Bratwurst mit Senf und Seelenheil. Adrian Plass
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Bratwurst mit Senf und Seelenheil - Adrian Plass страница 3

Название: Bratwurst mit Senf und Seelenheil

Автор: Adrian Plass

Издательство: Автор

Жанр: Юмористические стихи

Серия:

isbn: 9783865066619

isbn:

СКАЧАТЬ dem fünf Millionen Kinder jeden Tag ums Überleben kämpfen. Wohl kaum ein religiöses Thema. Lesen Sie schnell weiter.

      Baptisten: Konfession, der man anmerkt, dass sich da eine Menge unter der Oberfläche abspielt.

      Barmherziger Samariter: fiktive biblische Figur aus einem Gleichnis von Jesus. Wird von den Konservativen als Tory in Anspruch genommen, weil seine Investitionen ihm genügend Erträge eingebracht hatten, um helfen zu können, wenn er das wünschte, von der Labour Party als Sozialist, weil er tatsächlich bereit war, von seinem Geld abzugeben, und von den Liberaldemokraten, weil die Menge, die dem Gleichnis zuhörte, wie selbstverständlich davon ausging, er sei zu nichts nutze.

      Beerdigung: 1. manchen Christen zufolge ein Anlass zu ausgelassenem Jubel. Man versteht natürlich, was sie meinen. Der Gesellschaft eines geliebten Menschen beraubt zu werden ist ein so herrliches Erlebnis, dass man sich ein Freudentänzchen kaum verkneifen kann; 2. Anagramm für »Gib du gerne«.

      Behemoth: 1. Nilpferd oder Elefant, erwähnt im Buch Hiob; 2. Identitätsbezeichnung, die Adam einem Mitglied der Familie der Lepidoptera zuwies, als er den Tieren ihre Namen gab.

      Beherrschung wahren: manchmal sehr nützlich. Höflichkeit ist eine der anziehendsten Eigenschaften, die ein Mensch haben kann. Zugleich ist sie aber auch eines der größten Hindernisse für den Fortschritt in der christlichen Gemeinde. Stellen Sie sich vor, Jesus hätte zu den Pharisäern gesagt: »Äh, Entschuldigung, ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich das sage, aber ich finde, ihr habt so eine Spur von etwas Schlangenähnlichem an euch. Ich meine, klar, in diesem Bereich haben wir es alle nicht leicht, aber ich glaube, ihr habt da vielleicht ein besonderes Problem …« Im schlimmsten Fall kann die Krankheit der übertriebenen Höflichkeit und des Wohlwollens um jeden Preis zu einem Dialog wie dem folgenden führen:

      A: Sag mal, darf ich dir etwas sagen?

      B: Ja, natürlich.

      A: Also, ich finde, wir sollten die Sache von neulich bereinigen. Ich möchte dir einfach sagen, wie leid es mir tut, was ich da gesagt habe.

      B: Oh, ach nein, mir tut es leid, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo du das Gefühl hattest, dich für das, was du sagtest, entschuldigen zu müssen.

      A: Das ist sehr nett von dir, aber weißt du, es tut mir wirklich leid, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo du das Gefühl hattest, dich dafür entschuldigen zu müssen, dass du mich in eine Lage gebracht hast, wo ich das Gefühl hatte, mich für das, was ich sagte, entschuldigen zu müssen.

      B: O lieber Himmel, nein, es tut mir einfach nur leid, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo du das Gefühl hattest, dich entschuldigen zu müssen, als ich das Gefühl hatte, mich dafür entschuldigen zu müssen, dich in eine Lage gebracht zu haben, wo du das Gefühl hattest, dich für das, was du sagtest, entschuldigen zu müssen.

      A: Ah, na schön, das ist großartig, aber ich möchte dir wirklich sagen, wie leid es mir tut, dass du das Gefühl hattest, dich dafür entschuldigen zu müssen, mich in eine Lage gebracht zu haben, wo ich das Gefühl hatte, mich dafür entschuldigen zu müssen, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo du das Gefühl hattest, dich dafür entschuldigen zu müssen, mich in eine Lage gebracht zu haben, wo ich das Gefühl hatte, mich für das, was ich sagte, entschuldigen zu müssen.

