Название: PoweReading®
Автор: Zach Davis
Издательство: Автор
Жанр: Юриспруденция, право
isbn: 9783941546110
isbn:
Sie ermitteln die durchschnittliche Anzahl von Wörtern in einer Zeile, indem Sie z.B. drei Zeilen durchzählen und die Gesamtzahl durch drei teilen. Beispielhafte Zeilenlängen von neun, elf und zehn Wörtern:
Wortzahl pro Zeile = (9+11+10) / 3 = 10
Als nächstes zählen Sie die Anzahl der Zeilen, die Sie innerhalb der zwei Minuten gelesen haben. Beispielhafte Zeilenanzahl von 29:
Gesamtwortzahl = 29 x 10 = 290
Teilen Sie nun die Gesamtwortzahl durch zwei und Sie erhalten Ihre aktuelle Lesegeschwindigkeit in Wörtern pro Minute:
WPM = 290 / 2 = 145
Tragen Sie Ihren Ausgangswert unter diesem Satz ein. Im Anhang finden Sie auch eine Tabelle, in die Sie Ihren Fortschritt eintragen können.
Jetzt lese ich mit WPM
Sie fragen sich vermutlich an dieser Stelle, wie Sie im Vergleich zu anderen Personen abschneiden. Sind Sie schneller oder langsamer? Gerne gebe ich Ihnen auch einige Referenzwerte, damit Sie Ihren Wert besser einordnen können. Zunächst möchte ich aber betonen, dass es weniger um einen Wettkampf geht, sondern darum, selber schneller zu werden und eine Ausgangsgröße zu haben, um Fortschritte und somit die Wirksamkeit des Übens messen zu können. Weiterhin ist die gerade gemessene Geschwindigkeit nicht im absoluten Sinne wahr. Sie hängt neben der Lesefähigkeit auch vom Lesematerial, den Rahmenbedingungen, der Einstellung und vielen anderen Faktoren ab, die im Folgenden noch eingehender zu betrachten sind. Es ist gut möglich, dass Sie morgen einen ähnlichen Text etwas schneller oder langsamer lesen. Vielleicht lesen Sie auch gleich schnell, aber erzielen ein höheres oder niedrigeres Textverständnis. Wenn Sie beispielsweise weniger WPM erzielt haben als eine andere Person, dann bedeutet dieses Ergebnis nicht zwangsläufig, dass Sie der schlechtere Leser sind und schon gar nicht, dass Sie notwendigerweise langsamer bleiben. Sowohl anfangs langsamere als schon relativ schnelle Leser können deutliche Steigerungen erzielen.
Wie schnell liest der Durchschnittsleser?
Meiner Erfahrung nach liegen die meisten Erwachsenen, die sich bisher nicht mit Schnelllesetechniken beschäftigt haben, zwischen 120 und 240 WPM. Diese Beobachtung bezieht sich auf die Situation, in der den Lesern bewusst ist, dass es um die Ermittlung der Lesegeschwindigkeit geht. Etwa 90 Prozent meiner Seminarteilnehmer finden sich in dieser Bandbreite wieder. Manchmal beobachte ich in der Bahn und oder im Flugzeug jemanden, der in meiner Nähe sitzt und liest (Ja, das mache ich manchmal aus Neugier. Nein, damit verbringe ich nicht den überwiegenden Teil meiner Reisezeit). Die geschätzte Geschwindigkeit liegt dann in den meisten Fällen zwischen 90 und 200 WPM – auf Basis der Zeit pro Seite und der ungefähren Wortzahl pro Seite, für die ich mittlerweile ein relativ gutes Gespür habe. Sie wissen jetzt, dass Sie beim Lesen in der Öffentlichkeit vielleicht von irgendeinem besessenen Schnelllese-Trainer zwecks dessen persönlicher Statistik beobachtet werden.
Auch diese Statistiken sind aus den oben beschriebenen Gründen ohnehin nur bedingt miteinander vergleichbar. Auch die Sprache spielt eine Rolle. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass ein deutscher Text weniger, aber dafür längere Wörter besitzt als die englische Version des gleichen Textes? Die freudige Nachricht für Sie lautet an dieser Stelle, dass Ihr WPM-Wert (gemessen an einem deutschen Text) in Wirklichkeit höher ist als der gleiche Zahlenwert eines englischen Lesers (gemessen an einem englischen Text). Übrigens bin ich für den Fall, dass dieses Buch in die englische Sprache übersetzt wird schon jetzt auf den Kommentar des Übersetzers gespannt, wenn dieser die 15 bis 20 Buchstaben langen Hauptwortmonster (gutes Beispiel in diesem Zusammenhang) im nächsten Kapitel zu übersetzten versucht.
