublich, dass ich dich schon geküsst habe und gar nichts über dich weiß, spann ich seine Gedanken weiter. Für einen Moment bildete ich mir ein, genau diese Worte in seinen Augen aufblitzen zu sehen.

      „Meine Eltern“, wiederholte ich. Unwillkürlich musste ich an Mum und Dad denken, wie ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Dads Worte: Wenn er dir je wehtut, sag ihm, dass er ein Wörtchen mit mir zu reden hat. Unwillkürlich musste ich grinsen.

      „Meine Eltern sind...“ Ich dachte an ihre Blicke, als ich ihnen von Solas erzählt hatte. „Sie haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt“, sagte ich schließlich vage.

      Der Elf hob die Brauen. „Das sagt mir jetzt natürlich alles“, erwiderte er, leicht spöttisch.

      Ich konnte es nicht verhindern; erneut wurde ich rot. „Mein Vater ist… ähm… nun ja, er wollte mich niemals, alleine nachts nach draußen lassen und so“, sagte ich und versuchte verzweifelt, Solas etwas zu erzählen, was nichts von alldem preisgab.

      Er sah verwirrt aus. „Warum denn das?“

      „Weil es gefährlich ist“, sagte ich. „Ich meine… dachte er.“ Lahm verstummte ich. Er schien es absolut nicht zu verstehen. „Meine Mutter“, redete ich hastig weiter, „sie ist… wie meine beste Freundin. Mit ihr kann ich über alles reden“, ich verlor mich für den Augenblick in meinen Erinnerungen, „du weißt schon; über meine Freundinnen, über Jungs und über -“ Abrupt brach ich ab.

       Jungs.

      Verdammt. Was dachte er nun, wie alt ich war? Wäre ich 1000 Jahre alt, hätte ich sicher schon mindestens 900+ Jahre nicht mehr über Jungs nachgedacht.

      „Ich meine, Männer“, korrigierte ich mich hastig; drei Stunden später.

      Wieder hob er die Brauen und sein Blick wurde so eindringlich, dass mein ganzer Körper zu prickeln begann. „Interessant“, sagte er nur, in einem Ton, der mir das Blut zum Kochen brachte.

      Für den Bruchteil einer Sekunde hätte ich schwören können, dass sein Blick zu meinen Lippen wanderte. Dann drehte er sich wieder weg und ging weiter.

      Ich nahm mir einen Moment, um mir gedanklich auf die Stirn zu schlagen und mich und Caro zu verfluchen, dann folgte ich ihm.

      „Deine Mutter weiß aber nicht, dass wir kommen oder?“, versuchte ich, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Vermutlich nicht gerade eine bessere.

      Er schüttelte den Kopf. „Nein.“

      „Glaubst СКАЧАТЬ