Название: Methoden der projektorientierten Risikoanalyse
Автор: Torsten Stau
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная деловая литература
isbn: 9783753192659
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Gesetze aller Art
Sicherheitsvorschriften
Normen
Vertragsvereinbarungen
finanzielle Beschränkungen
technische Beschränkungen
personelle Beschränkungen
Zeitbeschränkungen
Cooper und Chapman [11] sehen fünf verschiedene Situationen, in denen Unsicherheiten eine bedeutende Rolle spielen und in denen geeignete Formen der Risikoanalyse zur Anwendung kommen könnten:
Bei der Bewertung eines geplanten Projekts oder einer beabsichtigten Investition vor der Durchführung muss, oft auf der Basis minimaler Informationen, eine Entscheidung getroffen werden, um ggf. das Projekt aufzugeben, es hinauszuschieben oder um mit detaillierteren Durchführbarkeitsstudien fortzufahren.
Eine Entscheidung kann notwendig sein, bevor man ein kleineres Nebenprojekt übernimmt oder darin verwickelt wird. Dieses ist besonders der Fall, wenn man ohnehin knapp kalkuliert hat und der vorher berechnete Nutzen die Kosten kaum aufwiegt.
Risikoanalyse ist ratsam, wenn ein Projekt oder eine Investition mit ungewöhnlichen Risiken oder Unsicherheiten verbunden ist, so dass der Bereich für die zu erwartenden Ergebnisse nicht ohne weiteres absehbar oder zu weit gesteckt ist.
Strategische Entscheidungen sind notwendig, wenn zwischen Projektalternativen gewählt werden muss, die für einen Projektplan in Frage kommen, der bereits zu einem früheren Stadium festgelegt worden ist.
Risikoanalyse ist ratsam für taktische Entscheidungen, um einen detaillierten Plan zu entwickeln oder Projektspezifikationen zu optimieren für ein Projektkonzept, das bereits genehmigt worden ist.
Entscheidungen sind zu treffen, um das Risiko eines Verfehlens der angestrebten Projektziele so gering wie möglich zu halten.
Die Risikoanalyse besteht aus folgenden drei Aufgabengebieten:
Diese drei Aufgabenbereiche der Risikoanalyse sind nicht voneinander unabhängig und deshalb nicht klar voneinander zu trennen. Die oben genannte Einteilung wird jedoch in praktisch allen verwendeten Quellen eingehalten.
Den Schwerpunkt jeder Risikoanalyse bilden dabei die beiden ersten Phasen. Sie stellen die eigentliche Risikoanalyse im Sinne einer Maßnahme zur Informationsbeschaffung dar und werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert. Die Phase der Risikoverarbeitung ist dagegen nach Fürnrohr [1] weitgehend "handwerklicher Natur".
4.1. Risikoidentifikation
Vor der Bewertung und Analyse eines Risikos muss dieses zuerst erkannt werden. Die Aufgabe der Risikoidentifikation (risk identification) ist also das schrittweise Aufdecken und Erkennen projektspezifischer Unsicherheiten, d.h. es wird die Frage beantwortet: "Was kann schiefgehen?" Parallel zur Identifikation der Risiken sind diese als Basis der nachfolgenden Bewertung durch die Experten zu beschreiben. Die identifizierten und dokumentierten Risiken sollten in einer Gruppe zusammengefasst werden, um Mehrfachbewertungen auszuschließen. Laut Franke (in [2]) ist das Ziel der Risikoidentifikation, "die Risiken in einem projektspezifischen Risikokatalog zusammenzustellen. Dieser Risikokatalog stellt die Grundlage für die folgende Risikobewertung dar."
In Anlehnung an Charette [4] lässt sich die Risikoidentifikation in folgende drei Abschnitte gliedern:
4.1.1. RES
Zuerst wird ein sogenannter RES (risk estimate of the situation) erstellt. Die Bezeichnung ist ein wenig verwirrend, da die zweite Phase der Risikoanalyse, die Risikoberechnung, als risk estimation bezeichnet wird. Das Ziel dieses Schrittes ist es, die folgenden vier Projektelemente eindeutig zu identifizieren:
Projektziele
Strategie
Taktiken
Mittel, um die Projektziele zu erreichen
Es kann natürlich nicht sichergestellt werden, dass die Projektziele messbar und kontrollierbar sind (zumal die Risikoanalyse dann hinfällig würde). Es sollte jedoch sichergestellt werden, dass wenigstens zwei alternative Strategien und/oder Taktiken zum Erreichen der Projektziele existieren. Identifiziert werden müssen außerdem die Beziehungen, in denen die Mittel zu den Projektzielen stehen. Alle diese Elemente sollten im Projektplan klar formuliert werden. Die Projektziele sind die sogenannten Erfolgskriterien des Projekts. Solche Erfolgskriterien können z.B. sein:
Profit maximieren
Kosten minimieren
Verlustrisiko minimieren
Umsätze maximieren
Schwankungen minimieren
vorteilhaftes Image erreichen
Qualität maximieren
Wachstumsrate maximieren
Firmenansehen maximieren
Projektziele lassen sich am besten identifizieren, indem man fragt: "Woran erkenne ich, dass ich fertig bin?" Die Projektziele sollten in irgendeiner Form nach Prioritäten sortiert werden. Die Messbarkeit der Projektziele ist nicht nur notwendig für die Festlegung von Strategie und Taktiken, sondern auch zur Überwachung des Projekts und damit zur rechtzeitigen Erkennung von auftretenden Schwierigkeiten. Die besten Projektziele sind "binärer" Natur – entweder sie werden erreicht oder nicht.
Die Strategie ist eine Sammlung grober Richtlinien, unter denen die Projektziele erreicht werden sollen. Charette [4] nennt als Beispiel den Golfsport. Die Strategie wäre es beispielsweise, mit möglichst wenigen Schlägen den Golfplatz zu durchlaufen. Strategien bestehen gewöhnlich aus vier Komponenten:
der technischen Komponente
der operationalen Komponente
der logistischen Komponente
der sozialen Komponente
Alle diese Komponenten müssen berücksichtigt werden bei der Entwicklung einer Strategie. Nicht jede Strategie ist die beste zum Erreichen jedes Ziels, aber eine Strategie sollte möglichst einfach gehalten werden. Eine Strategie ändert sich nicht, solange sich die Projektziele nicht ändern, ist also nicht zeitabhängig.
Die Taktiken sind die operationalen Elemente einer Strategie. Taktiken legen fest, wie unter bestimmten Situationen die Projektziele erreicht werden können. Beim Golf sind also beispielsweise die Taktiken, in welcher Situation welcher Schläger und welcher Schlag benutzt СКАЧАТЬ