Название: Wild Swimming Kroatien und Slowenien
Автор: Hansjörg Ransmayr
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Wild Swimming
isbn: 9783942048798
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03 | ROMANTIK PUR –Nadiža |
SLOWENIEN NORDEN |
Die Bela (weiße) Nadiža ist einer der zwei Quellflüsse, dieses in Italien Natisone genannten Grenzflusses. Nahe des kleinen Ortes Breginj wird der glasklare, aber im Gegensatz zur Soča weit wärmere Gebirgsbach von der sogenannten Napoleonbrücke überspannt. Maurermeister aus dem in Julisch Venetien gelegenen Ort Cembola sollen die Brücke um das Jahr 1812 errichtet haben. Weil zu dieser Zeit die Eroberungszüge des französischen Kaisers stattfanden, trägt die Brücke, wie viele ähnlich gebaute Brücken der Region, dessen Namen.
Von Mitte Juni bis Ende August ist an dieser äußerst romantischen und entsprechend beliebten Badestelle der Nadiža (wie an den anderen Nadiža-Badestellen auch) eine Parkgebühr zu entrichten. Von Kobarid aus kann man aber für eine stressfreie An- und Abreise gegen eine geringe Gebühr den empfehlenswerten Hopon-Hop-off-Bus benützen. Dieser hält auch an der für Familien mit Kleinkindern geeigneteren Nadiža-Badestelle bei Robič.
04 | KLEINER POOL, GROSSES KINO –Wasserfall Globoški Potok |
SLOWENIEN NORDEN |
Schon seit Jahrhunderten verwendeten die Einheimischen quer über den Učja-Canyon gespannte Seile, um das Heu von den unzugänglichen Weiden der Hochalmen ins Tal zu bringen. Heute überspannen sechs 250 bis 400 m lange Stahlseile die Schlucht und ermöglichen über die längste Zipline Europas unvergessliche Talfahrten. Theoretisch könnte man sich auch dieses Hilfsmittels bedienen, um den Weg zu den beeindruckenden Globoški-Potok-Wasserfällen abzukürzen. Zumeist wird man aber wohl den Wanderweg wählen, der vom Dorf Žaga heraufführt. Ab dem Gasthaus der Wegweisung folgend, erreicht man nach etwa 20 Min. eine große Almwiese mit drei steinernen Hütten und einem Brunnen. An einem der Ankunftspunkte der Zipline vorbei führt der Weg jetzt leicht abfallend zum einladenden, wenn auch relativ kleinen Tosbecken des untersten Globoški-Potok-Wasserfalls. Wählt man für den Rückweg den schwierigeren Weg durch den unteren Schluchtteil, kann man zusätzlich noch den einen oder anderen Gumpen der Učja nutzen.
05 | IDEAL FÜR EINEN QUICK-DIP ODER FÜRS CANYONING –Sušec-Wasserfälle |
SLOWENIEN NORDEN |
Viel unkomplizierter kann Wasserfallbaden gar nicht sein. Das Tosbecken des untersten Sušec-Wasserfalls ist ein echter „Convenience-Spot“ und deshalb während der Hauptsaison entsprechend frequentiert. Dafür sind aber weniger die Wildschwimmer verantwortlich als die von lokalen Sportagenturen geführten Canyoning-Gruppen. Denn der Sušec-Bach hat in die nördlichen Abhänge des Stol-Gebirges eine schöne Miniaturschlucht mit zahlreichen Gumpen, Wasserfällen, Rutschrinnen und Abseilstellen geschnitzt.
Für einen mühelosen Quick-Dip im untersten Pool reichen hier ausnahmsweise sogar Badeschlappen, da man ohne nennenswerte Erschwernisse oder Steigungen ans Wasser kommt. Nach dem Dip kann man dann meistens noch den Canyoning-Gruppen bei ihren letzten Abseilaktionen, Sprüngen oder Rutschen zusehen.
06 | BEEINDRUCKENDES NATURSCHAUSPIEL IN GESCHICHTSTRÄCHTIGER UMGEBUNG –Kozjak-Wasserfall |
SLOWENIEN NORDEN |
Kobarid im mittleren Soča-Tal ist nicht nur die heimliche „Genuss-Hauptstadt“ Sloweniens, ähnlichen Stellenwert hat sie auch als „Museums-Stadt“. Schließlich wurde ein der Militärgeschichte des Ersten Weltkriegs gewidmetes Haus schon mehrfach als eines der besten Museen Europas ausgezeichnet. Etwas von der schaurigen Geschichte der Isonzo-Schlachten kann man nachempfinden, wenn man vom – in der Hauptsaison kostenpflichtigen – Parkplatz zum Kozjak-Wasserfall aufbricht und nach Überquerung einer Wiese den rechts abzweigenden, bergan führenden Pfad wählt. Von der einstigen Frontlinie zeugen noch Schützengräben, Geschützstände und Bunkeranlagen.
Alsbald senkt sich der Weg und schwenkt in das vom Kozjak-Bach geformte Tal mit seinen insgesamt sechs Wasserfällen ein. Den ersten, kleineren von den zwei leicht zugänglichen Wasserfällen entdeckt man unter einer kleinen Steinbrücke auf dem Weg zum Hauptwasserfall.
Ab hier wird die Szenerie noch eindrucksvoller: Über kleine Steinbrücken und mit Holz ausgelegte Pfade durchquert man einen kleinen Urwald und hört schon bald das Rauschen des Wasserfalls. Jetzt wird die Klamm noch enger, und entlang einer Seilsicherung erreicht man die kleine Aussichtsplattform in der faszinierenden Halbhöhle, in die von oben der 15 m hohe Wasserfall stürzt.
Anmerkung: Auf einer touristischen Internetseite wurde zuletzt vom Baden im Tosbecken des Wasserfalls „abgeraten“. Über kurz oder lang könnte hier auch – zumindest in der Hauptsaison – ein Badeverbot drohen, wie es leider schon für den wunderschönen Virje-Wasserfall in Bovec ausgesprochen wurde.