Status Österreich. Paul Eiselsberg
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Название: Status Österreich

Автор: Paul Eiselsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

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isbn: 9783990013144

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СКАЧАТЬ Gefühl und nackten Zahlen

      EIGENSTUDIE IN KOOPERATION MIT DEM RAML UND PARTNER FORUM – NOVEMBER 2016

      Spätestens seit jenen Tagen, da auch Europa begann, immer öfter im immer größeren Stil Schauplatz internationalen Terrors zu werden, ist in Österreich die Diskussion abermals aufgeflammt: Wie sicher sind wir? Und dazu die Frage: Wie sicher können wir uns in unserem kleinen Land fühlen?

      Diesem Fragenkomplex gingen wir in Kooperation mit dem Raml und Partner Forum, in dessen Rahmen durch Diskussionen mit Verantwortungsträgern der verschiedensten Bereiche Bewusstsein für wichtige Zukunftsthemen geschaffen werden soll, nach. Empirische Untersuchungen haben diesen Befund ans Tageslicht geholt. Hier die Zahlen aus November 2016.

      Ja, wir Österreicher fühlen uns im Großen und Ganzen sicher, was Straftaten und Verbrechen angeht. Allerdings mit einem fetten Aber. Mit Vorbehalt also. Mit dem einen oder anderen Bedenken. Die Zahlen belegen das eindeutig, denn nur jeder Siebte fühlt sich tatsächlich sehr sicher, eine überwältigende Mehrheit (sogar eine absolute, mit 51 Prozent) steht auf der Bremse und meint: Sicher? Nun ja, geht so. Einigermaßen.

      Gar nicht sicher hingegen fühlt sich nur jeder Zehnte im Land, während weitere 2 von 10 mit eher mulmigem Gefühl durchs Leben gehen. In Summe also ein schwaches Drittel, das sich in Österreich in puncto Verbrechen nicht wirklich gut aufgehoben fühlt.

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      Doch wie sieht es bei dieser, ob an den Stammtischen oder anderswo, oftmals so heiß diskutierten Frage aus, nämlich: Hat die Kriminalität in Österreich zuletzt zugelegt oder hat sie das nicht? Was meinen Sie?

      Ja, antworten uns die Österreicher auf unsere Befragung. Ich habe das Gefühl, die Zahl der Verbrechen ist angestiegen. Eine knappe Zwei-Drittel-Mehrheit sagt das, korrespondierend mit dem allgemeinen Gefühl zunehmender Unsicherheit, von dem wir bereits gehört haben. Nur jeder Vierzehnte (7 Prozent) sah die Sache völlig anders und meinte: Nein, heute gibt es weniger Verbrechen als früher. Und ein Viertel der Bevölkerung hatte den Eindruck, alles sei beim Alten geblieben.

      Überproportional stark fühlten übrigens ältere Menschen diesen Anstieg. Sowie jene, die auf dem Land leben. Und zu bemerken ist an dieser Stelle auch: Diejenigen, die im persönlichen Interview eine gewisse Unsicherheit zu Protokoll gaben, gingen auch häufiger von einer Verschlechterung der Verbrechensrate aus.

      Mit den offiziellen Zahlen passt dieses Gefühl der Österreicher oftmals nicht zusammen. Laut Statistik ist die Kriminalitätsrate in Österreich in den vergangenen Jahren ziemlich stabil, in manchen Bereichen sogar rückläufig.

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      Die Zahlen, auf die ich mich hier beziehe, sind mittlerweile zwei Jahre alt. Doch mit der größten Wahrscheinlichkeit ist diese Diskrepanz zwischen gefühlter und amtlich ausgewiesener Kriminalität heute ebenso festzustellen wie im November 2016.

      Doch was sind nun die Gründe dafür, dass die Menschen von prinzipiell mehr Verbrechen ausgehen?

      Hier gibt es drei große Bereiche zu unterscheiden.

