Glücksschule. Daniel Hess
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Название: Glücksschule

Автор: Daniel Hess

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783866164963

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СКАЧАТЬ die diesem Ich im Außen passieren, anzieht. Dieser Prozess der selbsterfüllenden Prophezeiungen kann man schematisch als einen Kreislauf darstellen:

      • Der Kreislauf beginnt mit Erfahrungen, die wir mit dem erlernten Wissen aus Schule und Erziehung zu interpretieren und zu bewerten lernen.

      • Aufgrund der Interpretation und der Bewertung von Erfahrungen entstehen Konzepte oder Überzeugungen rund um das Ich. Und es wird gelernt, welche Gefühle und Emotionen beim Ich keinen Platz haben (schlecht oder falsch sind) und Ablehnung hervorrufen. Dies ist die „innere“ Realität.

      • Diese innere Realität wirkt in einem dritten Schritt als Wahrnehmungsfilter und prägt unsere Ausstrahlung oder die Haltung, mit der wir ein Thema angehen, was eine magnetische Resonanz erzeugt. Auch das Verhalten ist ein Abbild unserer Überzeugungen. Wer beispielsweise von sich glaubt, nicht vor einer größeren Gruppe von Menschen sprechen zu können, der wird sich so verhalten, dass er solchen Situationen eher ausweicht.

      • Der vierte Schritt ist der äußere Spiegel der inneren Realität. Die äußere Realität zeigt sich darin, was wir erleben, wie Menschen mit uns umgehen, was uns nicht gelingt oder gelingt usw. Diese Erfahrungen der äußeren Realität bilden sodann wieder die Grundlage für den ersten Schritt und hiermit schließt sich der Kreis.

      Selbstreflexion:

       Gibt es in deinem Leben immer wieder ähnlich ablaufende leidvolle Muster oder Situationen, sei es in Beziehungen, bei der Arbeit oder auch in allen anderen Lebensbereichen?

       Wenn ja, kannst du den Kreislauf, der hinter diesen Mustern oder Situationen liegt, erkennen? Was läuft genau ab und welche Gefühle oder Emotionen werden dadurch hervorgerufen, die du eigentlich lieber vermeiden möchtest?

      Der Kreislauf kann sich beispielsweise dann verändern, wenn ein Fenster für neue Erfahrungen (also bei Schritt 1) aufgeht. Auch bei Menschen, die sehr in solchen Kreisläufen gefangen sind, gibt es immer eine gewisse Offenheit für Wunder. Aber viele Personen bleiben oft doch über Jahre oder gar ein gesamtes Leben lang in solchen Kreisläufen gefangen, weil sie sich ans bekannte Leiden klammern, um sich nicht der Unsicherheit der Freiheit öffnen zu müssen. Das bekannte Leiden ist oft ein wichtiger Teil der menschlichen Identität, wie später in diesem Buch noch genauer beleuchtet wird, und wenn sich bestehende Überzeugungen bestätigen, dann hinterlässt das auch immer ein Gefühl von Bestätigung. Und Bestätigung gibt uns Sicherheit – möge diese Sicherheit noch so leidvoll sein.

      Das heißt, die Möglichkeit für Wunder ist nur durch das Zurückweichen vor oder Wegfiltern von neuen, unbegrenzten Erfahrungen oder durch die Identifikation mit leidvollen Aspekten unseres Daseins begrenzt.

      Der Kreislauf kann sich auch bei Schritt 2 auflösen oder verändern, indem alle Emotionen wirklich angenommen und gefühlt werden. Dadurch können alte Verletzungen in uns heilen, anstatt immer wieder die gleichen Resonanzen zu erzeugen. Dieser Schritt im Kreislauf ist der aus meiner Erfahrung in der Arbeit mit Menschen eindeutig effizienteste. Auf einen befreiten Umgang mit Emotionen und Gefühlen wird auch später im Buch noch näher eingegangen. Wenn allerdings an diesem Punkt nur die Überzeugungen bewusstgemacht werden, ohne deren emotionale Ladung zu fühlen, dann geht die Veränderung meist nicht tief genug, um den Wahrnehmungsfilter und die Resonanz wirklich zu verändern.

      Beim Schritt 3 kann versucht werden, durch eine Verhaltensänderung aus dem Kreislauf auszubrechen, wie das beispielsweise die Verhaltenstherapie probiert. Allerdings bezweifle ich, dass Veränderungsprozesse auf dieser Ebene wirklich tiefgreifend befreiend wirken, weil sich die zugrundeliegende Resonanz dadurch meist nicht verändert.

