Wrong turn. Juryk Barelhaven
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Название: Wrong turn

Автор: Juryk Barelhaven

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: 1

isbn: 9783754185032

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СКАЧАТЬ dem Schiff. Es hatte keine Eile. Das S-förmige Inlett der Gulfire mutete wie ein Boomerang an, der aber weder kreiselnd noch stürzend zur Oberfläche fand, sondern sanft und ohne große Reibung wie eine Feder ihrem Bestimmungsort anstrebte.

      Selbst wenn auf der sonnenzugewandten Seite jemand zufällig den kleinen schwarzen Punkt am Himmel gesehen hätte, war es bedeutungslos, denn die Gulfire sank kontrolliert weiter zur dunklen Seite des Planeten und landete mit der graziösen Sicherheit eines Schmetterlings auf einen Kamm.

      Tausendmal probiert. Tausendmal Erfolg. Auf die Technik war Verlass.

      Max wusste es nicht, aber das war das Einzige, das mit Sicherheit funktionierte…

      2. Kapitel

      Im blauschwarzen Himmel stand ein Halbmond. Wie Weihnachtszierrat hing er am höchsten Geäst der Wacholdergruppe. Dreihundert Meter unterhalb und südöstlich davon bahnte sich ein Fluss seinen zerfurchten Weg durch den Fels – Fels, der eine Vielzahl an unterschiedlichen Leben Platz bot und über ein erstaunliches Ökosystem verfügte.

      Der Regen hatte sich in jenen feinen Nieselregen verwandelt, den man erst fühlt, wenn man sich mit den Händen durchs Haar fährt und merkt, dass sie feucht sind. Es war kühl, herbstlich kühl, aber der Regen war noch warm von den letzten Wehen eines sehr heißen Sommers.

      Max trat von der Gulfire weg und nickte zufrieden. „Ein kleiner Spaziergang bis zur der Anhöhe, dann dreihundert Meter durch eine Schlucht. Können Sie es schon hören?“

      Hansen hatte aufgehört, sich zu übergeben und begann sich den Mund abzuwischen. Er horchte in der Ferne. „Stampfen?“

      „Kommen Sie?“ fragte Max und ging mit der Umhängetasche einfach los. „Das Ganze erinnert mich an Utah und Arizona. Die Landschaft, meine ich. Das Terraforming hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Doch hier und da gibt es Mutationen. Fliegenlarven gehen ein oder bilden sich neu. Pflanzensamen folgen einem chaotischen Code. Sehr komplexes Thema“, fuhr er fort und begann rasch in seiner schnellen Gangart zu gehen. „Aber regelmäßig bekommen wir auch Anfragen von Umweltämtern, ob Forschungen möglich wären. Nur zu gern würde ich sie lassen, aber wenn Banden auf sie aufmerksam werden würden, wäre es vorbei. Schade eigentlich.“

      „Müssen Sie die ganze Zeit reden?“ ätzte Hansen schwer und schien Mühe Schritt zu halten. Dann hielt er plötzlich inne. „Moment! Mutationen!? Wovon reden Sie?“

      „Wir haben uns den Planet mit Gewalt geholt, Spiro“, erklärte Max und zeigte auf das ausladende Areal vor sich. „Terraforming ist nicht unumstritten. Stellen Sie sich vor, jemand anderes verwandelt sie in einen Elefanten oder in einen Nachttisch. Die Umstrukturierung dauert Jahre, kostet Ressourcen und Geld, aber letztendlich ist es eine Vergewaltigung. Dasselbe haben wir mit dem Mond gemacht, aber dort lebt eh nichts mehr. Den Gesteinsbrocken ist es egal. Ein voller Erfolg – aber hier stemmt sich ein ganzes Ökosystem gegen die aufgezwungene Natur. Es wird dauern, aber die Welt wird Kompromisse eingehen. Daher Mutationen. Und wenn wir nicht aufpassen, werden die Menschen sich hier auch verändern…“

      „… oder zur Seite geschoben.“

      „Ich sehe, Sie begreifen schnell.“ Er lächelte sanft und atmete tief durch. „Genießen Sie das hier. Irgendwann machen wir den Laden dicht. Das ist unvermeidlich. Sobald wir hinter der Anhöhe sind, werden wir langsam und gemächlich in eine Welt eintauchen, die Sie so noch nie erlebt haben. Zentrale, hören Sie mich?“ Max legte zwei Finger unter sein rechtes Ohr. Ein implantiertes Modul, mit Bioenergie versorgt, meldete sich in der Ohrmuschel mit einem Knacken. „Hier Zentrale, alles gut bei ihnen?“