      1. Die zahlreichen internationalen Krisen, die Europa zuletzt erschüttert und für einige Verunsicherung gesorgt haben.

      2. Die Zunahme an Terroranschlägen auch in Europa. Sie haben die Ängste geschürt.

      3. Die deutlich veränderte Medienlandschaft. Sowohl in den klassischen wie auch neuen Medien wird immer stärker über Verbrechen berichtet. Außerdem tauchen im Netz immer mehr einschlägige Videos auf, die jederzeit per Handy abrufbar sind.

      Auf einen Blick:

      • Kriminalität in Österreich: Zwei Drittel spüren einen Anstieg

      • Woher kommt diese gefühlte Diskrepanz zwischen Statistik und Gefühl? Drei Gründe:

      - die vielen Krisen

      - die vielen Anschläge auch in Europa (Terrorgefahr)

      - die vielen Videos und Berichte in Netz und Medien

      Politische Wende? Oder soll alles so bleiben, wie es ist?

      EIGENSTUDIE – AUGUST 2018

      Seit etwas mehr als einem Jahr wehen über den Regierungsbänken im österreichischen Parlament die Farben Türkis und Blau. Zeit und Anlass, um im ganzen Land nachzufragen, was die Menschen davon halten. Wie sehr oder wie wenig sie damit zufrieden sind. Wie sehr oder wie wenig sie es gerne anders hätten.

      Zu diesem Zweck erhoben wir als Forscherteam in monatlichen Abständen zweierlei. Erstens, ob die Menschen mit der allgemeinen Tätigkeit der Regierung einverstanden sind. Und zweitens, wie sie es mit dem neuen Bundeskanzler Sebastian Kurz und seiner Politik halten.

      Alle beide also klassische Fragen der Meinungsforschung, zwei Standards, mit denen sich die Bevölkerung sehr gut auf den Zahn fühlen lässt. Denn: Würden die Österreicher die Leistung der neuen Bundesregierung für eher schwach bis sehr schwach halten, würde sich dies in den Antworten auf diese beiden Fragestellungen sehr klar äußern.

      Was denken wir also mehrheitlich über Regierung und Kanzler Kurz?

      Beginnen wir mit der Regierung als Ganzes. Und mit der Frage, die eine Wendestimmung klar abbilden kann, die also zeigt, ob der Wunsch nach Veränderung bereits existiert oder im Anmarsch ist.

      »Wäre es gut, wenn die österreichische Bundesregierung wechseln würde, oder wäre das nicht gut?«

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      Acht Messungen, angefangen von Dezember 2017, also rund zwei Monate nach der Wahl, haben klar ergeben: Wir wollen den Status quo. Wir wollen mit relativer Mehrheit (fast jeder Zweite), dass alles so bleibt, wie es ist. Das genaue Gegenteil – eine neue Regierung also – wünschen sich zurzeit nur 19 Prozent, also im Durchschnitt jeder Fünfte.

      Von einer Wechselstimmung kann im direkten Vergleich derzeit also keine Rede sein. Allerdings muss dabei auch in Betracht gezogen werden: Rund ein Viertel aller Befragten will sich dazu nicht näher äußern, entweder, weil die Menschen sich nicht deklarieren wollen, oder auch, weil sie nicht sicher sind. Das Gesamtbild dieser Stimmung kann also relativ rasch ins Wanken geraten, wenn die Unentschiedenen sich doch in die eine oder in die andere Richtung festlegen.

      Im Schnitt ergaben alle Messungen relativ ähnliche Ergebnisse, größere Abweichungen waren nicht zu verzeichnen. Die besten Werte (55 Prozent gegen einen Wechsel) erzielte die Regierung im Mai 2018, die schlechtesten (44 Prozent) drei Monate später, im August.

      Nun zur zweiten Kernfrage unserer Untersuchung, jene rund um den Kanzler. Immerhin ist gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit ein Regierungschef auch eine Art emotionaler Botschafter. Einer, der ständig unter ganz besonderer Beobachtung steht. Also stellten wir den Menschen diese Frage:

      »Sind Sie mit der Politik von Bundeskanzler Sebastian Kurz einverstanden oder nicht einverstanden?«

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