      Am häufigsten versuchen wir, solche Kreisläufe im Außen (beim vierten Schritt) zu verändern, indem wir mit aller Kraft Situationen, andere Menschen, Kinder oder das Leben allgemein zu kontrollieren und zu dem von uns gewünschten Verhalten zu bewegen versuchen. Diese Strategie verändert natürlich unsere Resonanz in keiner Weise (genauso wie sich unser Erscheinungsbild nicht verändert, wenn wir versuchen, den Spiegel zu manipulieren). Obwohl die meisten Veränderungsversuche im Außen geschehen, ist ihr Erfolg sehr bescheiden und meist nur kurzfristig und letztlich für alle Beteiligten leidvoll, trennend und mit viel Ohnmacht verbunden. Hier zeigt sich, dass Macht- und Dominanzstrategien nur Symptombekämpfungen sind, die aus der Unfähigkeit, die eigene Resonanz anzuschauen und unangenehme Emotionen wirklich zu fühlen, eingesetzt werden. Erziehung und Schule setzen sehr oft an diesem Punkt an, was, wie wir noch genauer betrachten werden, zu unzähligen Nebenwirkungen in Form solcher Kreisläufe mit leidvollen Resonanzen führt. Schule und Erziehung müssten sich also nicht nur fragen, was inhaltlich durch sie vermittelt wird, sondern vor allem auch, welche Kreisläufe und Resonanzen in den Kindern installiert werden durch die Art und Weise, wie Erziehung und Lernen ablaufen!

      Welche Erfahrungen Kinder in der Schule machen, ist also absolut essenziell für ihr späteres Realitätserleben. Fühlen sie sich so, wie sie sind, ganz angenommen und geliebt? Erleben sie Lernen als lustvoll und freudvoll? Machen Kinder in der Schule Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Ermutigung, liebevoller Begleitung, echtem Interesse an ihrer Lebenswirklichkeit, wertfreier Unterstützung und gleichberechtigter Kommunikation? Oder sind es nicht vielmehr Erfahrungen des Vergleichens, der Bewertung, der Zuschreibungen, der Fremdbestimmung, der Entmutigung, der Gefühls- und Bewegungsunterdrückung, der Kritik, der Angst, der Manipulation, des Drucks und der Ohnmacht? Welche Überzeugungen und welchen Umgang mit Gefühlen und Emotionen vermitteln wir den Kindern dadurch (Schritt 2)? Und zuletzt die wichtigste Frage: Welche Realitätserfahrung geben wir dadurch an unsere Kinder weiter? Welchen Möglichkeitsrahmen, wie viel Offenheit, Begeisterung und Freude gibt es in dieser Realität noch, die die Kinder in der Schule lernen? Eine neue Schule, die gänzlich auf einschränkende und trennende Lernerfahrungen verzichtet und die Strukturen hat, die den Kindern dienen, statt umgekehrt, bietet natürlich vollkommen andere Erfahrungen als eine Schule, die auf dem Prinzip der Macht aufbaut. Das heißt, es müssten sich gar keine inneren Begrenzungen bilden, was somit auch in der äußeren Realität bei Punkt 4 unbegrenzte Realitäten entstehen lassen könnte.

      Die effizienteste „Methode“, um selber mit schwierigen Kreisläufen umzugehen, sind nicht neues Wissen und durchdachte Strategien, sondern ganz einfach Bewusstheit. Je bewusster wir uns dessen sind, was wirklich abläuft, je mehr wir die Verantwortung für unsere Realität wirklich übernehmen, mit allen Gefühlen und Emotionen, die wir dadurch erleben, je mehr wir die Opferrolle aufgeben, desto mehr entspannen sich solche Kreisläufe und vibrieren immer mehr aus.

      Der Kreislauf des Resonanzgesetzes zeigt übrigens auch sehr gut, dass es keine Trennung zwischen innen und außen gibt, weil das Außen stets nur ein Spiegel des Inneren ist, genauso wie das in der Einheitsrealität erfahren wird. Solche Kreisläufe gelten natürlich nicht nur für einzelne Menschen, sondern auch für Teams, Gruppen und ganze Organisationen.

      „Die materiellen Dinge um uns sind nichts anderes

      als mögliche Bewegungen des Bewusstseins.“

      Amit Goswami

      „Auf der Quantenebene ist Materie mehr wie ein Gedanke,

      ein konzentriertes Stück Information.“

      „Atome sind keine Dinge, sondern nur Tendenzen.“

      Werner Heisenberg, Professor und Nobelpreisträger für Physik

      Quantenphysik befasst sich mit sehr, sehr kleinen Teilchen, den Quanten. СКАЧАТЬ