Für den üppigen Schmaus und schwelgen im funkelnden Weine
Ohne Scheu; und alles wird leer; denn es fehlt uns ein solcher
Mann, wie Odysseus war, die Plage vom Hause zu wenden!
Wir vermögen sie nicht zu wenden, und ach, auf immer
Werden wir hilflos sein und niemals Tapferkeit üben!
Wahrlich ich wendete sie, wenn ich nur Stärke besäße!
Ganz unerträglich begegnet man mir, ganz wider die Ordnung
Wird mir mein Haus zerrüttet! Erkennt doch selber das Unrecht
Oder scheuet euch doch vor andern benachbarten Völkern,
Welche rings uns umwohnen, und bebt vor der Rache der Götter,
Daß sie euch nicht im Zorne die Übeltaten vergelten!
Freunde, ich fleh euch bei Zeus, dem Gott des Olympos, und Themis,
Welche die Menschen zum Rat versammelt und wieder zerstreuet:
Haltet ein und begnügt euch, daß mich der traurigste Kummer
Quält! Hat etwa je mein guter Vater Odysseus
Euch vorsätzlich beleidigt, ihr schöngeharnischten Griechen,
Daß ihr mich zum Vergelt vorsätzlich wieder beleidigt?
Warum reizet ihr diese? Mir wäre besser geraten,
Wenn ihr selber mein Gut und meine Herden hinabschlängt!
Tätet ihr's, so wäre noch einst Erstattung zu hoffen!
Denn wir würden so lange die Stadt durchwandern, so flehend
Wiederfordern das Unsre, bis alles wäre vergütet!
Aber nun häuft ihr mir unheilbaren Schmerz auf die Seele!
Also sprach er im Zorn und warf den Zepter zur Erde,
Tränenvergießend, und rührte die ganze Versammlung zum Mitleid.
Schweigend saßen sie all umher und keiner im Volke
Wagte Telemachos' Rede mit Drohn entgegen zu wüten.
Aber Eupeithes' Sohn Antinoos gab ihm zur Antwort:
Jüngling von trotziger Red' und verwegenem Mute, was sprachst du
Da für Lästerung aus? Du machtest uns gerne zum Abscheu!
Aber es haben die Freier an dir des keines verschuldet;
Deine Mutter ist schuld, die Listigste unter den Weibern!
Denn drei Jahre sind schon verflossen und bald auch das vierte,
Seit sie mit eitlem Wahne die edlen Achaier verspottet!
Allen verheißt sie Gunst und sendet jedem besonders
Schmeichelnde Botschaft, allein im Herzen denket sie anders.
Unter anderen Listen ersann sie endlich auch diese:
Trüglich zettelte sie in ihrer Kammer ein feines
Übergroßes Geweb und sprach zu unsrer Versammlung:
Jünglinge, die ihr mich liebt nach dem Tode des edlen Odysseus,
Dringt auf meine Vermählung nicht eher, bis ich den Mantel
Fertig gewirkt (damit nicht umsonst das Garn mir verderbe!),
Welcher dem Helden Laertes zum Leichengewande bestimmt ist,
Wann ihn die finstre Stunde mit Todesschlummer umschattet:
Daß nicht irgend im Lande mich eine Achaierin tadle,
Läg er uneingekleidet, der einst so vieles beherrschte!
Also sprach sie mit List und bewegte die Herzen der Edlen.
Und nun webete sie des Tages am großen Gewebe;
Aber des Nachts dann trennte sie's auf beim Scheine der Fackeln.
Also täuschte sie uns drei Jahr und betrog die Achaier.
Als nun das vierte Jahr im Geleite der Horen herankam
Und mit dem wechselnden Mond viel Tage waren verschwunden,
Da verkündet' uns eine der Weiber das schlaue Geheimnis
Und wir fanden sie selbst bei der Trennung des schönen Gewebes.
Also mußte sie's nun, auch wider Willen, vollenden.
Siehe nun deuten die Freier dir an, damit du es selber
Wissest in deinem Herzen und alle Achaier es wissen!
Sende die Mutter hinweg und gebeut ihr, daß sie zum Manne
Nehme, wer ihr gefällt und wen der Vater ihr wählet.
Aber denkt sie noch lange zu höhnen die edlen Achaier
Und sich der Gaben zu freun, die ihr Athene verliehn hat,
Wundervolle Gewande mit klugem Geiste zu wirken,
Und der erfindsamen List, die selbst in Jahren der Vorwelt
Keine von Griechenlands schönlockigen Töchtern gekannt hat,
Tyro nicht noch Alkmene und nicht die schöne Mykene
(Keine von allen war der erfindsamen Penelopeia
Gleich an Verstand!), so soll ihr doch diese Erfindung nicht glücken!
Denn wir schmausen so lange von deinen Herden und Gütern,
Als sie in diesem Sinne beharrt, den jetzo die Götter
Ihr in die Seele gegeben! Sich selber bringet sie freilich
Großen Ruhm, dir aber Verlust an großem Vermögen!
Eher weichen wir nicht zu den Unsrigen oder zu andern,
Ehe sie aus den Achaiern sich einen Bräutigam wählet!
Und der verständige Jüngling Telemachos sagte dagegen:
Ganz unmöglich ist mir's, Antinoos, die zu verstoßen,
Die mich gebar und erzog; mein Vater leb in der Fremde
Oder sei tot! Schwer würde mir auch des Gutes Erstattung
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