Название: 12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket
Автор: A. F. Morland
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783956178467
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Die Besonderheit waren die schwimmenden Früchte an der Oberfläche.
Roxanne drehte sich in Richtung Tür um.
Lary spielte mit dem Kreuz an seinem Hals herum. „Es ist ja auch unter diesen Bedingungen nicht so einfach, ein gutes Betriebsklima aufrecht zu erhalten“, sagte er dann so laut, dass mehrere der anderen Gäste zu ihm hinüberschauten. Roxanne blieb stehen. Sie atmete tief durch. Ihr Gesicht war dunkelrot angelaufen.
Schließlich drehte sie sich wieder um und fragte: „Was wollen Sie eigentlich von mir und wer schickt Sie? Habe ich Sie schon mal bei der Lake Erie Assurance gesehen? Arbeiten Sie auch dort? Fängt die Geschäftsleitung inzwischen schon damit an, Mitarbeiter auszuspionieren und nach Schwachstellen im Privatbereich zu suchen, damit man jemanden mit besserem Gewissen entlassen kann?“
„Nein, nein, Sie haben mich völlig missverstanden, Roxanne. Wirklich! Ich wollte mich nur mit Ihnen unterhalten. Und was ich über Sie weiß, dass habe ich tatsächlich nur aus Unterhaltungen, die Sie in den letzten drei Wochen in dieser Bar geführt haben. Es tut mir leid, aber da ich fand, dass Sie eine interessante Frau sind, konnte ich einfach nicht anders, als Ihnen zuzuhören und an Ihren Lippen zu hängen.“ Er lächelte matt und wirkte etwas verlegen. „Kommen Sie, nehmen Sie einen Drink mit mir, dann werden sich alle Missverständnisse sicherlich klären lassen.“
Die Zornesfalte auf ihrer Stirn trat etwas weniger deutlich hervor.
Larry sah seine Chance. Er trat einen Schritt auf sie zu und griff sich an das Kreuz, das ihm an einem Goldkettchen um den Hals hing. Er legte offenbar viel Wert darauf, dass man es auch sah, denn die obersten drei Hemdknöpfe trug er offen. „Sehen Sie das hie, Roxanne? Die meisten fragen mich früher oder später, was das zu bedeuten hat. Es ist ein Kreuz, aber wenn Sie genau hinsehen, dann können Sie erkennen, dass das obere Ende länger ist. Ein umgedrehtes Kreuz also – das Symbol dafür, dass es keineswegs so ist, dass Jesus die Welt erlöst hat. Ganz im Gegenteil! Satan herrscht und das Böse breitet sich überall aus. Es ist einfach eine Tatsache... Satan hat sein Gespinst über die gesamte Welt gelegt und Sie sind genauso ein Teil davon wie ich oder die Menschen, denen Sie bei der Lake Erie Assurance begegnen...“
Roxanne wandte sich in Anselmos Richtung.
„Wenn ich gewusst hätte, dass Sie hier solche Spinner dulden, hätte ich Ihre Bar niemals betreten, Anselmo!“, stieß sie hervor.
Sie drehte sich um und ging.
Die Tür fiel ins Schloss.
Larry wollte hinter ihr her, aber Anselmos Stimme hielt ihn ab.
„Sie haben Ihren Drink noch nicht bezahlt“, stellte der Barkeeper fest. Larry kramte umständlich und sichtlich genervt sein Portemonnaie hervor und legte schließlich das Geld auf den Tisch.
„Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee ist, wenn Sie der Lady folgen wollen“, meinte Anselmo.
„Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Mist.“
„Und ich meine es ganz ernst. Lassen Sie sie am besten in Ruhe. Sie hat Ihnen doch deutlich gezeigt, dass sie nichts mit Ihnen anfangen kann.“
Larry deutete auf den noch nicht einmal zu einem Drittel leer getrunkenen Black Devil. „Ihre Drinks sind lausig, Anselmo. Vielleicht hat Ihnen das noch niemand gesagt, aber es ist so!“
10
Es war dunkel und Roxanne schmerzten die Füße, als sie zwei Minuten später von Mac’s Bar in die Christchurch Street einbog, um zu ihrem Wagen zu gelangen, den sie dort abgestellt hatte. Eigentlich hätte sie lieber eines der Parkhäuser im Zentralbereich von Buffalo benutzt, aber erstens hatte sie Angst, dort überfallen zu werden und zweitens wurde eines davon im Moment gerade generalüberholt und fiel daher auf Grund der anfallenden Arbeiten komplett aus, was leider zur folge hatte, dass in ganz Buffalo Parkraum im Moment extrem knapp war.
Ihre Schritte waren recht eilig. Sie hatte noch das Gesicht von diesem aufdringlichen Larry mit seinem seltsamen Kreuz vor Augen. Das Letzte, was sie sich an diesem Abend gewünscht hätte, war ein Typ wie dieser Mann, der sie aufdringlich anquatschte und ihr dann auch noch seine etwas absonderlichen Ansichten über Gott und die Welt aufzudrängen versuchte.
Nein, nicht Gott und die Welt!, korrigierte sie sich. Gott und den Teufel... Im Nachhinein fröstelte es ihr immer noch bei dem Gedanken an die letzten Worte dieses Mannes, die so düster und abgedreht gewesen waren, dass Roxanne immer noch das kalte Grausen überkam, wenn sie nur daran dachte.
Plötzlich glaubte Roxanne, Schritte hinter sich zu hören. Nein, das darf doch nicht wahr sein!, ging es ihr aufgewühlt durch den Kopf. Sie blieb stehen und drehte sich um. Aber da war niemand. Für einen kurzen Moment hatte sie geglaubt, einen flüchtigen Schatten erkennen zu können, der in eine Hausnische huschte und dort verschwand.
Bilde ich mir jetzt vielleicht schon etwas ein?, ging es ihr durch den Kopf.
Es gab Zeiten, da waren ihre Nerven extrem angespannt und sie hatte dann manchmal das Gefühl, Gespenster zu sehen. Jede Kleinigkeit erschien ihr dann verdächtig und sie stellte sich dann immer vor, wo die Personen in ihrer Umgebung wohl Waffen verborgen haben mochten.
Vor einem Jahr war sie überfallen worden.
In einem der Parkhäuser von Buffalo war das geschehen. Seitdem mied sie Parkhäuser im Allgemeinen und stellte ihren Wagen nur noch unter freiem Himmel ab. Eine Psychotherapie, die sie nach dem Vorfall angefangen hatte, hatte sie nach einem halben Jahr ergebnislos abgebrochen.
Seitdem versuchte sie, mit den Dämonen ihrer Ängste selbst fertig zu werden. Die meiste Zeit über fand sie, dass sie das auf eine ganz passable Weise hinbekam.
Nur manchmal schien das fragile Kartenhaus ihrer Selbstgewissheit schon bei dem geringsten Anlass in sich zusammenzustürzen.
Das Auftreten jenes Mannes, der sich selbst Larry genannt hatte, war dazu Anlass genug gewesen.
Roxanne ließ den Blick die Häuserzeilen entlang schweifen.
Da ist nichts!, sagte sie sich. Nichts und niemand!
Sie drehte sich um und ging die letzten Meter bis zu ihrem Wagen.
Als sie den Schlüssel hervorholte, um ihn in das Schloss der Fahrertür zu stecken, bemerkte sie, wie ihre Hände zitterten.
Dann setzte sie sich hinter das Steuer.
An der Seite tauchte ein Schatten auf und verdeckte den Schein der Straßenlaterne.
Roxanne СКАЧАТЬ