Der Himmel Von Nadira. Giovanni Mongiovì
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Название: Der Himmel Von Nadira

Автор: Giovanni Mongiovì

Издательство: Tektime S.r.l.s.

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9788835430575

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СКАЧАТЬ hat sich für Geld ermorden lassen!”

      Corrado erhob sich daraufhin aus dem Bett, aber als er merkte, dass er nackt war, bedeckte er sich mit der Decke; Apollonia hatte sich inzwischen sofort umgedreht.

      “Er war ein Soldat!” rechtfertigte Corrado.

      “Und ich bin ein Bauer… mit einem Herrn, dem er dienen muss!”

      Corrado machte einen weiteren Schritt in Richtung Alfeo und antwortete:

      „Deswegen leckt ihr seit zweihundert Jahren die Füße der Heiden. Ich fange an zu denken, dass ihr den Geschmack des Staubes zwischen den Zähnen mögt. Aus diesem Grund haben meine Leute die andere Seite der Meerenge in der Hand, während ihr euch für eine unbezahlte Gebühr ohrfeigen lasst. Roul sagte schon immer: “Verfluchte Griechen!”.“

      Nachdem er dies gesagt hatte, ging er weiter und verließ das Haus.

      Vor allem für den letzten Satz fühlte er sich wie ein Wurm. Dieser Mann, mit dem er sich stritt, war derjenige, der ihn aufgenommen und wie die anderen Kinder erzogen hatte, und er zeigte sich jetzt undankbar und untergrub ihn im Vergleich zu seinem Vater, der ihn im Alter von neun Jahren verlassen hatte. Was erwartete er andererseits von dieser Familie, deren Überleben von der Unterwerfung dieses Herrn abhing? Das Herz von Corrado war von Geburt an ungezähmt, das ist wahr, aber auch völlig unvereinbar mit der sanften Natur von Alfeo. Irgendwann, als er unter dem Feigenbaum auf der Rückseite des Hauses saß, noch in die Decke gehüllt, kam er zu dem Schluss, dass er der Untaugliche war und dass er wegen seines Charakters nur Probleme für jene Menschen verursachen würde, die er mehr als alles andere liebte. Es war kalt, und er war nicht ganz geheilt, aber es war zu diesem Zeitpunkt, als in ihm die Entscheidung seiner Abreise fiel. Sein Herz schlug hart in seiner Brust und er atmete tief. Nun verschwanden die letzten Jahrzehnte; Corrado fühlte seine neunundzwanzig Jahre, als ob sie neun waren, als ob die Zeit im Rabaḍ nie vergangen war.

      Apollonia kam weinend heraus, während er in diese Gedanken vertieft war.

      “Du hast dich noch nicht erholt… komm bitte herein.” bat sie ihn.

      Corrado lächelte jedoch zufrieden über die Entscheidung, die er einige Minuten zuvor getroffen hatte.

      “Ich bin froh, dass Michele Umar das Leben gerettet hat.” antwortete er und ließ sie völlig verdutzt.

      “Und was hat das jetzt damit zu tun?”

      “Es ist wichtig, weil der Moment gekommen ist, mich so zu verhalten, wie es bei meinen Leuten üblich ist. Ich werde Umar zur Rechenschaft ziehen über das, was er mir angetan hat, und ich werde Idris dafür bezahlen lassen, was er dir angetan hat. Glaube nicht, dass ich es nicht gesehen habe!»

      “Sie werden dich umbringen!”

      “Das ist nicht wichtig, denn das ist kein Leben… sondern Kriechen!”

      „Denk nach, es geht uns doch nicht so schlecht… Bevor Umar unseren Vater geschlagen hat, hatten sie uns nie etwas getan.”

      „Wenn sich Umar plötzlich verändert hat, dann habe ich das auch.“

      “Und wenn sie es dann an uns auslassen?”

      „Unser Vater und Michele werden sich entschuldigen, indem sie mich verleugnen, so wie sie es in diesen Tagen taten.“

      Apollonia warf sich zu seinen Füßen und umarmte ihn.

