Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band. Alfred Bekker
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Название: Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783956179112

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СКАЧАТЬ ging zu seinem Wagen zog den Mantel aus, warf ihn in den Wagen und krempelte die Hemdsärmel auf. Er zog eine schwarze Tasche aus dem Gefährt, stellte sie auf den Tisch und öffnete sie.

      Der Mann stand neben dem Stuhl und hatte seinen Hut in der Hand. Er sagte etwas, aber in dem Gesang blieb es unverständlich.

      Feyte hatte eine Zange in die Hand genommen, und der Mann trat ein paar Schritte zurück und griff an seine Backe.

      Auf einmal brach der Gesang ab.

      „Also los, setz dich schon!“, grollte der Barbier. „Versteht ihr das? Erst unterbricht er mich in meiner Predigt, jetzt hat er Angst!“

      „Hast du nicht ’ne kleinere Zange?“, fragte der Mann zaghaft. „Mit dem Ding reißt du mir ja drei Zähne auf einmal raus!“

      „Komm, komm, ich erwisch schon den richtigen und bestimmt nur einen. — Helft ihm doch mal!“

      Zwei Männer schoben den anderen zu dem Stuhl und setzten ihn, aber als Feyte mit der Zange vor ihm stand, schrie er und wollte wieder aufspringen. Die beiden anderen hielten ihn fest, Feyte griff dem Mann in den Mund und wurde gebissen. Er schrie, schüttelte seine Hand, beschimpfte den Patienten und setzte ihm dann die Faust ans Kinn.

      „Verdammt nochmal“, sagte Feyte, der immer noch seine Hand schüttelte.

      Der andere schien das Bewusstsein verloren zu haben.

      „Nun mach schon, bevor er wieder zu sich kommt“, mischte sich Stone ein.

      Feyte schob dem Mann die Zange in den Mund, drehte die Hand hin und her und riss den Zahn heraus. Der Mann kam zu sich und wollte aufspringen, aber sie hielten ihn noch immer fest. Feyte hielt ihm den gezogenen Zahn unter die Nase.

      „Gebt ihm einen Schluck Whisky für alle Fälle“, sagte der Barbier, wischte seine Zange ab und packte die Tasche zusammen.

      Der Mann bekam von Feytes Frau ein kleines Glas voll Whisky und wurde losgelassen. Feyte räumte die Tasche und den Tisch in den Wagen. Er stieß den Mann an, dem er den Zahn gezogen hatte und winkte ihm, dass er aufstehen sollte.

      Stone kam zu Ted herüber und sagte: „Wenn Sie mal Zahnschmerzen haben sollten, Sie sehen ja, das geht schnell und schmerzlos.“

      Ted grinste den stämmigen Mann an. „Und dazu bekommt man dann sogar einen Whisky, mit dem ihr sonst ziemlich spartanisch umgeht.“

      Stone grinste ebenfalls. „So ist es, Catto.“

      „Wollen Sie wirklich den ganzen Tag hierbleiben?“

      „Ja. Wir haben wenig geschlafen, und die Ochsen brauchen auch mal einen Ruhetag.“

      „Sie hätten Zugpferde nehmen sollen“, sagte Ted. „In Ohio werden heute ganz ausgezeichnete Wagenpferde gezüchtet. Mit denen kommt man fast dreimal so schnell voran.“

      „Und sie sind fast dreimal so teuer wie Ochsen“, erwiderte Stone gereizt. „Ich dachte, ich hätte Ihnen unsere Situation hinreichend erklärt.“

      „Entschuldigen Sie nur.“ Ted schob den flachen Hut zurecht und wollte an Stone vorbei.

      „Wo wollen Sie hin?“

      „Ich seh mal, ob ich ein paar Präriehunde schießen kann.“

      „Präriehunde? Die kann man essen?“ Die Frau blickte auch erstaunt vom Wagen herunter.

      „Die haben prima Fleisch, zart und mager. Es schmeckt wie Schweinefleisch.“ Ted ging an Stone vorbei, sprang über die Deichsel und hob seinen Sattel auf, der neben dem Wagen lag.

      „Hoffentlich essen das die Leute auch“, sagte die Frau.

