Spannende Kurzgeschichten für unterwegs. Renate Sültz
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Название: Spannende Kurzgeschichten für unterwegs

Автор: Renate Sültz

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783957448408

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СКАЧАТЬ Er zog seinen Morgenmantel an, legte den seiner Ehefrau Maria Gortales um und führte sie aus dem Bad.

      „Maria“, sagte Jack Miller, „Sie haben bei uns eine sehr gute Stellung, Sie sind fleißig, Sie sind ehrlich, wir geben Ihnen einen hohen Monatslohn, Ihre gesamte Familie ist dadurch versorgt, ich bitte Sie, machen Sie keinen Fehler!“

      „Aber ich liebe dich“, flehte Maria Gortales.

      „Maria“, erwiderte Jack, „es wird eine Verliebtheit, vielleicht eine Art der Bewunderung sein, aber die Liebe zu meiner Frau Constanze ist über viele, viele Jahre gewachsen. Am Anfang sagt man schnell ‚Ich liebe dich!‘ und dann wächst die Liebe täglich, sie nimmt immer mehr zu, immer mehr erkennt man gleiche Interessen, Vorlieben, mehr Vertrauen wird aufgebaut und dann, ja dann kommt der Tag, an dem man die Liebe an einem einsamen Ort erleben will, alles andere ist völlig egal. So war und ist es bei meiner Constanze und mir. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass auch Sie das erleben dürfen. Sie sind gerade neunzehn Jahre, alles kann passieren!“

      „Aber ich muss dich lieben“, sagte Maria Gortales mit leiser Stimme.

      Tage später kam Mrs. Miller zurück. Aufgeregt sagte sie zu ihrem Ehemann: „Was ist mit dem Ferrari passiert?“

      „Ich habe nichts bemerkt“, wunderte sich Jack. „Maria ist auch schon zwei Tage nicht erschienen. Seltsame Anrufe habe ich erhalten!“

      „Jack, mein Darling“, sagte Constanze leise, „wir werden erpresst. Die Polizei kommt gleich. Die Experten haben die Internetangreifer verfolgt, es ist das Haus, in dem Maria Gortales wohnt. Es werden wohl ihre Brüder sein. Was sie wollen, hat die Detektei noch nicht herausgefunden!“

      Die Polizei erschien. Der Ferrari war mit Benzin übergossen worden. Der Zünder hatte aber nicht funktioniert. Im Haus fanden die Beamten versteckte Kameras. Maria Gortales war zum Mitmachen gezwungen worden. Jetzt erst verstand Jack Miller den Satz: „Aber ich muss dich lieben.“

      Die Bande wurde verhaftet. Maria aber kam damit nicht zurecht. In ihrem Abschiedsbrief, den man neben ihrem Leichnam fand, stand:

       Liebes Ehepaar Miller,

       ich wollte das nicht, ich liebe Sie beide wie meine Eltern. Sie sind wunderbar. Sie sind ein Traumpaar. Ich hätte Ihnen nie wehtun können. Ich wurde von meinen Brüdern dazu gezwungen. Ich bitte um Verzeihung.

       Maria Gortales

      DAS DUELL

      Es war das Jahr 1886. Sheriff Lee McAllister sorgte mit ruhiger Hand für Recht und Ordnung in der kleinen Stadt Red City. Der Ort war umgeben von rotem Gestein. Alles deutete auf Kupfer hin. Trotz der Goldgräberstimmung erkannten einige Bergleute, dass Kupfer eine neue Geldquelle war.

      McAllister war einst in vielen Krisengebieten tätig gewesen und für sein Durchsetzungsvermögen bekannt. Auch für seine schnelle Hand. Jedoch suchte er heute keine Herausforderungen mehr. Er wollte nur noch mit seiner Frau und den drei Kindern seine Ruhe haben. Oft genug war er zum Duell herausgefordert worden. Aus vergangenen Zeiten steckte ihm noch immer eine Kugel in den Rippen. Irgendwann wollte er auch diese Kugel entfernen lassen, sodass keine Erinnerung mehr an seine turbulente Vergangenheit übrig blieb.

