DMT - eBook. Markus Berger
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Название: DMT - eBook

Автор: Markus Berger

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783038000969

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СКАЧАТЬ Schritten voran.

      50 Film »DMT – The Spirit Molecule« von Mitch Schultz.

      51 Das eröffnet auch eine Querverbindung zu Stanislav und Christina Grofs transpersonaler psychotherapeutischer Methode des Holotropen Atmens, bei der die Probanden gezielt und unter Anleitung hyperventilieren (also sehr schnell und sehr tief atmen), um in veränderte Bewusstseinszustände zu gelangen und z. B. die eigene Geburt noch einmal wiederzuerleben. Die Hyperventilation korreliert nach heutigen Erkenntnissen unter anderem mit einem veränderten Verhältnis von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut, es könnte aber zudem sein, dass an diesen durch die veränderte Respiration hervorgerufenen psychedelischen Erfahrungen auch endogenes DMT beteiligt ist. Die Erfahrungsinhalte, die mit Atemarbeit und den anderen Techniken erfahren werden können, sprächen aufgrund ihrer möglichen Analogie zur DMT-Erfahrung jedenfalls dafür. Bis dato können die Wissenschaftler sich in summa allerdings nur auf Spekulationen stützen: »Wir haben bisher keine belastbaren Daten, die sich auf das wahre Verhältnis von DMT zu den diversen physiologischen Zuständen beziehen«, sagt Steven Barker. (Film »DMT – The Spirit Molecule«)

      52 in vitro = im Reagenzglas

      53 in vivo = im lebenden Organismus

      54 Anxiolytikum = angstlösendes Mittel

      55 IAA = Englisch: indole-3-acetic acid

      56 Ins Deutsche übertragenes, für den Druck leicht modifiziertes Zitat aus dem Film »DMT – The Spirit Molecule«, Regie: Mitch Schultz.

      57 András Sai-Halasz hatte übrigens Anfang der Sechzigerjahre entdeckt, dass der MAO-Hemmer Iproniazid die DMT-Wirkungen im Menschen deutlich abschwächt (Sai-Halasz 1962), was bemerkenswert ist. Normalerweise verstärken MAO-Hemmer die Wirkung von Tryptaminen eigentlich.

      58 Diese Studie führte zu der Hypothese, »dass die 6-Hydroxylierung des Indolrings eine wichtige Rolle für die Synthese eines aktiven Metaboliten spielt, der wiederum für die halluzinogenen Effekte des DMT verantwortlich sein könnte«. (Barker et al. 1981)

      59 Desaminierung = vereinfacht gesagt: die chemische Abspaltung von Aminogruppen.

      60 Melanom-Zelllinien sind für die Forschung gesammelte Proben von Hautkrebszellen, mit denen wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden.

      Endogene Dimethyltryptamine und Psychosen

       »Die erste Welle von Forschungen mit DMT wurde von dem Grundsatz geleitet, DMT und schizophrene Zustände miteinander vergleichen zu wollen.«

      Rick Strassman (2004: 106)

      Die Geschichte der Erforschung endogener Dimethyltryptamine ist in weiten Teilen die Geschichte der Forschung an psychotischen Erkrankungen, insbesondere der Schizophrenie. Schon in den frühen Fünfzigerjahren publizierten die britischen Psychiater Humphry Fortescue Osmond61 und John Smythies die Theorie, dass endogene »Schizotoxine« für die Symptomatik von halluzinatorischen Psychosen verantwortlich sein könnten (Osmond und Smythies 1952). Man glaubte damals noch gemeinhin, dass Psychedelika eine kurzzeitige Modellpsychose induzieren, anhand derer man psychotische Erkrankungen wie Schizophrenie untersuchen könne. Die Wissenschaft kam zu dem Schluss, dass Psychedelika eine Psychose imitieren könnten – daher die Bezeichnung Psychotomimetika (= eine Psychose nachahmend) –, weil einige der von LSD, Psilocybin, Meskalin usw. hervorgerufenen Wirkungen den Symptomen von psychotischen Erkrankungen ähneln. Mit der Entdeckung von Bufotenin, DMT und 5-MeO-DMT als körpereigene Substanzen vermuteten Forscher schließlich, dass diese endogenen Moleküle bei Psychotikern für die Symptomatik verantwortlich sein oder zumindest eine Rolle spielen könnten. Man hatte gehofft, dass man auf diesem Weg eine Art Gegenmittel finden würde, Rick Strassman nennt es ein Anti-DMT, das als Antipsychotikum die psychotischen Zustände heilen würde. »Die Theorie über einen Zusammenhang zwischen DMT und Psychosen wurde durch Studien untersucht, die allgemein auf zweierlei Weise vorgingen. Bei der einen Art von Studien wurden die Blutwerte von DMT bei kranken Patienten mit denen von normalen Freiwilligen verglichen; bei den anderen Studien verglich man die subjektiven Wirkungen psychedelischer Drogen mit denen natürlich auftretender psychotischer Zustände.« (Strassman 2004: 78f.)