      Hansen sah sprachlos zu, wie Max scheinbar mit sich selbst sprach. „Haltet weiter Kontakt und folgt uns. Wir gehen langsam vor. Geben Sie uns die Zielkoordinaten.“ Er sah Hansen fragenden Blick und deutete gen Himmel. „Die da oben werden uns lotsen. Weichen Sie mir nicht von der Seite, Hansen.“

      In seiner Ohrmuschel knackte es erneut. „Roger, Captain. Zielperson lokalisiert. Wetterbedingungen klar und deutlich. Aufkommende Präsenz feindlich, aber abgelenkt. Wünschen viel Erfolg.“

      „Roger, Ende und Aus.“

      „Wieso habe ich so etwas nicht?“

      „Warum sollten Sie?“ fragte Max zurück. „Das Implantat hätte unnötig Zeit und Schmerzen gekostet. Für einen einmaligen Gebrauch? Ich hielt es für unnötig.“ Er ging voraus und kam als Erster an der Schlucht an. „Nun zum Problem: Michel Brown ist umgeben von PureSky-Mitgliedern, die gerade am Feiern sind. Wir stoßen vor, trinken ein Bier, tanzen zum Takt und gehen langsam ins Innere des Baus. Hansen, Sie werden keine Max MacLaine-Nummer abziehen, einverstanden? Wenn wir ihren besten Chemiker entführen, werden sie nicht tatenlos zusehen. Haben wir uns verstanden?“

      „Jaja.“

      Es dauerte vierzig Minuten, bis die beiden vor sich eine stillgelegte Fabrik erblickten. Atemlos starrten sie zu dem Bau, der durch wenige Lampen und einer Menge Fackeln erhellt war. Vor dem Eingang standen eine Vielzahl von Autos, Motorrädern und Busen zwischen denen einzelne Gestalten im Zwielicht auftauchten. Die Nacht wandelte sich zum Tag, und die Partie war im vollen Gang. Hansen überprüfte seine Waffe zum wiederholten Male und steckte sie sich mit dem Schalldämpfer hinten hinter dem Gürtel, während er den Kopf schräg legte. „Techno, Heavy Metal…Dubstep? Können die sich mal entscheiden?“

      Max kicherte leise und ging einen schmalen Pfad voraus ins Tal.

      Der Bass wummerte hart. Getränke wurden gereicht und reichlich geraucht und getanzt. Kaum war das Team an dem Zaun zum Eingang angekommen, rochen sie Fäulnis, Schweiß, kochendes Essen, brennenden Holz und den unverwechselbaren Geruch von Marihuana. An einigen verrosteten, halbverfallenen Autos gelangten sie zum Haupteingang.

      Drei Männer saßen mit gekreuzten Beinen um ein kleines Lagerfeuer herum und brieten eine Katze, die sie auf einen Schirmstock aufgespießt hatten. Sie waren bis zur Taille nackt, und Brust und Gesicht waren mit etwas beschmiert, das die Farbe von Rost hatte. Das hüftlange Haar wurde von Haarbändern zurückgehalten. Einer von ihnen hatte sich grüne und gelbe Papageienfedern in sein band gesteckt und sah wie ein Indianer mit traurigem Kopfschmuck aus. Ihre Waffen lagen griffbereit neben ihnen, lange, im Schein des Feuers glänzende Messer, handgefertigte Bogen und Köcher mit Pfeilen, die aus Angelruten geschnitzt und deren Spitzen mit langen Nägeln bewehrt waren. An dem Zaun lehnte eine lange Stange. Zuerst hielt Max die Dinger, die von ihr herabbaumelten, für Tierfelle. Dann erkannte er, was sie wirklich waren – menschliche Skalps.

      Er bedeutete Hansen sich ruhig zu verhalten und schlenderte gemächlich zu der Gruppe. „Nabend.“

      Der Ältere blickte kaum auf. „Hast du dich verlaufen, Fremder?“ Die anderen beiden sahen Max mit gemäßigten Interesse zu, wie er umständlich nach seinen Bitcoins kramte. „Wollen mal sehen, wie die Party steigt. Können wir rein?“

      „Von welchem Stamm?“

      Lauernde Blicke maßen ihn. Jemand nahm sein Messer zur Hand und schien zu warten.

      „Von den Ewoids unten um Fluss. Haben den ganzen Tag Bäume gefällt, sag ich.“ Max rotzte gekonnt in eine Ecke und kratzte sich ungeniert am Sack. Er war plötzlich ein ganz anderer. „Die Sache mit Roy hat uns mitgenommen, Mann. Konnte ihn gut leiden. Spencer, richtig?“

       „Er ist Spencer. Ich bin Trevor“, half der Ältere aus und nickte knapp. „Roy hätte besser aufpassen sollen. Verdammte СКАЧАТЬ