Unerklärliche Geschichten. Gisela Schäfer
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Название: Unerklärliche Geschichten

Автор: Gisela Schäfer

Издательство: Автор

Жанр: Исторические любовные романы

Серия:

isbn: 9783954885961

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СКАЧАТЬ Stunden zum persönlichen Abschiednehmen waren uns noch gegönnt. Der Nachbar kam, betete mit uns und besprengte Vater mit Weihwasser, und wir selbst versuchten, soweit es uns neben dem Erledigen von Formalitäten möglich war, nur still zu sein, dazusitzen und in uns zu gehen. Während dieser Stunden lag Burli auf einer Decke zu Vaters Füßen, so wie er es oft getan hatte, als er ihm während des Krankseins Gesellschaft geleistet und bei ihm geschlafen hatte. Vater mochte das gerne; wahrscheinlich hatte er das Gefühl, dass er nicht alleine war. Nun hielt Burli noch einmal Wache.

      Er erhob sich etwas widerwillig von seinem Platz erst dann, als er gewahr wurde, dass ein fremdes Auto in den Hof einfuhr, und er zwei Männerstimmen hörte. Aber er flüchtete nicht so hektisch, wie man es von ihm gewohnt war, sondern entfernte sich sehr bedächtig.

      Als der Moment gekommen war, in dem Vater sein Haus für immer verlassen musste, wurde er von zwei Männern hinausgetragen. Bei dieser Handlung saß der Kater auf den ersten Stufen der Stiege und beobachtete genau, was geschah, bis die Männer mit Vaters Hülle aus seinem Blickfeld entschwunden waren … Burli hatte seinem Herrn die letzte Ehre erwiesen, als hätte er gewusst, dass Vater ihn einst beim Bauern ausgesucht hatte und er ihm so sein Leben verdankte …

      Zeichen

      Eine Nachbarin erzählte mir zwei Erlebnisse:

      Meine Mutter und ich wohnten damals in Kirchenlandl. Nachdem wir schon einmal in einem Winter ein höchst eigenartiges Erlebnis gehabt hatten, bei dem das Gartentor hörbar laut geöffnet und geschlossen wurde, ohne dass wir auch nur einen Hinweis auf Spuren fanden, ereignete sich wieder einmal etwas Ähnliches:

      Es wird ungefähr im Winter 1947/48 gewesen sein. Ein Wintertag, wie er heute kaum noch zu erleben ist, mit sehr großen Schneemengen. Wir, meine Mutter und ich, saßen an diesem späten Nachmittag in der Küche und hörten beide deutlich vernehmbar, wie die schwere Haustüre geöffnet und geschlossen wurde. Das Geräusch war besonders laut, da sie am Betonboden schleifte und jedes Mal dabei kräftig scharrte. Unmittelbar danach klopfte jemand ganz heftig den Schnee von den Schuhen ab, indem er kräftig auf den Boden trat, damit der Schnee vom Schuhwerk fiel.

      Dann war es still. Wir warteten noch eine Weile, ob jemand anklopfen und die Küche betreten würde. Doch es kam niemand zur Tür herein. Nun hielt meine Mutter Ausschau und ging nach draußen; sie sah weder Rückstände von Schnee auf dem Boden des Vorhauses, noch irgendwelche Spuren im Freien, die im Tiefschnee zum Haustor führten.

      Wieder in der Küche sagte sie sehr betroffen: „Jessas na*, es wird doch nicht die H. Mirtzl** gestorben sein“. Und so war es auch, die erwähnte Frau verblutete zur gleichen Zeit nach einer Geburt.

      (* = Jesus nein, ** = Maria).

      Hier das zweite Erlebnis der Nachbarin:

      Später, nach vielen Jahren, lebten wir in Großreifling in einem eigenen Haus. Das Parterre bewohnten meine Mutter und der Stiefvater, meine Familie und ich waren im ersten Stock daheim. Die letzten Lebensjahre meiner Mutter waren geprägt von ihrer schweren Erkrankung, für die es keine Heilung mehr gab. Als sie sich anschickte, die irdische Welt zu verlassen, war gerade meine Tochter Heidi hier, die mich nach besten Kräften bei der Betreuung der Schwerkranken unterstützte. Die Zeichen des Ablebens waren sehr deutlich zu erkennen: Sie „schöpfte“ nach Atem und fuhr mit der Hand immer wieder ruckartig über die Decke.

      Ich schickte Heidi mit den Worten „Bitte hol schnell eine Kerze!“ aus dem Zimmer. Sie verließ den Raum, um das Gewünschte zu bringen. Ich war mit der sterbenden Mutter alleine. Plötzlich hörte ich laute Orgelmusik überall um mich herum. Es war wundervoll und nicht erschreckend für mich; denn ich erkannte, dass Mutter eben endgültig ihr Leben ausgehaucht hatte.

       Spiritualität

       Aus der Schale des Göttlichen

       schöpfst du nie endende Energie

       Kraft spendenden Glauben

       die Bindung zu suchen zu höheren Mächten

       mit Hilfe des Geistes um zu verweilen

       für die innige Bitte

       stumm im flehenden persönlichen Gebet

       Friederike Amort

      Katzenabschied

      Kurz nach Mitternacht, in den ersten Stunden des Sonntagmorgens, zeichnete sich allmählich das Ende eines unvorstellbaren Leidensweges von Irma ab. Ein bis zuletzt tapferes Kämpferherz, ein mutiger Geist, ein gequälter Leib gaben auf. Ihre engste Familie und ihre Nachbarin Inge, die zugleich auch als hilfreiche Pflegepersonen in den letzten Lebenswochen rund um die Uhr aufopfernd der Schwerstkranken zur Seite gestanden hatten, waren in steter wachender Bereitschaft. So auch in dieser Nacht. Inge war jedoch nach Hause gegangen, um sich, so gut es ging, ein paar Stunden Schlaf zu gönnen.

      Als Irma plötzlich schwer atmete, schickte Ehemann Rudi in mitternächtlicher Dunkelheit Sohn Helmut zum angrenzenden Nachbarn, um Inge Bescheid zu sagen, dass Irma ihre letzte große Reise anzutreten gedachte. Danach wartete er auf die beiden. Aus den wenigen Minuten schienen Stunden zu werden. Währenddessen wurde die bedrückende große Stille von einem ziemlich lauten dumpfen Knall in der Küche durchbrochen, der Rudi sehr erschreckte. Er glaubte, der Sohn sei mit Inge schon an der Tür und diese sei verschlossen, so dass sie laut klopfen mussten. Dem war aber nicht so. Als er aus dem Küchenfenster nach draußen sah, bemerkte er vor diesem die zwei Katzen Toni und Idi, die zur Familie gehörten. Sie begehrten heftig miauend und kratzend beim Fensterglas Einlass. Er öffnete das Fenster, die beiden stürmten herein und geradewegs in das Zimmer, in dem ihr Frauchen sich aufmachte, den irdischen Weg zu verlassen. Die Tiere hatten die Signale einer anderen fernen Dimension gespürt, und sie nahmen auf ihre Weise Abschied von Irma.

       Strahlenschwingung

       Irgendwo

       aus unbekannter

       Erdverbindung

       aus eigenartigem

       Atmosphärensog

       schwingen die Spannungen

       übersinnlicher Strahlen

       wir fühlenden Geschöpfe

       schenken

       und empfangen

       nehmen

       und geben

       wir sind im Kreislauf

       und Zentrum zugleich

       strahlende Individuen

       solange wir leben

       Friederike Amort

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