Название: Heilen ohne Medikamente
Автор: Andreas Winter
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783863741921
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Wenn ein Problemschüler wüsste, dass die Berufsmotivation eines Lehrers nicht im Quälen und Bestrafen von Schülern, sondern ursprünglich im Gewinnen von Anerkennung durch Wissensvermittlung besteht, und er sich diese Anerkennung von den Schülern erhofft, dann würde der Schüler ihm genau diese Chance geben und mühelos gute Noten gewinnen. Er weiß es aber nicht, und so sitzt er angestrengt und unfrei in der Schule und quält sich von einem Schuljahr zum nächsten. Wenn Menschen wüssten, wie einfach alles sein kann, würden sie kein Leid mehr in Kauf nehmen. Diese psychologische Regel basiert auf einem physikalischen Gesetz. Nach dem Ohmschen Gesetz fließt mehr Strom, wo der Widerstand geringer ist, und weniger Strom, wo der Widerstand höher ist. Genauso verhält es sich mit Wasser, welches nur dann bergauf fließt, wenn bei steigendem Druck der Weg talwärts versperrt ist (etwa bei einer Staumauer). Der Widerstand gegen die Entfaltung der Absicht erzeugt Stress.
Zusammenfassung: Der Eigenschutz der Psyche erfolgt durch konsequentes Vermeiden einer Stresssituation, wie etwa:
→ Machtlosigkeit/Kontrollverlust (Symptome sind: Flugangst, Fahrstuhlangst, schlechter Beifahrer sein, viele Krebsarten)
→ Ablehnung/Schuldgefühl (führt zu: Helfersyndrom, devotem Verhalten, Magengeschwür und Nägelkauen)
→ Misserfolg/Versagen (Symptome sind etwa: Prüfungsangst, Analphabetismus, Migräne)
Ein Symptom, das nicht äußeren Ursachen entspringt, ist folglich ein installierter Schutz gegen chronischen Stress und keine Krankheit. Die Ursachen von Krankheiten wären damit rein somatisch, also das Überschreiten der subjektiven Belastungsgrenze, verbunden mit akutem Stress:
→ Physikalisch (etwa durch Druck, Hitze oder Unfall)
→ Viral (z. B. bei Malaria, Grippe oder Hepatitis)
→ Bakteriell (z. B. durch Salmonellen im Kühlschrank)
→ Parasitär (etwa durch Würmer, Flöhe und Amöben)
→ Chemisch (durch Vergiftungen)
→ Radiologisch (durch Strahlenbelastungen)
→ Kausal erblich bedingt (wie etwa Diabetes Typ I oder Phenylketonurie)
Alle Störungen nicht-somatischer Ursache sind somit psychisch motiviert. Daher sind auch nur deren Symptome mit somatischen Therapien zum Verschwinden zu bringen, nicht aber deren Ursache.
Wir sprechen hier also wieder von Steuerungsbefehlen, aufgrund derer ein Körper krank, aber auch gesund werden kann. Traumatisierungen müssen somit weder lang dauern noch über Jahre wiederholt werden, um ein Symptom zu erzeugen. Ein einziger Eindruck kann reichen, um auf körperlicher Ebene etwas zu bewirken, was sich immer deutlicher ausprägt. Je größer die emotionale Eindruckstiefe (der emotionale Impact, wie ich es nenne) auf den Menschen ist, desto reichhaltiger sind die daraus resultierenden neuronalen Verschaltungen und desto größer ist die Verhaltensänderung.
Wenn es uns also in der Praxis gelingt, eine Erkenntnis hervorzurufen, die den gleichen emotionalen Impact hat wie das Ursprungstrauma, und sich hieraus eine einfache Verhaltensalternative ergibt, verändert sich schlagartig das pathologische Verhaltensmuster. Der Effekt: Psychosomatische Krankheiten heilen, psychische Störungen verschwinden – nachhaltig, ohne Nebenwirkungen und Rückfall.
Dass ein psychisch motiviertes Symptom keine Krankheit oder gar Dummheit ist, sondern ein intelligenter, selbst erzeugter Schutz vor Machtlosigkeit, wird sehr deutlich, wenn man sich etwas eingehender mit unserer Fähigkeit der Datenverarbeitung und -speicherung beschäftigt.
