Название: Nach der Erleuchtung: Boden wischen
Автор: Jan Frerichs
Издательство: Bookwire
Жанр: Религия: прочее
Серия: Franziskanische Akzente
isbn: 9783429064587
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– Wofür „brauchst“ du Gott?
– Welche goldenen Kälber gibt es in deinem Leben?
– Was willst du hinter dir lassen?
Gegenwärtig im „Dazwischen“
Gott ist gegenwärtig im „Dazwischen“. Dort lässt er sich finden, wenn wir das Abenteuer auf uns nehmen, ihn dort zu suchen. Zwischen Chaos und Schöpfung, zwischen Kreuzestod und Auferstehung, zwischen Festtag und Alltag. Sein Reich ist schon und noch nicht zugleich. Gott zu begegnen heißt, sich von ihm wandeln zu lassen. So erfuhr Franz von Assisi ausgerechnet in der Begegnung mit einem Aussätzigen, wie das, was ihm „bitter vorkam, in Süßigkeit der Seele und des Leibes verwandelt“ (Test 3, FQ 59) wurde, wie er in seinem Testament schreibt. Gott ist nicht Süßigkeit und nicht Bitterkeit, sondern zwischen beidem. Es bedarf beider Erfahrungen, um wahrhaft zu ihm zu gelangen. Menschen, die großes Leid erleben, werden vom Leben selbst oft auf dramatische Weise an diesen Ort gespült, wo nichts mehr einen Sinn ergibt, wo sie nichts mehr haben, an dem sie festhalten können, wo Gott nicht mehr zu „gebrauchen“ ist. Ähnlich ist es mit großer Liebe oder eben auch Leidenschaft – Passion –, die uns an diesen Ort führen können. Den Ort, an dem uns alles zum Geschenk werden kann. Das ist die Verheißung.
Dieser Ort des „Dazwischen“ hat in der jüdisch-christlichen Tradition einen Namen: „eremos“. Das ist griechisch und heißt „Wüste“. Das Wort ist eigentlich ein Adjektiv und daher im Grunde gar kein Ort, sondern vielmehr eine Eigenschaft: wüst, leer, öde, einsam, wild. Ein Ort, der wie die Wüste nicht zivilisiert, befestigt oder kontrolliert ist und auch nie sein wird. Ein Jenseits menschlicher Ordnungen an der Grenze zur Unordnung. Der Eremos ist deshalb auch ein gefürchteter Ort, denn dort treiben Dämonen und Geister ihr Unwesen. 48 Mal kommt das Wort im Neuen Testament vor. Das ist viel. Der Begriff erinnert uns daran, dass die drei großen monotheistischen Weltreligionen allesamt aus der Wüste stammen, dass unser Gott ein „wilder“ Gott ist.3 „Eremos“ ist ein Schlüssel zu unserem jüdisch-christlichen Erbe und birgt den Schatz, den dieses Erbe für unser Leben jetzt und hier bereithält.
– Wann und wie hast du große Liebe erlebt?
– Wann und wie hast du großes Leid erlebt?
– Was verbindest du mit den Begriffen „wild“ und „Wildnis“ (eremos)?
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