Название: glauben.einfach.
Автор: Matthias Müller
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783815026168
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Das ist der Optimismus, den die Bibel vermittelt – jedoch nicht als Folge einer Castingshow oder als nebulöse Hoffnung auf „das Gute“, sondern als Folge des Wirkens Gottes.
Die ordnende Hand des Schöpfers
Unsere Welt ist angeschlagen, und wir tragen dafür die Verantwortung. Da braucht es mehr als ein paar Mausklicks, um das wieder in Ordnung zu bringen. Da braucht es die ordnende Hand eines Schöpfers.
Wenn wir einmal vom Weltgeschehen absehen – wie steht es bei Ihnen persönlich? Könnten Sie diesen Arzt gebrauchen, der rund um die Uhr für Sie kämpft? Sie sind ihm nicht egal. Im Universum gibt es ein Wesen, das möchte, dass aus unserem Leben etwas wird, und das uns die Gewissheit gibt: Für uns ist ein guter, sinnvoller Platz im großen „Teppich“ der Geschichte vorhanden.
Die gute Nachricht lautet: Wir haben es nicht mit einer unpersönlichen Macht zu tun, sondern mit einem persönlichen Gott, der uns kennt und sich um jeden von uns bemüht. Ein Grund mehr, das Leben mit Glauben und Zuversicht anzugehen!
Darum bleibe ich Optimist. Und Sie?
Fragen zum Nachdenken
1. „Die Forschung bestätigt, dass wir in der Mehrzahl Optimisten sind.“ Trifft das auch auf mich zu? Welche Rolle spielt meine Selbsteinschätzung?
2. „Die Krankheit zum Tode kann ich nicht mit Pfefferminztee behandeln.“ Wo stehe ich in der Gefahr, mich in ernsten Problemen mit oberflächlichen Lösungen zufriedenzugeben?
Zur Vertiefung
Ellen G. White: Die Geschichte, die die Welt verändert(e), Advent-Verlag, Lüneburg 2010, 96 Seiten, Best.-Nr. 7714
Bezugsquellen siehe S. 168 oder www.adventist-media.de
04 WENN ES WEHTUT
Trost im Leid
KLAUS POPA
Wenn man sich als Kind wehgetan hat, ist man schnell in die Arme der Mutter gelaufen. Sie nahm uns auf den Arm und drückte uns fest an sich. Sie legte die Hand auf die Stelle, die wehtat, und sagte: „Schau mal, das ist doch gar nicht so schlimm. Es wird alles wieder gut.“ Sie streichelte uns über das Gesicht, wischte die Tränen ab und der Schmerz war weg.
Leid ist allgegenwärtig
Leid ist in unserer Welt allgegenwärtig. Wir alle kennen die Geschichten, Schlagzeilen und Bilder des Leides und der Trauer. Berichte von Kriegen füllen die Geschichtsbücher in der Schule. Manche haben selbst Krieg erlebt, Andere befinden sich momentan in Kriegsgebieten. Schreckensnachrichten und Katastrophenmeldungen hören und sehen wir täglich im Radio und im Fernsehen. In Werbeschreiben werden Hunger und Elend dargestellt, damit wir mit unseren Spenden die Not auf der Welt lindern. Leid begegnet uns auf den Straßen unserer Städte, es belastet unsere Familien, und nicht zuletzt hat wohl jeder von uns bereits einiges Leid erfahren.
Natürlich hat nicht jeder Schreckliches erlebt oder tiefste Not erfahren. Das ist auch gut so. Vieles kennen wir nur aus den Medien oder von Erzählungen der Großeltern – manchmal sprachen sie darüber, wie es damals im Zweiten Weltkrieg oder zur Zeit des Kommunismus war. Insgesamt gesehen jedoch macht es nicht wirklich einen Unterschied, wer das Leid erlebt hat. Denn das Leid bleibt.