Die Lesegeschwindigkeit kann auch ohne das Erlernen von Schnelllesetechniken im Laufe des Lebens variieren. Der Höhepunkt wird vielfach während des Studiums erreicht, also während der Zeit, zu der gewöhnlich mehr Lesestoff zu bewältigen ist als in anderen Lebensphasen. Mit zunehmendem Bildungsgrad und zunehmender Hierarchieebene im Unternehmen, nimmt die Lesegeschwindigkeit ebenfalls leicht zu. Alle aufgeführten Aussagen sind nicht mehr und nicht weniger als Tendenzaussagen. Wenn jemand feststellt, dass Männer größer sind als Frauen, dann gilt dies natürlich nicht in jedem Einzelfall. Es gibt immer wieder einzelne Ausreißer nach oben und nach unten.
Sie kennen jetzt Ihre Ausgangsgeschwindigkeit und haben ein Gespür für das durchschnittliche Lesetempo. Welche Steigerung ist zu erwarten? Sofern Sie nicht schon außergewöhnlich schnell lesen, werden Sie nach dem Lesen des nächsten Kapitels und einigen wenigen Stunden Übung Ihre Geschwindigkeit in etwa verdoppeln, mindestens aber um 50 % erhöhen. Eine Steigerung von 150 auf 300 oder von 250 auf 500 WPM ist absolut realistisch - vorausgesetzt Sie machen die beschriebenen Übungen auch wirklich.
Das erste Etappenziel
Definieren Sie Ihr Steigerungsziel für das nächste Kapitel:
Wenn Sie konservativ beginnen wollen, dann zielen Sie auf eine Steigerung von 50 Prozent ab. Wenn Sie Ihre Ziele gewöhnlich aggressiv verfolgen, wählen Sie gleich 100 Prozent. Alles dazwischen ist natürlich auch in Ordnung. Wichtig ist allerdings, dass Sie eine konkrete Orientierungsgröße festlegen.
Mitmach-Teil Nr. 5 (Etappenziel)
Ergänzen Sie nachfolgend: Ausgangswert (AW) in WPM und Steigerungsziel (SZ) in Prozent und resultierender Zielwert (ZW). Beispielwerte sind kursiv und unterstrichen abgebildet.
AW 200 x (SZ 0,8 +1) = ZW 360
Gehen Sie jetzt kurz zurück zu Ihren persönlichen PoweReading-Vorteilen und lesen Sie diese nochmals durch. Ideal für Ihre Motivation ist es, wenn Sie die emotionalen Beweggründe auf sich wirken lassen und tatsächlich spüren.
Für den Fall, dass Sie neugierig sind, welchen Verlauf meine persönliche Lesegeschwindigkeit genommen hat: Vor der ersten Begegnung mit Lesetechniken lag mein Tempo bei 170 WPM. Heute liegt meine Lesegeschwindigkeit unter guten Bedingungen zwischen 600 und 1000 WPM. Und ich trainiere weiter, weil ich weitere Vorteile noch schnelleren Lesens sehe. Lange Zeit habe ich mich schwer getan ein Plateau bei 400 bis 500 WPM zu überwinden. Mein Fall ist aber nur ein Einzelfall unter vielen. Ihr Verlauf kann ganz anders sein. Sie können Plateaus bei anderen Geschwindigkeiten erreichen oder einen kontinuierlicheren Fortschritt erleben. Es ist allerdings durchaus wahrscheinlich, dass Sie früher oder später an einem Punkt angelangen, der unüberwindbar erscheint – ähnlich wie die Vierminutenmarke beim Meilenlauf oder die Zehnsekundenmarke beim 100-m-Lauf. Diese Grenzen hatten lange Zeit Bestand. Heute sind Trainingsmethoden bekannt, die es deutlich mehr Menschen ermöglichen, diese Werte zu knacken.
Häufig liegt das erste herausfordernde Plateau bei ca. 400 WPM. Das Erreichen eines (vorübergehenden) Plateaus bedeutet aber nicht, dass die Grenzen Ihrer geistigen Fähigkeiten erreicht sind. Persönlich betrachte ich solche Phasen als Gewöhnzeit, die das Gehirn benötigt, um das erreichte Niveau zu festigen, bevor es bereit für weitere Steigerungen ist. Angenommen, Sie erlernen als Jungkoch ein neues Gericht. Auch wenn Ihnen dieses schon einmal perfekt gelungen ist, werden Sie es einige Male СКАЧАТЬ