      „Wieso? Esst ihr nur, was ihr kennt?“, fragte Ted. „Wenn ihr nur esst, was ihr kennt, sind eure Rinder in Oregon alle. Da hättet ihr gleich Pökelfleisch mitnehmen können, das wäre euch billiger gekommen.“

      „Ich glaube manchmal, er verachtet uns“, sagte die Frau leise, während sie auf ihren Mann blickte.

      „Das kommt dir sicher nur so vor, Maria“, murmelte Stone. „Er ist anders als wir. Sieh dir doch dieses Land an. Diese Weite ... Wir kommen aus der Enge, hatten überall um uns Mauern, Feinde, Hass, Krankheit! Er versteht unser kleinkariertes Denken nicht.“

      „Unser was?“

      „Unser kleinkariertes Denken, Maria. — Wir haben doch ständig in der Enge unserer Angst gelebt. Vor den Mauern hatten wir Angst, vor den Krankheiten, vor der Polizei, was weiß ich. Wir wollten immer alles vorausberechnen und planen. — Er lebt in den Tag hinein, in diesen endlos weiten Tag, der immer wieder vor ihm liegt, wenn die Sonne aufgeht. — Da ist Wanner. Der hat schon heute einen Schwiegersohn für seine Farm eingeplant, und ist deswegen auf Catto losgegangen, weil er ein paar Worte mit seiner Tochter gewechselt hat.“

      „Die wirft sich doch den Männern an den Hals“, erklärte die Frau.

      „Natürlich tut sie das. Und Wanner weiß es auch. Er will sie eben umkrempeln. Auch das versteht Catto nicht. Hier draußen denken die Menschen anders. Wenn wir noch nicht zu alt dafür sind, vielleicht lernen wir es dann noch, Maria.“

      „Wir?“ Die Frau lächelte, schüttelte den Kopf und setzte sich auf den Bock des Wagens. „Wir sind doch nicht anders, Alois. Wenn uns jemand nach unserem Namen fragt, dann sagen wir heute noch, wir würden Stein heißen. Es hängt uns an, sagt uns etwas, was es gar nicht gibt. Jedenfalls hier nicht gibt, außerhalb der Mauern, die du meinst.“

      „Also gut, ab heute sagen wir, wir würden Stone heißen, Maria. — Vielleicht gelingt es uns doch!“

      5

      Ted zügelte sein Pferd, als der etwa fünfzehn Zoll lange Präriehund vor ihm aus dem Gras sprang und davonhetzte. Er schlug das Gewehr an, zielte kurz und drückte ab.

      Der Präriehund überschlug sich in das Knallen hinein, schleuderte eine kleine Staubfontäne auf und blieb liegen.

      Ted ritt auf das erlegte Tier zu, stieg ab, zog eine Schnur aus der Hosentasche, band dem Tier die Vorderläufe zusammen und hängte es an sein Sattelhorn. Er saß wieder auf und ritt weiter nach Nordwesten. Wachsam schweifte sein Blick über das Land.

      Ted Catto hielt nach möglichen Gegnern und Spuren gleichzeitig Ausschau. Aber er sah weder Indianer, noch fand er die Spuren ihrer Pferde.

      Bald lenkte er sein Pferd weiter nach Norden, weil im Osten ein Hügel lag, der ihm den Blick auf den dahinterliegenden Landstreifen verdeckte. Zudem standen da oben ein paar hohe Rotdornbüsche. Ted blickte immer wieder zu ihnen hinüber, bis er plötzlich glaubte, die Büsche würden sich bewegen. Da zügelte er das Pferd und repetierte das Gewehr.

      Die Büsche öffneten sich, und ein Reiter kam zum Vorschein. Er hielt vor den Büschen und blickte herunter. Ted konnte gegen die Sonne nur erkennen, dass der Reiter einen Hut auf dem Kopf hatte. Aber da bewegte sich das Tier schon wieder und kam die Hügelflanke herunter. Silberstücke blitzten am Kopfgeschirr des Pferdes in der Sonne. Als der Reiter den Fuß des Hügels erreicht hatte, erkannte Ted, dass der Mann einen Wildlederanzug mit langen Fransen trug.

      „Missouri-Joe“, СКАЧАТЬ