Название: "Die Handwerker-Fibel", Band 2
Автор: Dr. Lothar Semper
Издательство: Автор
Жанр: Прочая образовательная литература
isbn: 9783778314524
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Freie Marktpreisbildung in möglichst vielen Bereichen, Freiheit der Berufswahl und Berufsausübung, freies Unternehmertum, privates Eigentum an Produktionsmitteln und Freiheit des selbstständigen wirtschaftlichen Handelns sind Wesensbestandteile der sozialen Marktwirtschaft.
e)Aufgaben der Wirtschaftspolitik
Es gibt vier zentrale Aufgaben der staatlichen Wirtschaftspolitik:
2.1.2Wirtschaftliche Bedeutung
a)Aufgaben des Handwerks
Früher war es wesentliche wirtschaftliche Aufgabe des Handwerks, Güter herzustellen, die der Mensch zur Befriedigung der elementaren Lebensbedürfnisse – Nahrung, Wohnung und Bekleidung – benötigte.
Haushandwerk Berufshandwerk
Mit einfachen Hilfsmitteln, aus der Verbindung von Geist und manueller Geschicklichkeit, erfüllte zunächst das Haushandwerk und später das Berufshandwerk seine wirtschaftliche Aufgabe als Träger der gesamten Produktion von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern.
Kulturelle Leistungen
Dank seiner wirtschaftlichen Leistungskraft hat sich das Handwerk im Laufe der Zeit zu Leistungen weiterentwickelt, die in den kulturellen Bauleistungen und im Städtebau des Mittel- und Spätmittelalters einen Höhepunkt fanden.
Technisierung
Die Technisierung und der daraus folgende Wandel in den Arten des Wirtschaftens ließen aus dem Handwerk heraus die industrielle Gütererzeugung entstehen, die heute überwiegt. Dabei wurde das Handwerk aus einigen Bereichen der gewerblichen Produktion verdrängt.
Die Nachfrage nach individueller Befriedigung der Bedürfnisse und somit nach Qualität, Maßarbeit und kreativen Leistungen ist allerdings nach wie vor groß.
In der Deckung des gehobenen Bedarfs und der persönlichen Dienstleistungen sowie der individuellen Problemlösungen liegen die Stärke und die Chancen eines großen Teils der handwerklichen Leistungen und Produkte.
Insgesamt liegen die Aufgabenschwerpunkte des Handwerks in:
Heute kommen dem Handwerk durch das Entstehen neuer Werkstoffe, neuer Erfindungen, neuer Technologien und neuer Industriezweige zusätzliche volkswirtschaftliche Aufgaben zu.
Viele industrielle Erzeugnisse (z. B. sanitäre Einrichtungsgegenstände, Heizungsanlagen, Erzeugnisse der Elektroindustrie und andere) werden erst durch Leistungen des Handwerks (Montage) zu einem gebrauchsfähigen Wirtschaftsgut für den Endverbraucher.
Arbeitsteilung
Abgesehen von einigen Arbeitsgebieten, bei denen die industrielle Massenproduktion und die handwerklichen Erzeugnisse im Wettbewerb stehen (z. B. Bekleidungshandwerk – Bekleidungsindustrie), hat sich in unserer Volkswirtschaft zwischen Handwerk, Industrie und Dienstleistern eine weitgehende, volkswirtschaftlich wünschenswerte Arbeitsteilung vollzogen.
Die Industrie erhält vom Handwerk insbesondere:
> Bau- und Reparaturleistungen
> Dienstleistungen aller Art
> Spezialmaschinen und Werkzeuge
> Modelle, Mess- und Prüfgeräte
> Einzelteile.
Das Handwerk erhält von der Industrie unter anderem:
> Rohstoffe und Halbfabrikate
> Maschinen und Fahrzeuge.
Industrie und Handwerk schließen sich also nicht aus, vielmehr lassen neue Industriezweige auch neue Handwerkszweige entstehen (z. B. Kfz-Industrie/Kfz-Handwerk).
Neue Technologien
Auch bei den neuen Technologien liegen die Chancen und Schwerpunkte für die Handwerksbetriebe in der Zulieferung an die Industrie sowie bei Montage, Installation und Wartung.
Durch Auslagerung ist das Handwerk zudem stärker in die industrielle Wertschöpfung eingebunden.
b)Strukturwandel und Zukunftsperspektiven des Handwerks
Hauptprobleme des Strukturwandels
Das deutsche Handwerk hat ständig einen umfassenden technisch und wirtschaftlich bedingten Strukturwandel zu bewältigen.
Hauptprobleme
Die Hauptprobleme des Handwerks sind aktuell:
> Deckung des Nachwuchs- und Fachkräftebedarfs
> steigende Arbeitskosten
> steigende Rohstoff- und Energiepreise
> hohe Schwarzarbeit, Scheinselbstständigkeit
> Verknappung von Gewerbeflächen in Ballungsräumen
> Verdrängungswettbewerb durch Verbraucher- und Baumärkte
> Verdrängungswettbewerb durch Industrie und Handel
> mangelnde Berücksichtigung der Belange der Kleinbetriebe in der Steuer- und Sozialpolitik
> rasante technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung, die neue Produktionsverfahren (z. B. 3-D-Drucker) und geänderte Wertschöpfungsketten mit sich bringt
> Wandel des Absatzmarktes für zahlreiche Handwerksbetriebe von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt
> Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur (demografischer Wandel)
> hoher Sättigungsgrad bei Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs
> Konkurrenz aus Niedriglohnländern.
Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen
Zur Lösung der Hauptprobleme des Handwerks im technischen und wirtschaftlichen Strukturwandel und zur Bewältigung der Herausforderungen sind vor allem in drei Bereichen Maßnahmen notwendig:
Betriebe
Die Handwerksbetriebe müssen stets bereit sein,
> neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten,
> bestehende Leistungsangebote ständig an sich ändernde Marktbedingungen und Zielgruppen anzupassen und zu erweitern,
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