Название: Beverly Malibu
Автор: Katherine V. Forrest
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783867549882
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In beißendem Ton fuhr Paula fort: »Ich selbst, Maxine in der Wohnung gegenüber, Mildred unter uns – er wusste, dass es für uns alle eine enorme finanzielle Belastung bedeuten würde, hier auszuziehen. Und was Hazel angeht – sie weiß, dass sie wesentlich höhere Mieten für die Wohnungen verlangen kann, wenn wir ausziehen.«
Noch so ein Menschenschinder, dachte Kate. Offenbar war Sinclair einer von diesen despotischen Typen gewesen, die jedes bisschen Macht, das sie in die Finger bekamen, missbrauchten. »Haben Sie je daran gedacht, die Polizei zu rufen?«, fragte sie.
»Mildred hat es getan. Einmal. Deren Kommentar war sinngemäß, wir seien einfach ein Haufen überdrehte alte Jungfern.«
Kate war so empört, dass es ihr die Sprache verschlug. Taylor meinte: »Sie sagten, Sie sind um fünf vor sechs aufgebrochen, um essen zu gehen.«
»Nicht direkt zum Essen. Wir wollten erst noch Verwandte besuchen.«
Kate, die sich wieder gefasst hatte, sagte: »Wenn Sie Ihre Wohnung verlassen, benutzen Sie dann normalerweise die Vorder- oder die Hintertreppe?«
»Die Vordertreppe natürlich. Ich benutze die Hintertreppe lediglich, um in die Waschküche hinunterzugehen.«
»Als Sie in Mr. Sinclairs Apartment kamen, haben Sie vielleicht irgendeinen besonderen Geruch wahrgenommen?«
Paula dachte nach. »Nichts Ungewöhnliches.«
»Nur seinen stinkigen Zigarrenrauch«, warf Aimee ein.
»Paula«, sagte Kate, »können Sie uns irgendetwas über Mr. Sinclair sagen, das dazu beitragen könnte, seinen Mörder zu finden?«
»Ich schätze, Sie meinen, ob ich Ihnen etwas über seine Feinde sagen kann.« Sie zuckte die Achseln. »Er hatte eine ganze Menge davon – einfach weil er der Mann war, der er war.« Wieder zuckte sie die Achseln. »Ich selbst habe ihm sehnlichst den Tod gewünscht. Aber ich kenne niemanden, der … oder die so etwas tun würde. Ich glaube, wir alle denken manchmal, dass wir jemanden umbringen könnten. Aber wir tun es nicht.«
»Einige tun es«, sagte Taylor trocken und machte sich Notizen.
»Ich kenne niemanden, dem ich es zutrauen würde«, sagte Paula. »Aber offensichtlich hat ihm das jemand angetan, den er gut kannte.«
»Wie kommen Sie darauf?«, fragte Taylor fast gelangweilt, aber Kate wusste es besser. Sie wusste genau, dass er bei dieser Befragung eine ganz bestimmte Fährte verfolgte.
»Irgendjemand muss ihm die Handschellen angelegt und das Telefonkabel durchgeschnitten haben. Aber es wurde nicht eingebrochen. Also muss Owen jemandem die Tür geöffnet haben, den er kannte.«
Weder Taylor noch Kate antworteten darauf. Es gab genügend Einbruchsmethoden, bei denen man nicht unbedingt mit roher Gewalt vorgehen musste, aber derlei Erwägungen mussten in diesem frühen Ermittlungsstadium zwischen ihr und Taylor bleiben.
»Haben Sie gehört, ob jemand an seine Tür geklopft hat?«, fragte Kate.
»Nein, aber er hat eine Klingel. Und mein Fernseher lief, Aimee hat sich heute Nachmittag ein ziemlich lautes Footballspiel angesehen.«
»Wann haben Sie Mr. Sinclair das letzte Mal lebend gesehen?«, fragte Taylor.
»Wie alle anderen – auf der Feier.«
»Feier?«, wiederholte Kate, die sich an die Hinweise auf eine Festivität im Gemeinschaftsraum erinnerte.