Unser Gehirn – ein Großrechner aus Wasser
Ich habe mich oft gefragt: Warum sind Symptomerzeugung und ihr Gegenteil, die Heilung, überhaupt durch bloße Informationsverarbeitung möglich? Was steckt hinter Reiki, Hypnose, Schamanismus, Geistheilung, Placeboeffekt, Homöopathie und Radionik? Wie bitte schön soll das gehen, Heilen durch Suggestionen, Informationen oder rituelle Handlungen? Und warum geht das bei Schmerzen, Krämpfen, Stottern, Schwerhörigkeit, Ängsten sogar in Sekunden – im Gegensatz zu der Heilung von Knochenbrüchen, Verbrennungen, Infektionen oder angeborener Blindheit?
Die Antwort: Weil unser Gehirn die entsprechenden Informationen an den Körper sendet. Unser Gehirn ist das am meisten unterschätzte Organ. Es besteht zwar zu etwa 75 Prozent aus Wasser, ist aber unvorstellbar lern-, speicher- und rechenfähig. Es verfügt über etwa eine Billion Nervenzellen mit je 1.000 Verbindungen zu anderen Neuronen. Diese Verbindungen können simultan 200 Operationen pro Sekunde ausführen, was einer maximalen Rechenleistung von bis zu zehn Teraflops (eine Million Gigabyte pro Sekunde) entspricht. Dies wäre die Datenmenge von mehr als 2.100 Kinofilmen auf DVD pro Sekunde! In einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, Wissen (Heft 15/2007) heißt es: „Etwa elf Millionen Sinneswahrnehmungen in der Sekunde bombardieren den Menschen, selbst dann, wenn er bloß abends auf dem Sofa herumlümmelt: Das fahl werdende Sonnenlicht, das Brutzeln und der Duft des Abendessens aus der Küche, der Druck des Sofakissens im Rücken und vieles mehr verarbeitet das Gehirn, ohne dass das Bewusstsein davon etwas mitbekäme.“
Höchstens drei Prozent dieser Datenmenge können überhaupt vom Bewusstsein wahrgenommen und verarbeitet werden – der Rest ist unter- und unbewusst. Unterbewusst sind beispielsweise Mimik und Gestik, unbewusst sind Vorgänge wie das Wachstum und die Zellerneuerung. Unbewusst nehmen wir aber auch Luftdruck, Bedrohung, Pheromone (bestimmte Duftstoffe), Allergene oder die Informationen aus homöopathischen Mitteln wahr.
Der bewusste Verstand kann Datenmengen vereinfachend reduzieren und somit dem sofortigen Zugriff verfügbar machen. Die Begriffe dafür sind reflektieren, abstrahieren und rationalisieren. Eines meiner Lieblingsbeispiele hierfür: Wenn ich Sie fragen würde, wo genau sich bei Ihrem Auto der Rückwärtsgang befindet, dann würden etwa 75 Prozent aller Befragten den Arm oder die Hand bewegen, um den Schaltweg nachzuzeichnen. Die restlichen 25 Prozent würden nur mit dem Kopf wackeln und mit den Augen rollen, um so zu versuchen, an die Koordinaten der Schalthebelposition heranzukommen. Damit erleben sie etwas Unterbewusstes nach und können die wichtigsten Daten dem Verstand übergeben. Angenommen, die Antwort lautet: „Hinten, links“, dann wären einige, für die Antwort auf meine Frage unwichtige Daten weiterhin unterbewusst. Dies wäre etwa, wie lang der Schaltweg ist, wie sich der Knauf in der Hand anfühlt und welche Muskeln Sie beim Schalten benutzen müssen. Doch wenn Sie sich die rationalisierte Antwort „hinten, links“ merken, werden Sie, wenn Sie in ein paar Monaten noch einmal von jemandem nach dem Rückwärtsgang gefragt werden, wie aus der Pistole geschossen und ohne mit der Wimper zu zucken antworten können „hinten, links“, ohne sich erneut in die Lage versetzen zu müssen. Das genau beschreibt den methodischen Hintergrund meines Ansatzes. Die Frankfurter Diplompsychologin Manuela Pietza beschrieb 2014 in ihrer Doktorarbeit über die Wirksamkeit von Quantenheilung, dass Patienten aufgefordert werden, sich an irgendeine problematische Situation – ein Trauma, ein Gefühl, das ihnen Schwierigkeiten bereitet, eine körperliche Beeinträchtigung – zu erinnern, diese Erinnerung als körperliches Gefühl im Körper zu spüren und dann die Erinnerung durch eine imaginäre Lösung des Problems zu ersetzen. Interessanterweise konnte Dr. Pietza damit belegen, dass Verankerungsrituale wie Klopftechnik, 2-Punkt-Methode oder Punktierungen beliebig, quasi überflüssig sind. Allein das Bewusstmachen der körperlichen Verortung, versehen СКАЧАТЬ