      Osmond und Smythies stellten darüber hinaus ihre »Transmethylierungshypothese bei Schizophrenie« auf (s. o.). Immerhin handelt es sich bei den körpereigenen psychedelischen Verbindungen generell um O- oder N-methylierte Analoge von biogenen Aminen oder nah verwandte endogene Substanzen (Rosengarten und Friedhoff 1976). Weil die Dimethyltryptamine in der Tat aus Vorstufen methyliert werden, gingen einige Forscher der Frage nach, ob die Aktivität des N-methylierenden Enzyms im Organismus, der Indolethylamin-N-methyltransferase (INMT), die an der Biosynthese von Tryptophan-Metaboliten wie den Dimethyltryptaminen beteiligt ist, bei Patienten mit psychischen Erkrankungen abnorm oder eventuell auch erhöht ist. (Benington et al. 1965; Brune und Himwich 1962; Domino 1975a; Gillin et al. 1976; Mandell und Spooner 1968; Narasimhachari et al. 1971a und 1971b; Narasimhachari et al. 1972; Pollin et al. 1961; Szára 1956; Tanimukai et al. 1970) Richard Jed Wyatt vom US-amerikanischen NIMH, Juan Saavedra und Julius Axelrod konnten in einer folgenden Arbeit eine gesteigerte Aktivität dieses Enzyms bei Schizophrenen jedoch nicht bestätigen. (Wyatt et al. 1973)

      Narasimhachari und Kollegen hatten in Untersuchungen herausgefunden, dass DMT bei schizophrenen Personen offenbar häufiger im Blut nachgewiesen werden könne als beim gesunden Menschen – vier andere Studien konnten diese Ergebnisse allerdings nicht teilen (Angrist et al. 1976 und andere; kurz zusammengefasst bei Murray und Oon 1976), und bald wurde DMT auch beim gesunden, nicht-schizophrenen Menschen im Urin, im Liquor und im Blut nachgewiesen. (Barker et al. 2012; Gillin et al. 1976)

      Dennoch wurden weitere Vergleichsstudien zwischen psychisch kranken und gesunden Probanden angestellt. In einer Untersuchung, die 1976 veröffentlicht wurde, hatten Forscher an 122 psychiatrischen Patienten gute Vergleichswerte für DMT im Urin ermittelt: So entdeckten die Wissenschaftler DMT im Harn von 47 % der Patienten mit Schizophrenie-Diagnose, von 38 % der Patienten mit einer anderen Psychose, von 19 % der Patienten mit neurotischen Erkrankungen, von 13 % der Patienten mit affektiver Störung/Psychose und von 5 % der gesunden Probanden. (Rodnight et al. 1976) William T. Carpenter, Professor für Psychiatrie an der University of Maryland School of Medicine, und Kollegen publizierten 1975 eine Studie mit zwölf schizophrenen Patienten und neun gesunden Kontrollpersonen, in der sich auch nicht verifizieren ließ, dass Schizophrene häufiger DMT im Blut hätten als gesunde Menschen (Carpenter et al. 1975), interessanterweise wurde die Aktivität der Monoaminooxidase (MAO)62 aber bei Schizophrenen als sehr niedrig analysiert. (Gillin et al. 1976)

      Mit einer verfeinerten und nun quantitativ, statt qualitativ messenden Methode untersuchten Robin M. Murray und Michael C. H. Oon vom Londoner Institute of Psychiatry 68 Probanden: 54 psychiatrische Patienten und eine Kontrollgruppe von 14 gesunden Personen. In allen Urinproben aller Probanden konnte DMT nachgewiesen werden. Die Durchschnittswerte an gemessenem DMT waren bei psychotischen Patienten »viel höher als bei neurotischen und gesunden Personen«. Die höchsten Werte wurden aber bei vier manischen Patienten und 15 Schizophrenie-Patienten festgestellt (Murray und Oon 1976). Die Forscher folgerten, dass DMT natürlicherweise im Urin von Menschen zu finden ist, jedoch bei Personen mit psychotischen Störungen in höheren Konzentrationen vorliegt. Faktoren wie Ernährung, Darmzustand, Stress und körperliche Aktivität konnten als Einflussnehmer auf die DMT-Urinkonzentration nicht verifiziert werden.

      Für Rick Strassman ist es trotzdem möglich, dass psychotische Erkrankungen und endogenes DMT miteinander in Verbindung stehen könnten, nämlich z. B. dann, wenn die Zirbeldrüse (Epiphyse), eine mitten im Gehirn sitzende Drüse, die u. a. für die Produktion des Schlafhormons Melatonin verantwortlich ist (s. u.), ins Spiel kommt. Rick Strassman vermutet, dass die Zirbeldrüse körpereigenes DMT herstellen kann – wissenschaftlich erwiesen ist das jedoch bislang nicht: »Es СКАЧАТЬ