      „Das erlaube ich dir nicht, selbst wenn ich unserem Vater alles erzählen muss.“

      “Das wirst du nicht tun, Schwester, nicht du, die mich noch nie verraten hat.”

      Apollonia hob den Blick auf und starrte ihn an… Daraufhin streichelte er mit einem Finger über das Jochbein.

      „Die Rache ist eine der Ruinen des Menschen. Du hast mir erzählt, wie der Krieg vor zwanzig Jahren für Christen aufgrund der Rache dieses Mannes nicht erfolgreich war.“

      “Arduino der Langobarde… aber es war nicht seine Rache, der Grund daß christliche Armeen über das Meer hinaus zurückkehrten; es war, weil sein General ihn öffentlich demütigen wollte… genauso wie Umar es mit mir tat.”

      Kapitel 12

      Anfang Sommer 1040 (431 seit Hegirae), Täler östlich von Tragina

      Es vergingen einige Tage, vielleicht eine Woche oder mehr. Während dieser Zeit besuchte Conrad ständig die kleine Kapelle. Er schlief dort, aß dort, betete und begann langsam, ein paar Worte mit denen zu wechseln, die sich dort befanden, vor allem mit den wenigen Priestern griechischen Ritus, die die Sprache von oïl kannten, aber auch mit einigen der Diener und Wachsoldaten des Lagers. Conrad verbrachte hier so viele Stunden, dass seine Augen in den wenigen Augenblicken, in denen er seine Nase nach draußen streckte, durch das intensive Sonnenlicht schmerzten. Er lernte, wer die einzelnen Figuren auf der Wand waren, den Namen aller Heiligen und er mochte das Bild des Heiligen Andreas, der mit offenem Mund betete und der das trinitarische Symbol in der Hand hielt; genau dieser heilige Apostel stand über dem Grab seines Vaters.

      Roul und die anderen hatten sich tagelang in den Ländereien umgesehen, und nun, von der Jagd zurück, vereinten sie sich im Lager mit dem größten Teil der Armee. Es waren die frühen Stunden des Nachmittags, als Conrad den großen Lärm hörte, der von unten kam, und schwor, dass in den Zelten gefeiert wurde.

      Es dauerte nicht lange, bis sein Pflegevater auftauchte.

      „Sohn, komm raus!“

      Conrad kam dann heraus, blieb aber vor dem Eingang stehen.

      „Die gesamte Armee kehrt zurück.“

      “Feiert ihr euren Sieg… Ich trage den Schmerz um meinen Vater in mir”.

      “Viele der Soldaten haben einen Verwandten in der Schlacht verloren, einen Bruder und sogar einen Vater… Vor wenigen Tagen haben sie auch ihre eigenen Toten begraben, nicht in einem schönen Mausoleum wie diesem, sondern mitten auf dem Feld. Aber jetzt ist es richtig, unsere Opfer zu genießen… sie sind auch dafür gestorben.”

      “Ich will meinen Vater nicht verlassen.” sagte Conrad.

      “Und wenn irgendein Ungläubiger diesen Ort schändet?” bestärkte er seine These.

      “Er wird dann vom guten Gott bestraft, aber deinem Vater können sie ihn nicht zweimal umbringen. Heute feiern wir gemeinsam, und dann kehren wir mit der Belohnung in der Tasche zurück nach Syrakus, um denen zu helfen, die noch geblieben sind, um die Belagerung zu beenden. Wir haben in diesen Tagen eine große Beute gemacht… Nur Gott weiß, wie viele Dörfer bei der Jagd und auf dem Rückweg geplündert wurden! Jeder wird seinen Teil erhalten und du bekommst den deines Vaters.“

      „Ich habe sie nicht verdient.“

      „Was hast du von alldem verdient, was dein Vater für dich getan hat? Junge, deine Launen fangen an, mich zu langweilen! Heute habe ich fast kaum glauben können, dass du mehr als eine Woche lang hier oben gewesen bist. Aber ich bin nicht dein Vater, und wenn ich das Versprechen, das ich ihm gegeben habe, nicht erfüllen kann, dann ist es umso besser, dass ich dir deinen Kopf mit zwei Fingern abreiße, anstatt dich zwischen den Beinen zu haben!”

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