Название: Zwischen Kollar und Krawatte
Автор: Martin Stewen
Издательство: Bookwire
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783429064884
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Dieses Buch ist keine systematische Darstellung eines theologischen Problems und möglicher Lösungen. Etliche theologische Gedankengänge habe ich nur allzu skizzenhaft darstellen können, als dass die Ausführungen einer tiefgehenden theologischen Diskussion genügen würden. Dieses Buch ist vielmehr ein Strauß von Beobachtungen und Überlegungen zum Thema ‚Klerikalismus‘. Es soll der Leserschaft aufzeigen, warum eine römisch-katholische Kirche ohne Klerikalismus wohl kaum existieren kann. Und es fehlen dazu sicher auch noch Erwähnungen – ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Gedanken zum Thema.
Beim Lesen wird man hier und da vielleicht den Drang zum Widerspruch verspüren. — Bitte! Darum geht es. Ich wäre froh und dankbar, wenn am Ende des Buches mir der eine Leser oder die andere Leserin mit einem Paket voller Gegenargumente aufzeigen könnte, wie falsch ich liege. Und dass alles ganz anders ist. Dann freue ich mich auf eine argumentativ fundierte Diskussion. Ein bestimmtes Bauchgefühl reicht nicht mehr.
Ich beginne meine Ausführungen mit einigen Beobachtungen aus der Weltkirche, Beobachtungen, die für mich in einem starken Widerspruch zum Anspruch, Klerikalismus abschaffen zu können, stehen. Das zweite Kapitel erzählt ein wenig aus meinem persönlichen Erleben. Ich meine, das Glück zu haben, in einem Umfeld mit einer Struktur tätig zu sein, in der Klerikalismus keine großen Chancen hat. Dass das so ist, hat Gründe, die ich aufzuzeigen versuche. Damit male ich kein Bild eines antiklerikalistischen Paradieses, aber ich zeige ein paar gesellschaftliche wie auch staatskirchenrechtliche Grundzüge dessen auf, worauf es ankommen könnte. Im letzten Schritt erlaube ich mir das Hoffen wider alle Hoffnungslosigkeit: Natürlich kann man was gegen Klerikalismus tun, aber konkrete Lösungen können nur tief einschneidend sein oder sie sind nicht mehr als Make-up. Man kann so einen Stress umgehen und einfach sagen, dass alles gar nicht so schlimm ist, und schließlich dick Schminke auftragen. Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht tatsächlich die derzeitige Lösungsstrategie der Wahl ist.
Die verwendeten Bezüge in diesem Buch stammen mehrheitlich aus dem Internet. Im Internet überschlagen sich die Kommentierungen der Ereignisse – bekanntlich gehen Diskussionen dort wesentlich schneller vonstatten als auf bedrucktem Papier. Das Buch versucht auch, den gegenwärtigen Stand der Ereignisse zu berücksichtigen. Gemäß seiner Natur ist es schwerfälliger in seiner Entstehung als die digitale Diskussion der Thematik. Auch können die Quellen einer gewissen Volatilität nicht entbehren – das bringt das Internet so mit sich. – Somit repräsentiert dieses Buch einen gewissen Stand der Diskussion, der sich vielleicht bald schon wieder ändert. Das ist wohl bei jeder Veröffentlichung so, im vorliegenden Fall mag es vielleicht aber besonders schnell gehen. Wir werden das sehen.
Ich danke meinem Vater Dr. Rainer Stewen ganz herzlich für seine Unterstützung bei der Korrektur und kritischen Durchsicht des Buchmanuskripts.
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