»Hazels Thanksgiving-Treffen. Die meisten Mieter, die heute zu Hause waren, haben zumindest kurz reingeschaut. Auch Owen.«
»Wie lange waren Sie auf der Feier?«, erkundigte sich Taylor.
»Ich bin mir nicht sicher. Ich habe mich eine Weile mit Dorothy Brennan unterhalten – sie wohnt erst seit knapp einem Jahr hier.« Paula sah zu Aimee hinüber. »Was schätzt du, wie lange wir unten waren, Liebes?«
Aimee lehnte an der gegenüberliegenden Wand, die Arme über der Brust verschränkt. »Ich habe fast die ganze erste Halbzeit des Spiels unten gesehen. Ich würde sagen, ungefähr eineinhalb Stunden.«
»War Mr. Sinclair während dieser Zeit auch anwesend?«, fragte Kate.
»Ich kann mich nicht mehr erinnern«, sagte Aimee. »Ich habe versucht, ihn zu ignorieren.«
Paula schloss die Augen und konzentrierte sich. »Er kam, als wir schon da waren. Und er verließ die Feier vor uns. Ich erinnere mich jetzt – er fühlte sich wieder nicht wohl.«
Kate wechselte einen Blick mit Taylor. Es gab jetzt noch mehr zwingende Gründe, die Abfälle jener Feier einzusammeln. Sie schlug eine neue Seite in ihrem Notizbuch auf. »Könnten Sie uns sagen, wer alles auf der Feier gewesen ist?«
»Ich habe als Script-Supervisorin gearbeitet, erinnern Sie sich?«, entgegnete Paula in leicht gereiztem Ton. »Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant.« Außer ihrem eigenen und Aimees Namen zählte sie acht weitere auf.
Paula Grants Gesicht wirkte plötzlich klein und erschöpft, und Kate beschloss, die Befragung zu beenden. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
Paula sagte müde: »Das war nur der Anfang, nicht wahr?«
»Es tut mir leid«, entgegnete Kate sanft. »Aber ich fürchte, Sie haben recht – ich bin sicher, dass sich weitere Fragen ergeben werden, wenn die Ermittlungen voranschreiten. Wir müssen Ihre Aussage protokollieren und brauchen dann noch Ihre Unterschrift.«
Paula nickte und Kate fügte hinzu: »Es ist sehr wichtig, dass Sie das, was Sie in Mr. Sinclairs Wohnung gesehen haben, für sich behalten, wie auch alles, was wir hier besprochen haben. Das würde uns wirklich helfen.«
Paula Grant nickte abermals. Sie erhob sich, als die zwei Kriminalbeamten aufstanden. Aimee Grant, die neben dem Poster von Infam an der Wand lehnte, betrachtete Kate mit aufmerksamem Blick.
Kapitel 3
Vor Owen Sinclairs Wohnung warteten zwei Männer gelassen neben einer Bahre. Das Wort CORONER, in gelben Buchstaben auf den Rücken ihrer braunen Overalls genäht, wies sie als Mitarbeiter der Gerichtsmedizin aus. Als Kate und Taylor zum zweiten Mal an diesem Tag das Wohnzimmer von Owen Sinclair betraten, sah Kate aus den Augenwinkeln das Aufzucken von Blitzlichtern im Essalkoven – das visuelle Echo Shapiros, der von dort aus die Küche fotografierte. Baker, so vermutete sie, untersuchte wohl noch das Schlafzimmer am Ende des Flurs auf Fingerabdrücke.
Sie wandte sich an Taylor: »Schon irgendwelche Ideen bis jetzt?«
»Das wird der reinste Spaziergang«, meinte er.
Überrascht von dieser zuversichtlichen Einschätzung sah sie ihn an. »Wieso?«
»Paula hat uns doch eben alles auf dem Silbertablett präsentiert.« Taylors fröhliche Miene verfinsterte sich, während sein Blick durch das mit Hifi-Geräten vollgestopfte Zimmer wanderte. »Sinclairs gottverdammte Musik, dieser Wahnsinnskrach, den er Tag und Nacht veranstaltet hat –« СКАЧАТЬ