Nachhaltig investieren für Dummies. Alexandra Bolena
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Nachhaltig investieren für Dummies - Alexandra Bolena страница 25

Название: Nachhaltig investieren für Dummies

Автор: Alexandra Bolena

Издательство: John Wiley & Sons Limited

Жанр: Личные финансы

Серия:

isbn: 9783527831869

isbn:

СКАЧАТЬ Finanzbranche im Spiel, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Aber nicht nur die Pariser Klimaziele brachten Schwung in die Debatte, auch die ebenfalls im Jahr 2015 postulierten Sustainable Development Goals (SDGs) mobilisierten die Finanzwelt.

      Die 2015 verfassten 17 Sustainable Development Goals (SDGs) sind eine Erweiterung der 2000 formulierten acht Millennium Development Goals (MDGs).

      Millennium Development Goals (MDGs)

      Mit den acht MDGs wurden konkrete Ziele ausformuliert und mit eindeutigem Zeithorizont – bis 2015 – versehen. Die Ziele lauten:

       Bekämpfung von Hunger und Armut

       Schulbildung für alle

       Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen

       Senkung der Kindersterblichkeit

       Verbesserung der Gesundheit von Müttern

       Bekämpfung von schweren Krankheiten wie Malaria und HIV

       Ökologische Nachhaltigkeit

       Aufbau und Stärkung der globalen Zusammenarbeit

      Während die MDGs die Armutsbekämpfung im Globalen Süden und damit einen eindeutigen sozialen Schwerpunkt hatten, wurden die 15 Jahre später verfassten SDGs wesentlich breiter aufgestellt. Ein Grund dafür war sicher, dass viele der ambitionierten Ziele der MDGs bis 2015 unverwirklicht geblieben waren. Zudem wurde Kritik geäußert, dass sich die MDGs vor allem auf den Globalen Süden bezogen. In Folge fühlten sich etliche Industrieländer offenbar nicht ausreichend in die Pflicht genommen und kümmerten sich zu wenig um deren Zielerreichung. Die Sustainable Development Goals wurden daher umfassender und mit globalem Anspruch formuliert und bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Zuge der Agenda 2030 beschlossen.

      

Im September 2015 unterzeichneten 193 Mitgliedsstaaten bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen am UNO-Nachhaltigkeitsgipfel in New York eine Partnerschaft für Frieden, Wohlstand für alle Menschen und für den Schutz der Umwelt und des Klimas: die Agenda 2030. Mit der Unterzeichnung wurden erstmals global gültige Nachhaltigkeitsziele, die 17 Sustainable Development Goals (SDGs), beschlossen. Die Agenda 2030 bietet damit Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene an und baut auf dem Prinzip auf, alle Menschen miteinzubeziehen.

      Den Kern der Agenda bilden die 17 SDGs mit ihren insgesamt 169 Unterzielen.

       Armut beenden

       Kein Hunger

       Gesundheit und Wohlergehen

       Hochwertige Bildung

       Geschlechtergerechtigkeit

       Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

       Bezahlbare und saubere Energie

       Menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum

       Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung

       Ungleichheit verringern

       Nachhaltige Städte und Gemeinden

       Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen

       Maßnahmen zum Klimaschutz

       Leben unter Wasser

       Leben an Land

       Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

       Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

      17 Ziele mit 169 Unterzielen sind ohne Zweifel ein guter und wichtiger Schritt, wirklich spannend wird es aber erst, wenn man sich ansieht, wie die Agenda 30 tatsächlich in konkreten Vorhaben umgesetzt wird. Die Plattform SDG Watch Europe bietet dabei Unterstützung. Sie ist ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen, die sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der darin enthaltenen 17 SDGs einsetzen. In dem aktuell 20 Länder umfassenden Netzwerk finden sich Berichte aus Deutschland und Österreich (siehe unter www.sdgwatcheurope.org/).

      Die Schweiz geht diesbezüglich ihren eigenen Weg, aber auch die Eidgenossen dokumentieren ihre Fortschritte: www.eda.admin.ch/dam/agenda2030/de/documents/laenderbericht-der-schweiz-2018_DE.pdf.

      Alle in den SDG-Watch-Berichten dargestellten Initiativen sind wichtige bedeutende gesellschaftspolitische Signale, die wenigsten haben allerdings unmittelbar einen Konnex mit der Finanzwelt. Da die Agenda 2030 aber auch finanziert werden muss, wurde mit Sustainable Finance ein konkretes Instrumentarium »erfunden«.

      2030 kommt rascher, als man denkt, und ein konkreter Maßnahmenkatalog ist ein Gebot der Stunde. Nachdem die EU-Kommission als ersten Schritt im März 2018 den »Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums« veröffentlicht hat, hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schon im Dezember 2019 – elf Tage nach ihrem Amtsantritt – den »European Green Deal« ausgerufen.

      

Der European Green Deal ist der Fahrplan Europas für mehr Nachhaltigkeit mit dem ehrgeizigen Ziel, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt zu werden. Branchen- und sektorenübergreifende Maßnahmen sollen dazu beitragen, innovative und ressourceneffiziente Wachstumsstrategien zu entwickeln, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhalten und sogar stärken.

      Es wird sehr viel Geld notwendig sein, um den European Green Deal zu finanzieren. »Sustainable Finance« wurde in diesem Zusammenhang zu einem Schlüsselbegriff, um die von der EU-Kommission geforderten Mittel in der Höhe von einer Billion Euro (das sind 1000 Milliarden und sieht so aus: 1.000.000.000.000 Euro) für den Kampf gegen die Klimakrise aufzubringen. Denn wer, wenn nicht die Finanzbranche hätte dafür ausreichend Mittel zur Verfügung? Immerhin managt sie ja nicht nur Fonds, sondern verwaltet auch unsere Pensions- und Abfertigungsbeiträge treuhänderisch und muss das Geld, das wir Versicherungen überlassen, um im Falle des Falles abgesichert zu sein, anlegen. Aber wie konkret geht Sustainable Finance? Wie funktioniert SDG-konformes Anlegen?

      

Sustainable Finance will Finanzflüsse nachhaltig und klimaverträglich ausrichten. Es geht darum, alle Investoren – vom Privatanleger bis zum milliardenschweren Staatsfonds, aber auch Versicherungen, Banken, Pensions- und Abfertigungskassen – dazu zu bewegen, bei ihren Geldanlagen darauf zu achten, dass diese unserer СКАЧАТЬ