Milly Darrell. Мэри Элизабет Брэддон
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Название: Milly Darrell

Автор: Мэри Элизабет Брэддон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754183731

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СКАЧАТЬ ausgenommen, daß ich weiß, daß er Dich liebt.«

      »Ah, Mary, es war eine Zeit, wo Du an ihm zweifeltest.«

      »Diese Zeit ist ganz vorüber.«

      Sie küßte mich, als sie mir die Tasse zurückgab und versprach mir, wieder zu schlafen, während ich in mein Zimmer ging, um einen langen Brief nach Hause zu schreiben.

      Ich wer in dieser Weise länger als eine Stunde beschäftigt und dann ging ich hinunter in die Halle, um meinen Brief in den dazu bestimmten Kasten zu legen, damit ihn der Postbote am andern Morgen mitnehmen könnte.

      Es war jetzt nahe an zehn Uhr und ich wurde durch das Geräusch an der Hausthüre überrascht, welche von Außen leise geöffnet wurde. Ich drehte mich rasch um und sah Mrs. Darrell mit triefenden Kleidern eintreten.

      »Gütiger Himmel!« rief ich unwillkürlich, »waren Sie die ganze Zeit über im Regen draußen, Mrs. Darrell?«

      »Ja« ich bin draußen gewesen,« antwortete sie in verlegenem ungeduldigen Tone. »Komm das Ihren nüchternen Ideen von Anstand so schrecklich vor? Ich vermochte es diesen Abend im Hause nicht mehr auszuhalten. Man hat zuweilen fieberhafte Phantasien, — wenigstens habe ich sie — und ich zog es vor, lieber im Regen, als gar nicht draußen zu sein. Gute Nacht.«

      Sie eilte mit leichten Schritten die Treppe hinauf und ich kehrte in mein Zimmer zurück, mich wundernd, was Mrs. Darrell so lange draußen aufgehalten habe — ob sie irgend einen speziellen Gang gehabt, oder ob sie nur ohne Zweck in den Gärten und Anlagen herumgewandert sei.

      Einige Tage lang ging es mit Milly sehr gut, dann trat eine leichte Verschlimmerung ein und die Symptome waren nicht sehr günstig. Mr. Hale versicherte uns, es sei keine Ursache zur Besorgniß vorhanden; die Genesung sei nur ein wenig verzögert.

      Mr. Egerton war indeß sehr beunruhigt und bestand darauf, daß ein berühmter Arzt von Manchester berufen werde.

      Der große Mann kam und seine Absicht stimmte ganz mit Dr. Hale überein. Es sei nicht die geringste Ursache zur Besorgniß vorhanden. Sorgsame Pflege und Ruhe seien die wesentlichsten Erfordernisse. Er rieth, eine gelernte Wärterin anzunehmen. Aber ich bat so ernstlich, man möge mir und ihrer Dienerin wie bisher die Pflege Milly’s überlassen, und setzte meine Befähigung dazu so eindringlich auseinander, daß er endlich einwilligte.

      Mrs. Darrell war bei dieser Unterredung zugegen und ich war sehr überrascht, daß sie in der Frage über die Pflege der Kranken meine Partie nahm, da es doch sonst ihre Gewohnheit war, mir in allen Dingen entgegenzutreten. Heute zeigte sie sich ganz besonders zuvorkommend gegen mich.

      Eine weitere Woche verging und es war keine Aenderung zum Bessern, aber auch keine wahrnehmbare Verschlechterung eingetreten. Die Kranke war nur ein wenig schwächer und litt an Gemüthsverstimmung, gegen die alle meine Bemühungen vergebens blieben.

      Angus Egerton kam während dieser Woche täglich zweimal, aber er sah Mrs. Darrell nur sehr selten. Ich glaube, daß er sie nach der oben beschriebenen peinlichen Szene sorgfältig vermied. Er fragte stets nach mir, um die gewünschten Aufschlüsse über das Befinden seiner Verlobten zu erhalten.

      So gingen die Tage in jener langsamen traurigen Weise hin, in der die Zeit vergeht, wenn Diejenigen, die wir lieben, krank sind, und es schien in der Todtenstille des Krankenzimmers, als ob alle Dinge des Lebens zum Stillstand gekommen wären.

      Ich sah während dieses Zeitraums nicht viel von Mrs. Darrell. Sie kam zwei- oder dreimal des Tags an Milly’s Thüre, um sich mit allen Zeichen der Liebe und Theilnahme nach ihrem Befinden zu erkundigen; aber während des übrigen Theils des Tags blieb sie in ihren eigenen Zimmern. Ich bemerkte, daß sie um diese Zeit ein bleiches verstörtes Aussehen hatte, wie eine Person, die lange Zeit ohne Schlaf gewesen; doch dies konnte mich nach jener Szene mit Mr. Egerton nicht überraschen.