      B: Oh nein, es tut mir einfach nur leid, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo –

      A: Was habe ich eigentlich gesagt?

      B: Wie meinst du das, was habe ich eigentlich gesagt?

      A: Wie meinst du das, wie meinst du das, was habe ich eigentlich gesagt?

      B: Nun, ich weiß nicht, was du mit deiner Frage meinst, wie meinst du das, wie meinst du das, was habe ich eigentlich gesagt? Du musst doch wissen, was du gesagt hast. Schließlich hast du dich gerade dafür entschuldigt.

      A: Ja, aber du hast doch gesagt, es täte dir leid, mich in eine Lage gebracht zu haben, wo ich das Gefühl hatte, mich für das entschuldigen zu müssen, was ich gesagt habe.

      B: Na ja, aber das war ja, bevor du mir gesagt hast, dass du vergessen hast, was du gesagt hast. Wenn du nicht vergessen hättest, was du gesagt hast, dann täte es mir immer noch leid, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo du das Gefühl hattest, du müsstest dich für –

      A: Jetzt fällt es mir wieder ein!

      B: Was fällt dir wieder ein?

      A: Mir ist wieder eingefallen, was ich gesagt habe.

      B: Und was hast du gesagt?

      A: Ich habe gesagt, dass du dazu neigst, die Dinge komplizierter zu machen, als sie sind – aber es tut mir leid, dass ich das gesagt habe.

      B: Ach nein, mir tut es leid, dass ich dich in eine Lage gebracht habe, wo du das Gefühl hattest –

      A: Ach, halt die Klappe!

      B: Das ist aber nicht sehr nett.

      A: Nein, das hätte ich nicht sagen sollen. Es tut mir leid.

      B: (macht den Mund auf, besinnt sich aber dann eines Besseren) Gut.

      Bekanntmachungen: wichtige praktische Details, die während eines Gottesdienstes von vorn mitgeteilt werden. Ein Phänomen, das man auf besonders faszinierende Weise in solchen Gemeinden beobachten kann, wo alles, was der Pastor sagt, von diversen Gottesdienstteilnehmern berichtigt wird.

      Bekenntnis, gegenseitiges: sehr lobenswerte, nützliche und biblisch empfohlene Aktivität. Man muss nur sehr aufpassen, dass die »Gegenseite« auch wirklich die Klappe über das halten kann, was man ihr mutiger- oder törichterweise gesagt hat.

      Benjamite: 1. Angehöriger des Stammes Benjamin; 2. Frühform eines israelischen Hefeextraktes, den man nur entweder lieben oder hassen kann.

      Beschneidung: schmerzliche Trennung zwischen Juden und Heiden.

      Bibelversionen: nur einige wenige können hier erwähnt werden:

      1. Lutherbibel: die Form, in der die Bibel ursprünglich im Deutsch des 16. Jahrhunderts abgefasst wurde. Wurde später aus irgendeinem unerfindlichen Grund ins Hebräische und Griechische übersetzt, um dann in diese lächerlichen modernen deutschen Versionen zurückübersetzt zu werden.

      2. Elberfelder Bibel: genauer als der Urtext.

      3. Gute Nachricht: diese Version wird von all denen bevorzugt, die von den schlechten Nachrichten in all den anderen Übersetzungen die Nase voll haben.

      4. Hauskreisbibel: enthält nach jeweils drei Versen einen Zeilendurchschuss, um das Reihumlesen zu erleichtern.

      5. Geschlechtsneutrale Bibel: bislang sind nur die ersten drei Bände erschienen; weitere sieben sind in Vorbereitung.

      6. Volxbibel: wird von manchen Christen heftig angefeindet. Sehr verständlich, da sie den Fehler macht, die Leser ihrer Zielgruppe in die Lage zu versetzen, mühelos zu verstehen, was die ursprünglichen Autoren sagen wollten. Schon dieser Gedanke ist natürlich СКАЧАТЬ