Название: Immer noch Träume
Автор: Martin Steiger
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783957442420
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hätte schon so sein können. Doch konnte ich mich nicht an den Vorgang erinnern. So ging ich zu dem Schrank im Wohnzimmer, wo es gelegen hatte, räumte zwischen Fotoalben, einigen Büchern und Medikamenten hin und her, und siehe da: Es fand sich wieder! So schnell kann es gehen. Wir sehen nicht mahr alles. Wir hören deutlich schlechter, Und wir können uns nicht mehr an alles erinnern. Joi-joi-joi. Wie soll das enden???
Das Taschentuch meines Vaters
Unser Vater war im Grunde seines Herzens ein Landwirt und Gärtner. Das hing nicht nur damit zusammen, dass er auf einem Bauernhof aufgewachsen war. Sondern auch damit, dass er nach dem Krieg sich und seine Familie aus dem Garten ernähren musste, weil er im Osten geblieben war, und sein Gehalt lange unter dem eines Arbeiters lag. Vater arbeitet gerne in seinem Garten und machte lange Ausflüge durch die Felder, um zu sehen, wie es mit Wachstum oder Ernte stand? Er liebte die alten Obstsorten des Pfarrgartens, verstand sich auch aufs Veredeln und war sehr stolz darauf, dass eines Tages drei Sorten von Birnen auf einem Baum Frucht trugen. Wenn er nach einer Taufe oder Trauung durch den Garten ging, konnte es geschehen, dass er im Anzug und mit guten Schuhen gleich einmal ein paar Reihen umgrub, bevor unsere Mutter ihn zur Ordnung rief und darauf bestand, dass er die Sachen wechselte.
Wenn Vater mir als Kleinkind einmal die Nase putzte, fiel mir der besondere Geruch seines Taschentuches auf, der mir in Erinnerung blieb, und den ich mir nicht erklären konnte.
Auch ich hatte als Pfarrer große Gärten zu bewältigen, was mir recht und schlecht gelang. Und Vater sagte zu mir, wenn er einmal zu Besuch war mit leichter Geringschätzung in der Stimme: „Du mit deinem Öko-Garten…“
Viele Jahre später war es. Ich hatte eine meiner Gartenhosen zwei Jahre nicht benutzt und wollte sie ausmustern. Ich griff in die Taschen, um mögliche Inhalte heraus zu nehmen, fand auch ein Taschentuch und führte es prüfend an meine Nase. Da war er wieder, der Geruch meiner Kindheit. Es roch so wie einst das Taschentuch meines Vaters! War ich ihm also doch noch auf die Schliche gekommen…!
Dass ich das erlebte (S)
David
Dessen Findung fast schief gegangen wäre.
(Sind das der Knäblein alle?) Der Hirtenjunge, über den Samuels Salböl sich ergoss. Erwählt. Erwählt!
Der junge Mann mit der Schleuder gegen Hohn und Übermacht. (Schon hielt er das Blut tropfende Haupt Goliaths in die Höhe.)
Der mit der Harfe gegen Sauls Depressionen anspielte, und dessen Speer ihn fast getroffen hätte.
Der Räumerhauptmann, der sich auf den Thron putschte.
Der Stratege, der Jerusalem zur Hauptstadt machte, die Lade heimholte und so eine geistliche Mitte schaffte.
Der Spanner mit dem geilen Blick auf Bathseba, die Schöne.
Der König, der des Nachbarn Weib sich ins Bett zerrte. (Vielleicht ging sie ja willig mit?)
Der Monarch, der seine große Schuld zu kaschieren suchte und einen feigen Mord plante und durchführte.
(Schnell zog eine Sünde die nächste nach sich.)
David, der sich sein Urteil selbst sprach. „Er ist des Todes!“
Der Nathans Worte hören musste: „Du bist der Mann!“
Der Reue zeigte, und dem alle Schuld vergeben wurde.
Doch das Kind der Unzucht musste sterben.
Das Kind der Ehe durfte leben, Salomo, Sohn und Nachfolger auf dem Thron David’s
Soll ich einen solchen Mann achten?
Soll ich mich darüber freuen, dass Jesus als Davidide gilt?
Oder sollte ich, wenn Gott vergibt, nicht auch vergeben?!
Die alten Pfarrersleut
Refr.: Ja so warn’s, ja so warn’s, ja so warn’s, ja so warn’s die alten Pfarrersleut.
Ja so warn’s, ja so warn’s die alten Pfarrersleut.
Melodie: Ja so warns, die alten Rittersleut …
Zum 70. Geburtstag von Bruder Friedemann
1 In der guten, alten Zeit, gab es brave Pfarrersleut, ganz von altem Korn und Schrot. Leider sind die meisten tot.
2 Und das Kleid des Pfarrers war/ schwarzer Rock nur immerdar. Trug ihn draußen und zuhaus, zog ihn nur zum schlafen aus.
3 Niemals gab es Spott und Hohn. Pfarrer war Respektsperson. Mancher freche Konfirmand spürte seine harte Hand!
4 Seine Frau, stets dienstbereit, hatte für den Gatten Zeit. Mit der Zwiebel auf dem Kopf rührte sie im Suppentopf.
5 So ein gutes Pfarrespaar hatte eine Kinderschar, zahlreich wie der Sand Meer, ein zwei Dutzend und noch mehr.
6 In dem Pfarrhaus, groß und weit, herrschte die Gemütlichkeit. Für die Arbeit allemal gab’s ein Haufen Personal.
7 Um die Zeit sich zu vertreiben, tat ein Pfarrer Bücher schreiben, Rosen züchten, Bienen halten-, ja, sie hattens gut die Alten.
8 Hatt’ ein Pfarrer den Katarrh, -damals war’n die Mittel rar-, hat er der Natur getrotzt, hat geräuspert, g’schneuzt und gerotzt.
9 Und der Bruder Friedemann, rund und fest fühlt er sich an, sitzt am Morgen schon und schreibt, denn er weiß: „Wer schreibt, der bleibt!“
10 Und der Pfarrer Rüdiger, sein Leben lang Kirchen baute er; fragt Kollegen mit Gewörche: „Habt ihr nicht ‚ne kaputte Kirche!?“
11 Und der Pfarrer Martin Steiger, liebe, liebste Briefe schreibt er. Unversehns, man glaubt es kaum, kriegst du eine draufgehaun!
12 Und der Bruder Michael, selten einmal guckt er scheel; meistens ruft er ohne Föhn: „Das ist, das ist, das ist schön!
13 Und der Pfarrer Neumann, Ingo; selten nur spielt er mal Bingo. Saß zumeist am Bett von Kranken. Niemals tat er heimwärts wanken!
14 So ein alter Pfarrersmann, der kam immer pünktlich an . War er wirklich mal zu spät, lag er sicher tot im Bett.
15 G’horsam war des Pfarrers СКАЧАТЬ