      Indeß dehnte sich die Dauer der Krankheit über alle Erwartung aus und im Verlaufe der Zeit fühlte ich, daß meine Kräfte nachließen und daß wir schließlich doch genöthigt sein dürften, eine gelernte Wärterin anzunehmen. Ich hatte, seit dem ersten Beginn von Milly’s Krankheit, sehr wenig geschlafen und die Wirkungen dieser verlängerten Schlaflosigkeit begannen sich jetzt geltend zu machen; aber ich kämpfte entschlossen gegen die Ermüdung und mit Hilfe unzähliger Tassen starken Thees gelang mir das auch.

      Mit dem Beistand von Milly’s Kammerjungfer, Susan Dodd, die ihrer Gebieterin sehr zugethan war, versah ich alle Dienste des Krankenzimmers.

      Die Arzneien, der Wein, die Suppen, die Gelees und alle Dinge, die für die Kranke nothwendig waren, wurden in dem Ankleidezimmer aufbewahrt, das durch eine Thür mit dem Schlafzimmer und durch eine zweite mit dem Gang in Verbindung stand.

      Das Krankenzimmer, das sehr groß und lustig war, wurde dadurch von allen fremden Gegenständen frei gehalten und Susan und ich waren immer darauf bedacht, ihm ein frisches heiteres Aussehen zu geben. Zu diesem Zweck pflegte ich auch jeden Morgen aus dem Garten ein kleines Bouquet für das Tischchen am Bett zu holen. Schon seit geraumer Zeit hatte ich Peter, den Enkel der Mrs. Thatcher vermißt. Ich fragte einen der Leute, was aus ihm geworden sei, und erhielt zur Antwort, daß er das Fieber bekommen habe und im Hause seiner Großmutter krank darniederliege. Ich erwähnte dies gegen Mrs. Darrell und bat sie um die Erlaubniß, ihm einige passende Speisen und etwas Wein senden zu dürfen, was sie auch zugestand.

      Nach Verlauf einer Woche stattete der Arzt aus Manchester einen zweiten Besuch ab und bei dieser Gelegenheit sprach er sich über den Fall nicht so bestimmt aus. Er sagte, er glaube nicht, daß für jetzt Gefahr vorhanden sei, da er aber die Kranke schwächer fand, war er keineswegs zufrieden. Er ließ die Arznei wechseln, schärfte wiederholt sorgfältige Pflege und Ruhe ein und trug dem Dr. Hale auf, es ihm sofort durch den Telegraphen zu melden, wenn eine Verschlimmerung eintreten sollte.

      Ich war diesmal in Folge seines Benehmens sehr niedergeschlagen und kehrte in das Zimmer meines theuren Mädchens mit schwerem Herzen zurück.

      Ich hatte die Gewohnheit, des Nachmittags, so gut es anging, einige Stunden zu schlafen, um so im Stande zu sein, die ganze Nacht zu wachen. Während ich auf diese Weise abwesend war, versah Susan Dodd meine Stelle am Bette der Kranken. Des Nachts ließ ich dagegen das Mädchen schlafen, damit es am Tage frisch und munter wäre. Ich fühlte, daß die Nachtwache wichtiger sei und wollte sie deshalb keiner andern Person anvertrauen.

      Unglücklicher Weise kam es sehr oft vor, daß ich, wenn ich des Nachmittags in mein Zimmer ging, um mich niederzulegen, nicht im Stande war, einzuschlafen. Die Hälfte der Zeit lag ich gewöhnlich wachend da, an mein liebes Mädchen denkend und für ihre Wiedergenesung betend. An dem Nachmittage, welcher dem zweiten Besuche des Manchester Arztes folgte, begab ich mich, wie gewöhnlich, nach meinem Zimmer, hatte aber weniger als jemals Neigung zum Schlafen. Zum erstenmal seit dem Beginn des Fiebers fühlte ich eine schreckliche Furcht, daß der Ausgang verhängnißvoll sein könnte. Ich lag, mich von einer Seite auf die andere wälzend, ruhelos da und suchte mich, über jedes Wort und jede Miene des Arztes nachdenkend, zu überreden, daß keine wirkliche Gefahr vorhanden sei.

      Auf diese Weise war ich mehr als eine Stunde wach gewesen, als ich die Thüre von Milly’s Ankleidezimmer, die sich ganz nahe an der meinigen befand, leise zumachen hörte. In der Meinung, daß man meiner bedürfe, sprang ich augenblicklich auf und eilte aus den Gang hinaus. Aber anstatt. wie ich erwartet hatte, Susan Dodd zu finden, sah ich, daß mir Mrs. Darrell gegenüberstand.

      Sie erschrak ein wenig, als sie mich bemerkte. Sie hatte die Hand noch auf dem Drücker der Thüre des Ankleidezimmers, mich mit dem sonderbarsten Ausdruck, den ich jemals in einem СКАЧАТЬ