Leiden an Nichtigkeiten
Oftmals leiden wir aber auch an Nichtigkeiten. Was ist schon ein Tsunami in Indonesien im Vergleich zu einem riesigen Pickel auf der Nase! Und als wäre ein großer Pickel nicht schlimm genug: Genau an dem Wochenende ist man zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, zu der alle kommen werden – auch der Junge, den man so süß findet.
Das tägliche Drängen, Schubsen und Schwitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Zügen, dieses Eingepferchtsein und die verzweifelten Versuche, zur Tür zu kommen, wenn man aussteigen will; die Angst, ob man es schafft, bevor die Türen sich wieder schließen – ist das nicht belastender und beängstigender, als in einem Kohlebergwerk verschüttet zu sein und nicht zu wissen, ob man lebend wieder herauskommen wird? Schließlich machen wir das Tag für Tag durch und nicht nur einmal im Leben.
In der Tat, es sind oft Nichtigkeiten – eigentlich nicht der Rede wert –, aber dennoch leiden wir an ihnen. Und sich der Tatsache bewusst zu werden, dass es Nichtigkeiten sind, macht es nicht leichter, sondern nur noch schlimmer. Es wird uns offenbar, wie belanglos viele unserer Sorgen und Leiden sind, verglichen mit den existenziellen und lebensbedrohlichen Nöten anderer Menschen.
Gleichzeitig wird uns aber auch bewusst, wie zerbrechlich und angreifbar wir sind und wie gering unsere Leidensfähigkeit ist. Es ist doch nicht normal, dass wir uns bereits überfordert fühlen, wenn im Supermarkt unser Lieblingsduschgel gerade ausverkauft ist und wir uns deswegen für eine andere Duftnote entscheiden müssen. Warum sind wir eigentlich so? Und wie sind wir so geworden?, frage ich mich manchmal.
Verwöhnt und verweichlicht
Demaskiert und bloßgestellt leben wir mit einer kontinuierlichen Anklage: Wie kannst du eigentlich angesichts des ganzen echten und wirklichen Leides auf der Welt so empfinden und dich so verhalten? Wie verwöhnt und verweichlicht bist du eigentlich? Dieses unterschwellige Dauer-schlechte-Gewissen unterhöhlt unsere innere Stabilität und erodiert unsere Zufriedenheit.
Zu alledem kommt noch die Unfähigkeit, sich über das, worüber wir uns freuen könnten, auch wirklich zu freuen. Denn wir wissen, dass wir mit unserer Art zu leben, Kakaobauern in Kuba ausbeuten, Kinder in Indien 12 Stunden pro Tag arbeiten lassen, Meere leer fischen und verseuchen, Hühner quälen, Weihnachtsgänse vollstopfen, zu viel Erdöl verbrauchen und so weiter und so fort. Und das Gefühl der Unfähigkeit, etwas ändern zu können, macht es wiederum nicht leichter, sondern noch schlimmer. Wir leiden nicht die Leiden unserer Väter oder Großväter und Großmütter, aber auch wir leiden.
Die Mutter tröstet ihr Kind
Kürzlich habe ich ein Kind dabei beobachtet, wie es das Fahrradfahren erlernte. Nach mehreren Versuchen ließ die Mutter das Fahrrad los und das Kind fuhr zum ersten Mal allein. Nach ein paar Metern drehte es sich aber plötzlich nach der Mutter um, verlor die Kontrolle und fiel hin. Das Kind stand auf, die Hände aufgeschürft und die Hosenbeine voller grün-brauner Flecken. Es schaute sich nach allen Richtungen um und lief dann in die Arme seiner Mutter. Es tat dem Kind sichtlich gut, dass seine Mutter da war. Sie tröstete es, nahm ihm seine Angst und fing es in seiner Verunsicherung auf. Sie linderte seinen Schmerz und half ihm, die Situation durchzustehen. Bald darauf zog der Kleine glücklich und stolz mit dem Fahrrad seine Runden durch den Park.
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