Название: Bionik II
Автор: Bernd Hill
Издательство: Автор
Жанр: Учебная литература
isbn: 9783944575056
isbn:
aber der Natur so manch Interessantes ab-
schauen, von all ihren Erfindungen, die
sie im Laufe von Jahrmillionen wäh
-
renden Entwicklungsprozessen hervor
gebracht hat.
Die lebende Natur ist eine uner
-
schöpfliche Quelle für technische Erfin-
dungen und andere Problemlösungen.
Von unserer Aufnahmebereitschaft
Löwenzahn und seine
Fallschirmfrüchte
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und Kreativität hängt es ab, ob wir Anregungen für Lösungen finden, die wir
brauchen.
Schon bei einem Spaziergang kann die Natur zahlreiche Vorbilder für Lösungs-
möglichkeiten zur Auswahl bieten. Zielgerichtete Streifzüge und Exkursionen
in der Natur eröffnen neue Perspektiven in Bezug auf ein zu lösendes Problem
und begünstigen die Erzeugung von Lösungsideen, auf die wir zu Hause oder am
Arbeitsplatz nie kommen würden.
Mit Flugsamen und -früchten können allerlei aufschlussreiche Experimente
durchgeführt werden, um die Prinzipien des Gleit-, Schrauben- und Schirmfluges
zu verstehen. Faszinierend ist es auch, von den verschiedenen Flugsamen und
-früchten funktionsfähige Flugmodelle abzuleiten. Dabei fördert das Basteln
handwerkliches Geschick im Umgang mit Werkzeugen und den unterschiedlichen
Materialien. Hierbei sind der Fantasie und kreativen Neugier keinerlei Grenzen
gesetzt. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, Flugsamen und -früchte mit
den verschiedensten Materialien nachzubauen oder neuartige Flugmodelle zu
erfinden. Die Freude und der Stolz an selbst entwickelten und selbst hergestellten
Flugmodellen, die auch richtig funktionieren, können zu einer Quelle weiterer
eigener Entdeckungen und Erfindungen führen.
Die Baupläne der Natur in Form von Konstruktionen zu Flugsamen und
-früchten dienen so als Denkanregung für die Entwicklung neuer Formen und
Modelle. Untersuchungen des Aufbaus und der Funktion von Windverbreitungs-
konstruktionen können die eigenen gestalterischen Fähigkeiten und Fertigkeiten
beflügeln und dazu verhelfen, tiefer in die Grundlagen des Fliegens einzudringen.
Vielleicht werden auch durch die Untersuchung von pflanzlichen Flugobjekten
gänzlich ausgefallene Ideen für Neukonstruktionen entstehen?
Das Buch zeigt u. a., wie durch die systematische und zielgerichtete Nutzung
von Entdeckungs- und Erfindungsmethoden die Kreativität bei der Entwicklung
von Flugobjekten nach Naturvorbildern entfaltet und sogar gesteigert werden
kann. Begeben wir uns auf die Suche nach dem immer wieder aufs Neue faszi-
nierenden und spannenden Abenteuer des Fliegens und lernen bewusst vom
„Einfallsreichtum“ und „Know-how“ der lebenden Natur.
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Transport durch den Wind
VON SAMEN UND
FRÜCHTEN LERNEN
J
eden Frühling bedeckt ein Meer goldgelber Löwenzahnblüten die sattgrünen
Wiesen, die später ihre Samen mit Fallschirmen durch den Wind auf die Reise
schicken. Auf dem Fruchtboden einer Löwenzahnpflanze können bis zu 400
Schirmflieger Platz haben. Macht man sich die Mühe und zählt die Anzahl der
Haare eines Schirmfliegers, so gelangt man auf eine solche von 120.
Mit Löwenzahnfrüchten wurden interessante Flugversuche durchgeführt.
Man hat dabei festgestellt, dass ein Schirmflieger etwa 5 Kilometer weit fliegt. Von
100 Schirmfliegern flog einer 10 Kilometer und von 1.000 einer 13 Kilometer weit.
10.000 Schirmflieger mussten jedoch gestartet werden, um einen mit einer Flug-
weite von mehr als 18 Kilometer zu finden. Durch die Windverbreitung, weit von
der Mutterpflanze entfernt, werden viele Nachkommen auf die Reise geschickt.
So kann das Überleben der Art gesichert und dabei Konkurrenz um
Nahrung und
Raum vermieden werden. In der Natur sind viele unterschiedliche
Lösungen für
das Problem der Oberflächenvergrößerung zur Erhöhung des Luftwiderstandes
zu finden. Dieses, im Laufe der Evolution bewährte Konstruktionsprinzip, wird
in einer riesengroßen Anzahl von Lösungsvarianten erprobt. So gibt es Varianten
wie, Flügel, Schirme, Haarfortsätze und auch Ballone.
Interessant sind auch die Schirmflieger des Weidenröschens. Bevor sie vom
Wind fort getragen werden, befinden sie sich in einer etwa 7 Zentimeter großen,