      Aber Sheriff Lee McAllister besaß noch eine Leidenschaft: Er wäre gern ein Schmied. Vater und Großvater waren einst Schmiede und er selbst beherrschte dieses Handwerk ebenfalls gut. McAllister richtete sich eine Zelle in seinem Büro ein, um einige Schmiedearbeiten durchzuführen. Er entwickelte Sporen für sein Pferd. Diese Sporen konnten sein geliebtes Pferd nicht verletzen.

      Derzeit aber arbeitete er an einer ganz wichtigen Sache, jedenfalls war sie für ihn sehr wichtig. Er entwarf den Umbau eines 8-Patronen-Revolvers. Seine Idee war es, einen zweiten Lauf auf der Pistole anzubringen, und eine größere Trommel sollte weitere Kugeln mit kleinerem Kaliber fassen können. Ein zweiter Hahn wurde ebenfalls integriert. Auf diese Weise wollte Lee weitere vier Schuss Munition zur Sicherheit bereitstellen. Sein erster Prototyp war geboren. Zum Einschießen ritt er in die Berge.

      Des Öfteren kamen Fremde in der Stadt an. Viele suchten Arbeit im Bergwerk. Andere eröffneten einen Laden.

      Kitty, im Saloon, fielen die tief sitzenden Revolver bei zwei Fremden auf. Sie war seit dreißig Jahren Bardame und hatte einen Riecher für Ärger. Kitty tippte auf Revolverhelden. Sie ging zum Klavier hinüber und gab Jimmy ein Zeichen. Die Gäste am Spieltisch durften nichts merken.

      „Zwei Bier!“, rief der eine, „Schöne Stadt!“, der andere.

      „Auf der Durchreise?“, fragte Kitty.

      Ein kurzes „Ja“ war die Antwort.

      Um die Stimmung aufzulockern, spendierte Kitty einen Schnaps. Der eine schluckte ihn, der andere nicht. Der sagte nur: „Ich muss einen klaren Kopf behalten. Wie heißt denn euer Sheriff?“

      „McAllister, Sheriff Lee McAllister.“

      „Schick deine Bedienung zu ihm, denn er ist in dreißig Minuten tot.“

      Kitty tat es und versteckte einen Zettel in Jennys Hand, auf dem stand: Lee, sei vorsichtig, es sind zwei Kerle, die dich umbringen wollen.

      Der Sheriff blieb ganz ruhig und sagte: „Hat man denn nie seine Ruhe? Warum muss denn das sein?“

      Seine Frau rannte herbei. Sie wusste schon, was jetzt kommen würde. „Nein, tu es nicht, Lee! Du bist nicht mehr schnell genug, ich habe Angst!“

      „Ich bringe sie nur zur Vernunft. Pack schon mal unsere Sachen zusammen. Wenn das hier vorbei ist, gehen wir in den Süden und fangen neu an.“

      Der neue Revolver war noch nicht eingeschossen. Lee lud ihn trotzdem. Acht Schuss plus vier extra.

      Einer der Revolverhelden kam auf die Straße und der andere war verschwunden. Der Sheriff verließ sein Büro und wollte mit dem Mann reden. Der rief nur: „Zieh endlich, du Feigling, gleich bist du tot!“

      Lee beobachtete die Augen des Mannes. Er konnte genau abschätzen, wann der andere zog. Der Abstand zwischen den Männern war noch sehr groß. Der Revolverheld zog.

      Der Sheriff verschoss alle acht Kugeln. Der Revolverheld brach zusammen und stand nicht wieder auf.

      Zwei weitere Revolverhelden kamen mit gezogenen Eisen aus der Seitengasse. Sie wussten, dass die Trommel des Sheriffs leer war. Doch der Sheriff gab, ohne zu zögern, vier weitere Schüsse ab und vernichtete die Angreifer. Seine Erfindung hatte ihm das Leben gerettet.

      Er kaufte sich und seiner Frau eine Farm, unten im Süden, und sie lebten dort glücklich mit ihren Söhnen.

      Nun erntete er Gemüse, hauptsächlich Bohnen. Mit den blauen Bohnen wollte er nichts mehr zu tun haben. Den Revolver begrub er auf der Farm, irgendwo im Wilden Westen.

      DAS HAUS AM SEE

      Niemand wohnte in dem Holzhaus unten СКАЧАТЬ